Grafikkarten Speicher: Braucht eine Grafikkarte 256 MB, 512 MB oder 1.024 MB?

Wolfgang Andermahr
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Grafikkarten Speicher: Braucht eine Grafikkarte 256 MB, 512 MB oder 1.024 MB?

Einleitung

Mit der Produktvorstellung der GeForce 8800 GTX sowie der GeForce 8800 GTS hat es Nvidia geschafft, erste Grafikkarten standardmäßig mit einem größeren Speicher als den bis dato normalen 512 MB auszustatten. ATi bleibt dagegen bis heute etwas stur auf der 512-MB-Schiene, was in einigen Spielen mit hohen Qualitätseinstellungen durchaus ein Nachteil sein kann. Umso erstaunlicher ist es, dass Nvidia dem Refresh der G80-GPU, dem G92, nur noch einen 512 MB großen Speicher zur Seite stellt – aufgrund des geänderten Speicherinterfaces sind 768 MB wie bei der GeForce 8800 GTX oder 640 MB wie bei der alten GeForce 8800 GTS nicht möglich.

Selbst einer GeForce 9800 GX2, die dank der beiden GPUs theoretisch eine deutlich höhere Rechenleistung als eine GeForce 8800 GTX hat, stellen die Kalifornier pro Rechenkern nur 512 MB zur Verfügung. In einigen Qualitätseinstellungen macht sich dies unangenehm bemerkbar, so dass die Performance in Extremsituationen gar unter das Niveau einer GeForce 8800 GTX fällt – für einen High-End-Beschleuniger eine sonderbare Situation. Vor allem das acht-fache Anti-Aliasing bereitet dem G92 Kopfschmerzen, unabhängig von der generellen 8xMSAA-Schwäche.

So verwundert es nur wenig, dass einige Boardpartner sich mit einem 512 MB großen Framebuffer auf einer GeForce 8800 GT sowie einer GeForce 9600 GT nicht zufrieden geben und diesen auf 1.024 MB aufstocken. Auch eine GeForce 8800 GTS 512 mit einem doppelt so großen VRAM ist angekündigt, bis jetzt aber noch nicht lieferbar. Genauso gehen einige Hersteller den anderen Weg und versuchen den Preis der Grafikkarte weiter zu drücken. So gibt es eine GeForce 8800 GT ebenfalls mit einem 256 MB großen Speicher, bei der der Preis günstiger als beim 512-MB-Modell ausfällt.

Der Dauerkonkurrent ATi darf bei dem Spielchen natürlich ebenso wenig fehlen und so gibt es drei verschiedene Varianten der erfolgreichen Radeon HD 3850. Ob 256 MB, 512 MB oder gar 1.024 MB, alles ist möglich. Dabei genießt ATi allerdings den Vorteil, dass ein 512 MB großer Speicher beinahe immer ausreichend ist und keinen spürbaren Nachteil bedeutet. Nvidias aktuelle GeForce-8000- und GeForce-9000-Pendants haben es dagegen schwerer, da die Architektur anscheinend kein dermaßen effektives Speichermanagement wie die R(V)6x0-Generation hat.

Doch was bringt einem nun effektiv ein 256 MB, 512 MB oder 1.024 MB großer VRAM? Das wollen wir ausführlich untersuchen. Dazu haben wir diverse Testkandidaten von AMD, Asus, Nvidia, PowerColor und Sapphire eingeladen, die wir auf Herz und Nieren prüfen werden. Freundlicherweise konnte uns darüber hinaus der Online-Shop Alternate mit einem weiteren Sample aushelfen.

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