nVidia ForceWare 91.27 im Test: Des Treibers neue Kleider

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Wolfgang Andermahr
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Neues Control Panel

Bereits nach dem Herunterladen des ForceWare 91.27 wird auch abseits der Versionsnummer deutlich, dass sich bei dem neuen Treiber einiges getan haben muss. So bringt dieser immerhin satte 66 Megabyte auf die Festplatte, während sich der „alte“ ForceWare 84.43 noch mit 22 MB zufrieden gegeben hat. Grund dafür sind unter anderem mehrere kleine Dateien, die das modernisierte Control Panel enthalten. Ansonsten hat sich an der offensichtlichen Treiberstruktur nicht viel geändert. Es ist für das neue Control Panel nicht nötig, das Microsoft .NET Framework zu installieren.

Der ForceWare 91.27 unterstützt ab der GeForce-3-Serie alle gängigen nVidia-Grafikkarten.

Bevor wir nun detaillierter mit der neuen Bedienoberfläche fortfahren wollen, ersteinmal vorweg – funktional hat sich nicht wirklich etwas mit dem ForceWare 91.27 geändert. Die Installation verläuft wie eh und je und dauert nicht länger als gewohnt an. Unter Windows ergeben sich nun zwei verschiedene Möglichkeiten, wie das Control Panel aufgerufen werden kann. Entweder man startet dieses in der Systemsteuerung oder alternativ per Rechtsklick auf das nVidia-Icon in der Startleiste. Ein Mausklick auf „NVIDIA Control Panel“ genügt, um in das Reich der Neuerungen einzutreten. Versucht man nach der Installation des Treibers auf gewohntem Weg das Interface zu öffnen, erlebt man eine kleine Überraschung. So kann man selbst entscheiden, ob man das alte oder das neue Control Panel benutzen möchte – sehr gut! Später bleibt einem natürlich diese Möglichkeit weiterhin gegeben.

3D-Vorschau
3D-Vorschau

Nach der Entscheidung für das neue Control Panel wird man – solange die Auflösung des Monitors nicht schon vorher angepasst worden ist – von einem kleinen Hinweis begrüßt, dass man für eine bessere Bildqualität auf die native Auflösung des Bildschirms, falls ein TFT-Monitor zum Einsatz kommt, wechseln soll. Anschließend zeigt sich die modifizierte Oberfläche mit drei Auswahlpunkten in der vollen Pracht: „3D-Einstellungen“, „Anzeige“ sowie „Video & Fernsehen“ stehen zur Auswahl. Unter „Anzeigen“ im oberen Reiter ist der Punkt „Standard“ und „Erweiterte Optionen“ interessant. Dies gab es bereits seit längerem in dem klassischen Menü und man sollte sich stets für die erweiterten Optionen entscheiden, da einem ansonsten viele Menüpunkte verloren gehen. Es ist auch möglich, die Ansicht nach seinen eigenen Wünschen anzupassen und einige Menüpunkte bei Nichtinteresse auszublenden.

altes Menue
altes Menue
Startmenue
Startmenue
Auswahlmenue
Auswahlmenue
Systemsteuerung
Systemsteuerung
neues Menue
neues Menue
Auswahlmenue 2
Auswahlmenue 2
nVidia-Hilfe
nVidia-Hilfe
3D-Einstellungen
3D-Einstellungen

Das wohl interessanteste Auswahlfeld ist der Punkt „3D-Einstellungen“. Dort verstecken sich alle wichtigen Optionen für die Wiedergabe einer 3D-Applikationen und die dafür entsprechenden Einstellungen der Grafikkarte, wie beispielsweise Anti-Aliasing. Unter „Bildeinstellungen mit Vorschau anpassen“ verbirgt sich eine kleine 3D-Ansicht, in der man sehen soll, wie sich welche Optionen – genauer gesagt vor allem Anti-Aliasing sowie die anisotrope Filterung – optisch auswirken. Warum das Fenster so klein ausfällt ist allerdings ein Rätsel. Bei einem größeren Bild könnte man die Unterschiede deutlich besser erkennen. Darüber hinaus kann man in dem Menüpunkt einstellen, ob die AA-Stufe sowie der AF-Grad von der Applikation ausgewählt werden soll, oder ob man diese Einstellungen lieber selber vornehmen möchte. nVidia bietet auch die Möglichkeit, drei Voreinstellungen namens „Leistung“, „ausgeglichen“ und „Qualität“ auszuwählen.

Ansichtshilfe
Ansichtshilfe
Anzeige
Anzeige
Treiberempfehlung
Treiberempfehlung
Video
Video
3D-Menue
3D-Menue
unteres 3D-Menue
unteres 3D-Menue
Profileinstellungen
Profileinstellungen
SLI
SLI

Von den vorgegebenen Funktionen sollte man aber die Finger lassen, da diese etwas merkwürdig reagieren. So wird die 3D-Qualität generell auf „Qualität“ heruntergesetzt. Auf Leistung ist weder Anti-Aliasing, noch die anisotrope Filterung aktiv. Bei Ausgeglichen wird eine vier-fache Texturfilterung gefordert, während die trilineare Optimierung aktiv ist. Dementsprechend werden alle Texture-Stages nur noch „Brilinear“ gefiltert. Bei Qualität wird der AF-Grad auf 8-fach erhöht, während das Anti-Aliasing unangefasst bleibt. Merkwürdigerweise wird die trilineare Optimierung deaktiviert, dafür aber „Anisotrope Mip Filter Optimierung“ eingeschaltet, die nur auf der nullten Texture Stage trilinear filtert und die anderen sieben Texture Stages nur bilinear verarbeitet. Dies ist in sofern irritierend, da diese „Optimierung“ ein deutlich schlechteres Bild ergibt als die trilineare Optimierung, was im Widerspruch zu der Bezeichnung „Qualität“ steht.

Temperatur
Temperatur
Bildrotierung
Bildrotierung
Bildschirmskalierung
Bildschirmskalierung
Farbeinstellungen
Farbeinstellungen
Farben der anzeige
Farben der anzeige
Farbkorrektur
Farbkorrektur
RGB-Einstellungen
RGB-Einstellungen
Sprachauswahl
Sprachauswahl

Unter „3D-Einstellungen“ kann man diese Einstellungen wie gewohnt von Hand einstellen und außer einer anderen Sprachübersetzung, zu welcher wir noch später kommen werden, hat sich beinahe nichts geändert. Neu hinzugekommen sind die Optionen „OpenGL-Threading“ sowie „Meldung eines OpenGL-Fehlers ignorieren“, wobei beide Auswahlmöglichkeiten nur bei einer Dual-Core-CPU vorhanden sind. Bei ersterer kann man unter OpenGL die „Threading-Optimierung“ des Treibers deaktivieren, die den Grafikkartentreiber bei einer OpenGL-Anwendung stellenweise auf einem eigenen Thread laufen lässt. Man sollte, wenn keine Schwierigkeiten auftreten, normalerweise jedoch immer „Auto“ einstellen, da ansonsten eventuell die Performance unnötig leidet, wenn die Software selber eine Dual-Core-Optimierung mit sich bringt. Was genau die zweite Option macht bleibt leider verborgen und kann nur anhand der Bezeichnung gemutmaßt werden.

Videoeinstellungen
Videoeinstellungen
erweiterte Einstellungen
erweiterte Einstellungen
nView
nView
Aufloesungseigenschaften
Aufloesungseigenschaften
Aufloesungen
Aufloesungen
Uebertaktung
Uebertaktung
benutzerdefinierte Aufloesungen
benutzerdefinierte Aufloesungen
benutzerdefinierte Menues Anzeige
benutzerdefinierte Menues Anzeige

Neu hinzugekommen ist außerdem eine verbesserte Temperaturkontrolle. Diese kann nun die Temperatur mit Hilfe eines Graphens festhalten und den genauen Temperaturverlauf aufzeichnen. Dieser ist aber noch verbesserungswürdig, da man nur die aktuelle Temperatur genau auslesen kann. Bei den anderen Werten ist eine Ratestunde angesagt. Ansonsten gibt es zwischen dem alten und dem neuen Control Panel funktional keinerlei Änderungen, nur optisch kommen diese im neuen Gewand daher.

„CoolBits“, um weitere Menüpunkte freizuschalten, funktioniert mit dem ForceWare 91.27 wie gewohnt.
benutzerdefinierte Menues Video
benutzerdefinierte Menues Video
benutzerdefinierte Menues
benutzerdefinierte Menues
Bildschirmgroesse
Bildschirmgroesse
Anzeige nach Coolbits
Anzeige nach Coolbits

Bezüglich der Geschwindigkeit der modernen Oberfläche gibt es kaum etwas zu kritisieren. Zwar reagiert das Panel nicht ganz so flott wie die alte Version, aber von einer Verzögerung kann man kaum reden, unabhängig davon, welches Menü gerade geladen wird.

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