AMD Radeon R9 290X im Test: Konkurrenz für Titan. Für 500 Euro.

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Wolfgang Andermahr
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Sondertests

PowerTune 2.0 in der Praxis

Damit der Turbotakt von 1.000 MHz auf der R9 290X anliegt, darf die Karte weder das Verbrauchs- (unbekannt) noch das Temperaturziel (95 °C) überschreiten. Und das unter der Randbedingung, dass der Lüfter maximal 40 („Quiet“-BIOS) bzw. 55 („Uber“-BIOS) Prozent der Maximaldrehzahl erreichen darf. Wird eines der Ziele gerissen, taktet die Karte so lange so weit herab, bis das Ziel wieder erreicht wird.

Der Temperatur im Rechner und damit der Kühlung des Gehäuses kommt damit – wie bei GPU Boost 2.0 von Nvidia – eine besondere Bedeutung zu, der wir in der Praxis in unserem geschlossenen Testsystem nachgehen wollten. Wir setzen bereits seit einiger Zeit ein geschlossenes Gehäuse inklusive zwei sich langsam drehender Lüfter für unsere Grafikkarten-Tests ein, um ein realitätsnahes Szenario zu simulieren. Wir gehen davon aus, dass unsere Werte mit denen im heimischen PC vergleichbar sind.

Für den Test heizen wir die Grafikkarte vor jeder Messung 15 Minuten lang auf. Ein noch längeres Aufheizen hat in keinem Spiel mehr einen Unterschied gezeigt. Wir notieren nach 15 Minuten den im Spiel anliegenden maximalen Takt.

Darüber hinaus haben wir untersucht, inwieweit der Anwender bei den Standardeinstellungen „Quiet“ und „Uber“ Leistung verschenkt, stellen das Power Target auf das Maximum und erhöhen zugleich die Lüfterdrehzahl, um die GPU-Temperatur zu verringern. Auch dann notieren wir wieder den Takt, den die Karte im jeweiligen Spiel erreicht.

Spiel Base-Clock Max. Clock Quiet-BIOS Uber-BIOS
Alan Wake - 1.000 MHz 850-891 MHz 1.000 MHz
Anno 2070 - 1.000 MHz 763-830 MHz 1.000 MHz
Assassin's Creed 3 - 1.000 MHz 836-840 MHz 1.000 MHz
Battlefield 3 - 1.000 MHz 835-884 MHz 1.000 MHz
Bioshok: Infinite - 1.000 MHz 812-840 MHz 1.000 MHz
Company of Heroes 2 - 1.000 MHz 874-899 MHz 1.000 MHz
Crysis 3 - 1.000 MHz 836-869 MHz 992-1.000 MHz
Far Cry 3 - 1.000 MHz 821-840 MHz 1.000 MHz
Grid 2 - 1.000 MHz 858-889 MHz 1.000 MHz
Hitman: Absolution - 1.000 MHz 840-876 MHz 1.000 MHz
Metro Last Light - 1.000 MHz 840-862 MHz 1.000 MHz
Project Cars - 1.000 MHz 882-890 MHz 1.000 MHz
Risen 2 - 1.000 MHz 793-840 MHz 1.000 MHz
Splinter Cell Blacklist - 1.000 MHz 840-855 MHz 1.000 MHz
Tomb Raider - 1.000 MHz 868-890 MHz 1.000 MHz

Das Quiet-BIOS senkt die Taktraten der Radeon R9 290X teilweise drastisch, um das Temperatur Target von 95 Grad Celsius in unserem Testsystem halten zu können. Die Frequenzsprünge werden dabei deutlich schneller als bei einer GeForce-Karte durchgeführt und finden ohne Unterbrechung statt.

Je nach Anforderung des Spiels fallen die maximale Frequenz und die Spreizung dabei sehr unterschiedlich aus. Den niedrigsten Takt messen wir in Anno 2070, das zwischen 763 MHz und 830 MHz (und zahlreichen Zwischenschritten) hin und her wechselt. Ähnliches gilt für Risen 2, das mit 793 MHz bis 840 MHz arbeitet.

Mit die höchsten Taktraten sehen wir dagegen in Company of Heroes 2, das im Frequenzbereich von 874 MHz bis 899 MHz arbeitet. Project Cars lässt die Radeon R9 290X mit 882 bis 890 MHz arbeiten und variiert damit nur sehr gering. Alle anderen Spiele liegen dazwischen.

Nutzen wir hingegen das Uber-BIOS, kann die Radeon R9 290X in unserem Gehäuse durchweg die maximalen 1.000 MHz halten – unabhängig vom Spiel. Ob wir das Uber-BIOS oder das Quiet-BIOS mit einer höheren Maximaldrehzahl des Lüfters nutzt, ist dabei gleichgültig. Unterschiede konnten wir nicht feststellen.