Grafikkarten-Treiber: ATi Catalyst 10.2 im Test

Wolfgang Andermahr
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Grafikkarten-Treiber: ATi Catalyst 10.2 im Test

Einleitung

Seitdem auf dem 3D-Grafikkarten-Markt ein harter Wettbewerb zwischen ATi und Nvidia herrscht, ist es mit der Entwicklung der Grafikkarte sowie der einmaligen Programmierung des Treibers nicht mehr getan. Mittlerweile müssen die Hersteller über einen längeren Zeitraum in regelmäßigen Abständen neue Treiber für einen Grafikchip entwickeln und pflegen. Mitunter ist es gar notwendig, einen Treiber für ein einziges Spiel anzupassen, damit das Spiel im günstigsten Fall etwas schneller, manchmal aber auch überhaupt erst läuft. Für uns Grund genug, die neuen Treiber auf einer Radeon HD 5870 einem regelmäßigen Test zu unterziehen.

Der neueste Treiber aus dem Hause ATi ist der Catalyst 10.2. In unserem Test sind zu Vergleichszwecken außerdem die Catalyst-Treiber 9.10, 9.11, 9.12 sowie 10.1 vertreten.

ATi Catalyst 10.2

Nachdem uns der Catalyst 10.1 nicht auf Anhieb gefallen wollte, warteten wir gespannt auf den Catalyst 10.2. Wir hatten schon vor einigen Tagen einen kleinen Ausblick über den Catalyst 10.2 sowie den Catalyst 10.3 separat in einer News gegeben.

Der Catalyst 10.2 wurde am 2. Februar dieses Jahres fertig gestellt. Die Software gibt es wie gewohnt für Windows XP, Windows Vista sowie Windows 7 jeweils in einer 32-Bit- und einer 64-Bit-Version. Die 64-Bit-Variante für Windows Vista und Windows 7 bringt etwa 71 MB auf die Download-Waage.

ATi Catalyst 10.2
ATi Catalyst 10.2

Der Treiber, der intern auf die Versionsnummer 8.702 hört, kommt erstmals mit der Unterstützung der drei neuesten DirectX-11-Karten daher. So kann er mit der Radeon HD 5450, Radeon HD 5570 sowie Radeon HD 5670 umgehen, womit kein neuer ATi-Käufer mehr auf einen entsprechend modifizierten, älteren Treiber zurück greifen muss.

Schauen wir uns nun die Verbesserungen des Catalyst 10.2 in der Theorie an. Der Treiber ist das erste ATi-Produkt, das die Multi-GPU-Profile für CrossFire nicht mehr im Treiber selber integriert hat, sondern in einer externen Datei behandelt. Dies soll zur Folge haben, dass ATi nun schneller auf neu erscheinende Spiele reagieren kann, um diese mit mehr als einem Rechenkern spielen zu können. Derzeit sollen die CrossFire-Profile jedoch absichtlich noch nicht modifizierbar sein.

ATi Catalyst 10.2

Darüber hinaus soll der Catalyst 10.2 mit einer niedrigeren Leistungsaufnahme aufwarten können, wenn mehr als eine Grafikkarte verbaut ist. In dem Fall sollen auf Radeon HD 5970, auf „Radeon HD 5800“- sowie auf „Radeon HD 5700“-Karten die Taktraten der zweiten GPU weiter gesenkt werden, dasselbe gilt für die Spannungen. Wir haben es anhand zweier Radeon-HD-5850-Karte selber ausprobiert und konnten in der Tat eine Verbesserung verzeichnen. Mit dem Catalyst 10.1 zogen die Karten noch 206 Watt aus der Steckdose (der gesamte PC), mit dem Catalyst 10.2 waren es etwas geringere 196 Watt.

Leistungsaufnahme – HD 5850 CrossFire
  • Windows:
    • Catalyst 10.2
      196
    • Catalyst 10.1
      206
Einheit: Watt (W)

Doch damit noch nicht genug: So funktioniert mit dem Catalyst 10.2 nun CrossFire im Eyefinity-Modus und zudem kann der Ton nicht mehr nur durch den HDMI- sondern genauso durch den DisplayPort-Anschluss wiedergegeben werden. An der Performance wurde ebenfalls etwas gedreht. Colin McRae Dirt 2 soll auf einer Radeon-HD-5000-Karte nun acht Prozent schneller laufen, Battleforge soll sechs Prozent mehr Leistung auf zwei Radeon-HD-5870-Karten zeigen und The Chronicles of Riddick – Assault on Dark Athena soll vier Prozent mehr Bilder pro Sekunde auf einer Radeon HD 5970 aufweisen.

Wer genauere Informationen über den Catalyst 10.2 erfahren möchte, dem empfehlen wir einen Blick in die Release Notes. Der Treiber kann wie gewohnt aus unserem Download-Archiv herunter geladen werden.