X800 Pro, XT PE und GeForce 6800 GT, Ultra im Test: Neue Chipgeneration mit neuen Treibern

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Carsten Spille (+1)
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Leistungsaufnahme

In Anlehnung an unseren älteren Stromverbrauch-Artikel wollen wir die Leistungsaufnahme auch weiterhin als Bestandteil unserer Tests pflegen. Im Gegensatz zu älteren Artikeln hat sich das Testsystem allerdings wieder einmal geändert, so dass die aktuellen Werte nur untereinander vergleichbar sind.

Kurz zur Methodik (für eine ausführlichere Beschreibung sei ein Blick in den älteren Artikel empfohlen):

Mit einem ELV EM600-Energiemonitor haben wir vor dem Netzteil die gesamte Leistungsaufnahme des Testrechners gemessen. Die angegebenen Werte sind also nur in Relation zu sehen und stellen keinesfalls die Leistungsaufnahme der Grafikkarte alleine dar.

Zunächst der ruhende Windows XP Professional Desktop in 1280x960x32 mit 100Hz:

WindowsXP Desktop
    • Radeon 9600 XT
      82,2
    • Radeon X800 Pro
      86,9
    • Radeon X800 XT "PE"
      92,8
    • GeForce FX 5950 Ultra
      99,6
    • Radeon 9700 Pro
      102,1
    • GeForce 6800 GT
      104,9
    • GeForce FX 5800 Ultra
      112,5
    • GeForce 4 Ti 4800
      116,5
    • GeForce 6800 Ultra
      119,2
    • Radeon 9800 XT
      124,1
Einheit: Watt (W)

Hier sehen wir einen unbestreitbaren Glanzpunkt der Radeon X800-Serie. ATis Ingenieure haben - zusammen mit dem 0,13µ-lowK-Fertigungsprozess der taiwanischen Chipschmiede TMSC - das Kunststück vollbracht, ihr aktuelles High-End-Flaggschiff im Windows-Desktop-Verbrauch deutlich unter die Grenze zu drücken, die noch die weitaus leistungsschwächere und zwei Jahre alte Radeon 9700 Pro setzte. Zudem sind die temperaturgeregelten Referenzkühler während unseres Testbetriebs direkt nach dem BIOS-Screen in den langsamsten Modus verfallen und dort auch unter Last geblieben. Respekt!

Im direkten Vergleich und trotz der Balkenfarbe alles andere als im grünen Bereich scheint die GeForce 6800-Reihe. Im Vergleich zum jeweiligen ATi-Pendant sind es ca. 14 bzw. 26 Watt mehr, die sich die 222 Millionen Transistoren auch für's (beinahe) Nichtstun genehmigen. Zu viel für einen Rechner, der nicht nur für ein paar vergnügliche Gaming-Stunden pro Woche angeworfen wird, sondern eventuell auch mal einige Tage hindurch ununterbrochen läuft.

Als Anmerkung sei hier noch gestattet, dass ein vergleichweise herangezogenes Serienexemplar der 6800 Ultra, die auch über ein aktuelleres BIOS verfügte als das Refenzmodell von nVidia, sich im Desktop-Betrieb mit etwa gemäßigteren 105,8 Watt begnügte und auch die Werte der 6800 GT, die wir mit eben jener Serien-Ultra simulierten, bereits deutlich niedriger als die Pegelausschläge des Referenzmodelles waren. Somit sollte man, bevor man die GeForce 6 als Schluckspecht verteufelt, erst einmal auf Serienexemplare warten.

Vollbelastung – Codecreatures
  • Codecreatures 1024 2xAA / 2xAF:
    • Radeon 9600 XT
      178,8
    • GeForce 4 Ti 4800
      183,4
    • Radeon 9700 Pro
      190,2
    • Radeon X800 Pro
      192,3
    • Radeon X800 XT "PE"
      198,0
    • GeForce 6800 GT
      202,8
    • Radeon 9800 XT
      217,2
    • GeForce 6800 Ultra
      223,0
    • GeForce FX 5800 Ultra
      225,1
    • GeForce FX 5950 Ultra
      240,4
Einheit: Watt (W)

Hier, unter 3D-Last, haben sich einige erstaunliche Werte ergeben. Zwar begnügt sich die 6800 GT hier im direkten Vergleich zur X800 Pro mit etwa 10 W mehr Leistungsaufnahme. Jedoch kamen sowohl Radeon 9800 XT als auch die GeForce FX-Modelle mit teils deutlich höherem Verbrauch daher als die GeForce 6800 GT. Bei den FX-Modellen ist eine mögliche Erklärung relativ naheliegend: Der CodeCreatures-Benchmark nutzt vorwiegend Pixelshader nach DirectX 8 sowie massiv Vertexshader-Instruktionen. Dadurch werden auch die älteren Karten der FX-Reihe, die noch über extra Logik für DirectX8-Berechnungen verfügen, bis an ihre Grenzen getrieben, was die Leistungsaufnahme angeht. Ein weiterer Faktor ist das deutlich Strom sparendere GDDR3-RAM, welches auf allen Karten der neuen Generation, die sich hier versammelten, zum Einsatz kommt.

Auch hier wieder der Vergleich mit dem Serienmodell, welches bereits für die 6800 GT herhalten musste. Auf defaultmäßigem Ultra-Niveau entrang diese Karte dem Gesamtsystem lediglich eine Leistungsaufnahme von 208,9 W. Unerreicht jedoch ist die wiederum erstaunliche Sparsamkeit der X800-Modelle. Insbesondere dann, wenn man die gebotene Leistung dazu in Relation setzt.