2.160p statt 1.440p: Wenn im WQHD‑Bildschirm ein UHD‑Panel steckt
Aus dem direkten Umfeld der Monitor-Hersteller will Prad.de erfahren haben, dass aus wirtschaftlichen Gründen zunehmend UHD-Panel per Firmware beschnitten und als niedriger auflösende WQHD-Displays vermarktet werden.
Konkrete Modelle sind nicht bekannt
Ultra-High-Definition-Displays (UHD) mit einer Auflösung von 3.840 × 2.160 Bildpunkten, fälschlicherweise auch häufig als „4K“ bezeichnet, werden immer günstiger. Und mittlerweile sei ein Punkt erreicht, an dem es für Hersteller durchaus ökonomisch von Vorteil ist, solche hochauflösenden Panel in Bildschirme mit laut Datenblatt niedrigerer Wide-Quad-HD-Auflösung (WQHD, auch QHD) mit 2.560 × 1.440 Pixeln zu verbauen, anstatt abweichende Displays zu fertigen. Konkrete Hersteller und Modellnummern nennt Prad allerdings nicht.
Ungleiche Pixelverhältnisse
Was sich zuerst nach einem potentiellen Upgrade und demnach willkommen anhört, offenbart bei genauerer Betrachtung allerdings ein Problem: UHD ist kein ganzzahliges Vielfaches von WQHD. Wird beispielsweise ein 27 Zoll messendes UHD-Panel zugrunde gelegt, misst ein einzelnes Pixel 0,16 mm², während es bei einem nativen WQHD-Panel 0,23 mm² sind. Daraus resultiert, dass die virtuell berechneten Pixel bei WQHD-Einstellung nicht deckungsgleich mit dem Pixelraster eines UHD-Displays sind, was zwangsläufig zu einem Schärfeverlust führt. Anders sieht es bei Full-HD (1.920 × 1.080) aus, da die UHD-Auflösung exakt um den Faktor vier höher liegt. Hier würden einfach jeweils vier gleichgeschaltete Pixel ein virtuelles Full-HD-Pixel ergeben.
In der Praxis dürfte sich dieser Umstand allerdings kaum bemerkbar machen, da die Kantenglättung feine Pixelstrukturen recht zuverlässig glätten kann, auch bei Schrift. Zudem muss angemerkt werden, dass die Anzeige auf einem 27-Zoll-UHD-Bildschirm ohnehin meist über das Betriebssystem auf 125-150 Prozent skaliert ist, um auch aus normaler Entfernung noch erkennbar zu sein. Für Endkunden wird es daher schwierig herauszufinden, ob im eigenen Bildschirm bessere Hardware steckt als gedacht.
Höhere Auflösung nicht per Software-Update freischaltbar
Dass es möglich sei, die höhere Auflösung per Firmware-Flash zu aktivieren, wie es beispielsweise von deaktivierten Recheneinheiten eines Prozessor bekannt ist, haben die von Prad.de kontaktierten Quellen hingegen ausgeschlossen.