Grafikkarten-Übersicht: 10 Mal DirectX 11 von AMD und Nvidia im Vergleich

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Wolfgang Andermahr
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Fazit

Bevor wir in unsere Empfehlungen einsteigen, möchten wir betonen, dass es sich bei den nachfolgenden Betrachtungen um Momentaufnahmen handelt. Preis- und Treiberentwicklungen sowie neue Konkurrenten am Markt können das Urteil jederzeit in die eine oder andere Richtung verschieben.

Im Preissegment „bis 80 Euro“ raten wir derzeit zu einer Radeon HD 5670 mit einem 512 MB großen Speicher. Die Karte hat zwar nur selten genügend Leistung für maximale Details, bietet aber genug Rechenkraft, wenn die Detailstufe reduziert wird. Darüber hinaus sprechen eine niedrige Leistungsaufnahme und eine geringe Lautstärke (bei einem entsprechenden Partnermodell) für die kleine ATi-Karte.

ComputerBase-Empfehlung bis 80 Euro

ATi Radeon HD 5670 (Test 2)
  • Meistens schnell genug für 1280x1024 1xAA/1xAF
  • Durchweg sehr niedrige Leistungsaufnahme
  • Eyefinity für Office-Betrieb
  • Für qualitätssteigernde Features zu langsam
  • Für zukünftige Spiele zu langsam
  • Nur 512 MB (1.024-MB-Version erhältlich)

Falls mit mehr grafischem Anspruch gespielt werden soll, raten wir zu einem Produkt im „unter 150 Euro Segment“ zu greifen. Dort sticht die Radeon HD 5770 mit einem 1.024 MB großen Speicher für 140 Euro mit ihrem derzeit sehr guten Preis-Leistung-Verhältnis hervor. Die Karte ist für fast alle moderne Titel schnell genug, bietet einen ausreichend großen Speicher, eine niedrige Lautstärke sowie eine niedrige Leistungsaufnahme. Wenn auf Kantenglättung ab und zu verzichtet werden kann, macht man mit der Radeon HD 5770 nichts verkehrt – vielleicht die attraktivste Version im aktuellen ATi-Portfolio.

ComputerBase-Empfehlung bis 150 Euro

ATi Radeon HD 5770 1GB
  • Schnell genug für 1680x1050
  • Öfters AA/AF möglich
  • Sehr niedrige Leistungsaufnahme
  • Große Anschlussvielfalt
  • Relativ hohe Lautstärke unter Windows

Im Preisgefüge von 150 bis unter 200 Euro sieht es dagegen aktuell Mau aus – sowohl bei ATi als auch bei Nvidia. Die Radeon HD 5830 ist dort zwar vertreten, doch weiß die Karte nur bedingt zu überzeugen. Die Leistung ohne Kantenglättung ist gut, mit diesem Feature sinkt sie aber spürbar. Nichts Ganzes und nichts Halbes also, zumal die Leistungsaufnahme für das Gebotene zu hoch ist.

Ähnliches gilt für die 250-Euro-Grenze, in der mit der GeForce GTX 465 die erste Nvidia-Karte vertreten ist. Diese bietet eine ansehnliche Performance und ein gutes Featureset, bessere Grafikkarten sind aber nicht viel teurer. Auch von diesem Segment raten wir im Endeffekt also ab und kommen damit sogleich in das für anspruchsvolle Spieler aus unserer Sicht interessanteste Preissegment: 250 bis 300 Euro. Dort tummeln sich mit der GeForce GTX 470 für 295 Euro und der Radeon HD 5850 für 270 Euro gleich zwei interessante Grafikkarten – mit ihren Vor- und leider auch Nachteilen.

ComputerBase-Empfehlung bis 300 Euro

ATi Radeon HD 5850 (Test 3)
  • Schnell genug für 1920x1200
  • Meistens AA/AF möglich
  • Niedrige Leistungsaufnahme unter Windows
  • Leise unter Windows
  • Eyefinity
  • Relativ laut unter Last
Nvidia GeForce GTX 470 (Test 2)
  • Schnell genug für 1920x1200
  • Meistens AA/AF möglich
  • Sehr schnelles DirectX 11
  • SSAA in allen APIs möglich
  • CUDA/PhysX
  • Leise unter Windows
  • Zu hohe Leistungsaufnahme unter Last
  • Sehr laut unter Last

Die Radeon HD 5850 hat dabei den großen Vorteil einer recht niedrigen Leistungsaufnahme, einer angemessene (wenn auch nicht gerade geringen) Lautstärke sowie die Möglichkeit zu Eyefinity. Die GeForce GTX 470 ist dagegen vor allem in DirectX-11-Titeln klar schneller und bietet mit CUDA sowie PhysX ihrerseits interessante Features. Zusätzlich ist beim Nvidia-Modell in allen APIs, selbst unter DirectX 11, Super-Sampling-Kantenglättung möglich, sodass die Bildqualität ein gutes Stück steigen kann. Als große Nachteile müssen hingegen die Vorteile der ATi-Karte aufgeführt werden: Stromverbrauch und Lautstärke.

Für den, der bis zu 340 Euro ausgeben will und kann, steht die Radeon HD 5870 von ATi zur Diskussion, die eine hohe Leistung mit einer angemessenen Lautstärke vereint. Für einen High-End-Spieler stellt das Produkt eine lohnenswerte Investition dar, zudem es zahlreiche Partnerkarten mit einem besseren Kühlsystem gibt. Auch interessant scheint die 2-GB-Versionen, die uns AMD aber leider nicht zur Verfügung stellen konnte. Ob sich der enorm hohe Aufpreis lohnt, können wir hier und heute somit leider nicht bezeugen.

ComputerBase-Empfehlung bis 350 Euro

ATi Radeon HD 5870 (Test 3)
  • Schnell genug für 1920x1200 und teilweise mehr
  • Fast durchgängig AA/AF möglich
  • Niedrige Leistungsaufnahme unter Windows
  • Leise unter Windows
  • Eyefinity
  • Relativ laut unter Last
  • Recht hohe Leistungsaufnahme unter Last

Zumal es für 425 Euro dann „auch schon“ die schnellste, derzeit im Handel erhältliche Single-GPU-Karte gibt: Die GeForce GTX 480. Für einen Enthusiasten bietet die Karte auf jeden Fall genau das, was er sich in erster Linie wünscht: Eine sehr hohe Leistung und zahlreiche Features wie SSAA unter allen APIs. In dieser Hinsicht ist das Produkt derzeit klar das mit Abstand beste, doch die Kehrseite der Medaille ist ebenso beachtlich: Stromverbrauch und Lautstärke sind definitiv zu hoch und verhageln am Ende den Gesamteindruck, so dass wir eher zu den kleineren, „vernünftigeren“ Karten raten.

ComputerBase-Empfehlung bis 450 Euro

Nvidia GeForce GTX 480 (Test 2)
  • Schnell genug für 1920x1200 und teilweise mehr
  • Durchgängig AA/AF möglich
  • Sehr schnelles DirectX 11
  • SSAA in allen APIs möglich
  • CUDA/PhysX
  • Mit 1,5 GB großer Speicher
  • Leise unter Windows
  • Zu hohe Leistungsaufnahme
  • Extrem laut unter Last

Kategorisch abraten müssen wir in jedem Fall von der Dual-GPU-Karte Radeon HD 5970 für 550 Euro. Theoretisch ist sie zwar die mit Abstand schnellste Grafikkarte, störende Mikroruckler aufgrund der CrossFire-Technologie machen diesen Vorteil in der Praxis aber leider zu Nichte. Von Leistungsaufnahme und Lautstärke ganz zu schweigen.

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