Coollaboratory Liquid Pro im Test: Wärmeleitpaste mit Flüssigmetall

 2/2
Martin Eckardt
327 Kommentare

Performance

Wir haben die Liquid Pro sowohl auf der CPU als auch auf der VPU (Grafikprozessor) unseres Testsystems aufgetragen und gegen herkömmliche Silikon-Wärmeleitpaste, wie wir sie aus ökonomischen und ergonomischen Gründen seit Jahr und Tag für unsere Testberichte verwenden, sowie gegen die bekannte Arctic-Silver 5, wie sie in den meisten Hochleistungs-Desktop-Computern zum Einsatz kommt, antreten lassen. Für die Lastprozedur wurde jeweils ein Zehnfach-Durchlauf der 3DMark 03 Game-Tests gewählt, in deren Verlauf die Maximaltemperaturen dokumentiert wurden.

Als Kühler verwendeten wir den Thermalright XP-90C (mit Coolink SWiF 921) und den Zalman VF-700Cu.

  • P4 Prescott 3,4 Extreme Edition
  • MSI Combo (Intel 915P) Sockel 775
  • Antec SmartBlue 350W Netzteil mit 92-mm-Bodenventilator
  • Raumtemperatur: ca. 22 °C
  • Sapphire Radeon X800 PCIe
  • Yeong-Yang Midi-Tower YY-5601
  • Ohne Gehäuselüfter
12 Volt 5 Volt
CPU VPU CPU VPU
Liquid Pro (48h) 58,5 59,9 75,0 64,3
Liquid Pro (24h) 59,0 60,1 75,5 64,9
Liquid Pro (1h) 61,0 61,6 77,5 66,5
Arctic Silver 5 (48h) 62,5 63,1 80,5* 66,8
Arctic Silver 5 (1h) 63,0 63,8 81,0* 67,1
Silmore Silikon (1h) 64,0 64,3 82,5* 67,3
*Thermal Throttle Angaben in °C

Es ist ein bekanntes Phänomen, dass Wärmeleitpasten auf Metallbasis ihr volles Potential erst nach mehreren Betriebsstunden entfalten. Daher haben wir die einzelnen Tests nach den in Klammern angegebenen Zeiträumen nach dem Auftragen der Paste wiederholt. Coollaboratory gibt an, dass die Liquid Pro nach etwa 48 Stunden ausgehärtet ist und dann ihre maximale Leistungsfähigkeit entfaltet. Und tatsächlich steigerte sich ihre Wirkung im Vergleich zur Konkurrenz noch einmal deutlich.

Insgesamt können wir festhalten, dass die Liquid Pro unseren Vorüberlegungen entsprechend neue Maßstäbe setzen kann und die Mitbewerber deutlich düpiert. Speziell im Grenzbereich eines auf sehr leise getrimmten PCs können diese Reserven Gold wert sein. Die Differenzen sind allerdings bei der Heatspreader bedeckten CPU signifikanter als beim direkten Chipkontakt des Grafikprozessors.

Fazit und Empfehlungen

Coollaboratory hat mit der Liquid Pro ein hervorragendes und unseres Wissen nach einzigartiges Produkt abgeliefert, das sich unsere Empfehlung redlich verdienen konnte. Die Steigerung der Kühlleistung ist beachtlich und rechtfertigt den hohen Anschaffungspreis von acht Euro in jedem Fall. Insbesondere wenn man sich vor Augen hält, dass ähnlich gravierende Temperaturunterschiede bei den hochwertigen Retail-Prozessor- und Grafikkartenkühlern des Marktes meist sehr teuer erkauft werden müssen. Mit der Liquid Pro kann man nun aber auch einem günstigen Kühler noch einmal ordentlich Flügel verleihen und unter Umständen auf den Neukauf eines besseren Kühlers verzichten.

Nichtsdestotrotz ist die Liquid Pro nicht ganz uneingeschränkt empfehlenswert. So sollte sie aufgrund ihrer Anwendungsbesonderheiten nur von erfahrenen Usern und auch nur mit höchster Vorsicht eingesetzt werden. Zudem sind Bastler, die häufig ihren Prozessorkühler wechseln, mit der potenten Konkurrenz nach wie vor besser beraten.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.