Mehr Breitband für mich: Glasfaser der Telekom auf eigene Kosten verlegen lassen

Jan-Frederik Timm
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Mehr Breitband für mich: Glasfaser der Telekom auf eigene Kosten verlegen lassen
Bild: Rene Schwietzke | CC BY 2.0

Im Rahmen der bisher nur Unternehmen angebotenen „Mehr Breitband für mich“-Initiative (MBfm) erlaubt es die Telekom ab sofort auch Privatkunden, einen Glasfaseranschluss auf eigene Kosten vom Verteiler zum Anwesen legen zu lassen. Die Kosten sind „erheblich“, Interessenten sollten sich deshalb zusammen schließen.

Voraussetzung für den Anschluss auf eigene Kosten sind bereits an Glasfaser angeschlossene Verteiler (FTTC). Deren Verfügbarkeit kann unter http://www.telekom.de/schneller aus der Verfügbarkeit von VDSL mit mindestens 50 Mbit/s abgeleitet werden, wie die Telekom im Unternehmensblog erklärt.

Ein absolutes Premium-Angebot

MBfm ist ein absolutes Premium-Angebot. Vergleichbar in etwa mit dem Kauf eines Anzugs bei einem Herrenausstatter und der Anfertigung eines maßgeschneiderten Anzugs bei einem Schneider“, dämpft die Telekom die Erwartungen, weist zugleich aber auf die Möglichkeit hin, den Ausbau im Gegensatz zu einem Maßanzug auf mehrere Parteien aufteilen zu können.

So könnte ein Straßenzug oder eine Hausgemeinschaft pro Kopf günstiger an Glasfaser der Telekom kommen. „Der Netzverteiler, der aufgebaut wird, kann rund fünfzig Anschlüsse versorgen“, erklärt die Telekom. Aktuell werden maximal 200 Mbit/s geboten, in Zukunft sollen über dieselben Leitungen aber auch 1 Gbit/s möglich sein.

Ein Angebot kostet 100 Euro

Interessenten können sich ab sofort per E-Mail an MBfm-Ausbau~~telekom.de wenden. Die Anfrage sollte mit dem Gebäudeeigentümer abgestimmt sein, da dieser einen Gestattungsvertrag für die Verlegung der Glasfasern auf dem Grundstück und im Gebäude unterzeichnen muss. Für die Ausarbeitung eines verbindlichen Angebotes verlangt die Telekom 100 Euro Bearbeitungspauschale, die bei Beauftragung gutgeschrieben wird. Von der Telekom benötigt werden:

  • Kontaktdaten,
  • Adresse des zu versorgenden Objekts,
  • die Anzahl der Wohn- und Geschäftseinheiten,
  • Angaben zu eventuell bereits vorhandenen Leerrohren am oder im Gebäude,
  • beabsichtigten Eigenleistungen des Kunden, zum Beispiel Verlegung von Leerrohren auf dem Grundstück enthalten.

Gegenüber Golem.de streicht Telekom-Technik-Chef Bruno Jacobfeuerborn den großen Vorteil gegenüber Googles Glasfaserangebot Fiber in den USA heraus: Die Verfügbarkeit in allen FTTC-Ausbaugebieten und nicht nur in ausgewählten Metropolen. Jacobfeuerborn räumt allerdings auch ein, dass noch nicht alle offenen Fragen geklärt worden sind – darunter auch Haftungsfragen. Bei Google wiederum übernimmt der Konzern die Kosten, sobald sich genug Abnehmer in einem Ausbaugebiet gefunden haben.