Club3D Radeon X1800 XT CrossFire im Test: ATis Multi-GPU-Technik im Vergleich zu SLI

Wolfgang Andermahr
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Club3D Radeon X1800 XT CrossFire im Test: ATis Multi-GPU-Technik im Vergleich zu SLI

Einleitung

Der Knall war groß, als nVidia die SLI-Technologie zum gleichzeitigen Rendern zweier GeForce-Grafikkarten einführte. Noch beeindruckender war kurze Zeit später die tatsächliche Verfügbarkeit dieses Gespanns. Anders als sonst wollte in diesem Markt jedoch kein richtiger Konkurrenzkampf ausbrechen. ATi wurde anscheinend von diesem Schritt der Kalifornier überrascht und musste die damaligen X850-Karten erst modifizieren, damit diese in einer Zweierkonfiguration funktionierten. ATi nannte diese Technik „CrossFire“: Sie sollte nicht nur schnell und kompatibel zu allen Spielen sein, sondern auch ein Feature namens „SuperAA“ bieten, das die zweite Grafikkarte nicht zum Erhöhen der Performance, sondern zum Verbessern der Anti-Aliasing-Qualität verwendet. Zusätzlich ist es möglich, die erworbene X850- oder X800-Karte weiter zu verwenden. Man muss sich nur eine neue „Master-Karte“ kaufen, die die Kommunikation zwischen den Karten übernimmt, welche von der sogenannte „Compositing-Engine“ gesteuert wird.

Nach der viel versprechenden Ankündigung blieb es allerdings lange Zeit still. ATi hatte wohl mehr Schwierigkeiten mit der CrossFire-Technik, als man zugeben wollte. Monate später erschien dann die Lösung für X850-Karten, die aber noch mit einigen Problemen zu kämpfen hatte – hier musste ATi Tribut dafür zollen, dass die X8x0-Karten im Gegensatz zu der GeForce 6800- und 6600-Generation nicht von vornherein auf die Nutzung einer zweiten Grafikkarte ausgelegt wurden. So konnte als Auflösung maximal 1600x1200 ausgewählt werden, was zwar für eine normale Einzelkarte ausreicht, für ein Doppelgespann aber zu wenig ist, da die Leistungsreserven nicht ausgenutzt werden können. Grund dafür sind die Single-Link-DVI-Anschlüsse auf den herkömmlichen X800-/X850-Derivaten, die eine höhere Auflösung als 1600x1200 aufgrund einer zu geringen Bandbreite nicht ermöglichen.

Nach der Auslieferung einiger Samples an die Presse wurde es erneut ruhig, erste Karten haben im Handel noch etwas auf sich warten lassen. Währenddessen überzeugten sowohl GeForce 7800 GT als auch GeForce 7800 GTX der Konkurrenz: Sie waren nicht nur deutlich schneller als die ATi-Grafikkarten, sondern boten zusätzlich eine modernere Technik und waren vor allem direkt lieferbar – ein SLI-Gespann aus den Karten konnte problemlos aufgebaut werden. Bei der Präsentation der Radeon X1800, X1600 und X1300 kündigte ATi daraufhin die baldige Verfügbarkeit der CrossFire-Edition der X1800 XT, dem neuen Top-Model, an. Zwei Monate später macht ATi das Versprechen wahr und die ersten Herstellerkarten für den Handel sind erhältlich.

Club3D ist einer der ersten Produzenten, die die Master-Karten ausliefern, welche nach ATis Referenzangaben gebaut sind. So wird das bereits bekannte Kühlsystem der X1800 XT verwendet. Auch bei den Taktraten hat man sich an die Empfehlungen der Kanadier gehalten. Freundlicherweise konnte uns Club3D ein entsprechendes Sample zukommen lassen, das wir im folgenden Artikel gespannt untersuchen werden. Reicht die Performance, um eine GeForce 7800 GTX 512 im SLI-Modus anzugreifen? Zeigen die beiden X1800-XT-Karten ähnliche Temperaturprobleme wie das derzeit schnellste Gespann von nVidia? Wie stabil arbeitet die verbesserte Compositing-Engine und funktioniert das SuperAA besser als nVidias SLI-AA-Technik? All diese Fragen werden in den folgenden Abschnitten geklärt.

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