WWDC 2016

Apple: iOS 10 kommt mit vielen neuen Apps für weniger Geräte

Nicolas La Rocco
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Apple: iOS 10 kommt mit vielen neuen Apps für weniger Geräte
Bild: Apple

Nicht X, sondern iOS 10 heißt das nächste große Update für das iPhone, iPad und den iPod touch. iOS 10 erhält einen überarbeiteten Sperrbildschirm, ein neues Control Center und viele überarbeitete System-Apps. Apple öffnet Siri zudem für Entwickler.

Neuer Sperrbildschirm und dedizierte Home-App

Weil Touch ID seit dem iPhone 6s häufig zu schnell arbeitet, um die Funktionen des Sperrbildschirms überhaupt noch nutzen zu können, hat Apple das Verhalten dahingehend verändert, dass der Bildschirm schon beim Anheben des iPhones aufwacht, damit Benachrichtigungen sofort im Blickfeld des Nutzers sind. Anwender können daraufhin – sofern vom Gerät unterstützt – per 3D Touch mit den Benachrichtigungen auf dem Sperrbildschirm interagieren, solange die Apps dies unterstützen. Zum Beispiel können Konversationen aus iMessage direkt auf dem Sperrbildschirm durchgeführt werden, ohne vollständig in iOS zu wechseln.

Das Control Center räumt Apple dadurch auf, dass die wichtigsten Funktionen auf mehrere Seiten aufgeteilt werden. Der neue Hauptbildschirm zeigt nur noch die primären Schnelleinstellungen an, während Musik noch eine dedizierte zweite Seite erhalten hat. Auf der dritten Seite können Verknüpfungen für Einstellungen am Smart Home liegen. Apple hat mit Home eine eigene App für HomeKit geschaffen, um zentral alle Abläufe der eigenen vier Wände steuern zu können.

iOS Übersicht
iOS Übersicht (Bild: Apple)

Entwickler können Siri nutzen

Siri ist nicht länger auf Dienste von Apple beschränkt, sondern kann jetzt Anweisungen über alle auf dem System installierten Apps ausführen. Dafür hat Apple die Assistentin für Entwickler geöffnet, sodass nun Anwendungen wie WhatsApp, Skype und Slack, Uber und Lyft, Pinterest oder Runtastic per Siri angesprochen werden können.

Neue Messaging-App

iMessage für Android ist zur WWDC doch nicht wie spekuliert angekündigt worden. Dennoch hat Apple viel an dem Dienst verändert und ihn vor allem um neue Funktionen ergänzt. Hierzu zählen viele neue Animationen beim Verschicken von Nachrichten, Effekte wie Schreien oder Flüstern, Wortvorschläge für den Austausch mit Emojis, Videos, über die gemalt werden kann oder eine visuelle Vorschau von eingefügten Links.

Objekterkennung für Fotos-App

Auch diese WWDC hat sich Apple Datenschutz groß auf die Fahne geschrieben. Die neue Objekterkennung der Fotos-App soll ausschließlich lokal auf dem iOS-Gerät und nicht in der Cloud durchgeführt werden. Ein neues Fotoalbum sortiert Aufnahmen jetzt anhand der abgebildeten Personen. Außerdem können Fotos auf Basis von Bildinhalten kategorisiert werden. Fotos findet zum Beispiel Tiere über eine erweiterte neue Suche. Über „Erinnerungen“ kann die Fotos-App jetzt geschossene Bilder intelligent gruppieren und automatisch Kurzfilme aus relevant eingestuften Fotos und Videos erstellen.

iOS 10 Fotos
iOS 10 Fotos (Bild: Apple)

Neues Design für Apple Maps und Music

Das neue Apple Maps soll schneller zum gewünschten Ziel führen. Dafür gibt es am unteren Rand des Bildschirms nun Vorschläge für zur Uhrzeit des Tages passende Ziele. Auch hier will Apple anders als Google ausschließlich auf Basis von Informationen auf dem Gerät Vorschläge erstellen. Auch Apple Maps kommuniziert jetzt besser mit anderen Apps und erlaubt die Integration von Fahrdiensten und Anwendungen für die Reservierung von Tischen in Restaurants. Die Navigation unter Apple Maps lässt sich während der Fahrt um Zwischenziele ergänzen. Für Music hat Apple den Fokus wieder auf das Wesentliche gelegt: Die Bibliothek des Nutzers erscheint nun zuallererst groß in der App. Einzelne Bereiche der App wie Bibliothek, Radio und Vorschläge sind nun klarer voneinander getrennt und besser als solche erkennbar. Apples Music-Dienst wurde zudem um Songtexte erweitert.

Apple nimmt wahrscheinlich nicht alle iOS-Geräte mit

Für das Update auf iOS 10 macht Apple pro Geräteklasse gleich mehrere Ausnahmen bei der Unterstützung gegenüber iOS 9. Bei den iPhones wird das 4s nicht mehr unterstützt, erst ab mindestens dem iPhone 5 lässt sich iOS 10 installieren. Bei den Tablets fehlen die erste Generation des iPad mini sowie das iPad 2 und iPad 3. Beim iPod wird nur noch die aktuelle sechste Generation unterstützt. Allerdings ist Apple bezüglich der Unterstützung widersprüchlich: Während der Keynote und im offiziellen Pressematerial fehlen die genannten Geräte, die neue Website für iOS 10 lässt jedoch nur das iPhone 4s vermissen. Entwickler können noch heute eine erste Vorschau von iOS 10 laden, später im Verlauf des Sommers folgt eine öffentliche Beta, bevor im Herbst das kostenlose Update für Endverbraucher in der finalen Version ansteht.

Apple-Website zu iOS 10
Apple-Website zu iOS 10
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