Mainboards für Sockel 775 im Test: Intel i945, i955X und Nvidia nForce 4 im Vergleich

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Jirko Alex
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ASUS P5ND2 SLI Deluxe

Der dritte und letzte Kandidat aus dem Hause Asus versucht den anderen beiden Vertretern in nichts nachzustehen. Zwar muss man bereits in der Ausstattung Abstriche hinnehmen – aufgrund einer fehlenden WiFi/TV-Karte kann das Asus P5ND2 nicht mit dem P5WD2 Premium oder P5LD2 Deluxe mithalten – dafür sprechen jedoch ein anderer, womöglich performanterer Chipsatz und andere Raffinessen wie die SLI für das Board. Doch bevor es an eine Detailbetrachtung des Layouts und der Onboard-Komponenten geht, sei eine Übersicht über den Lieferumfang vorangestellt:

  • Lieferumfang
    • ausführliches Handbuch (Englisch)
    • Treiber- und Software-CD
    • WinDVD-Suite
    • 1x IEEE 1394 Modul
    • 1x Serial (COM2) Port-Modul
    • 1x 2-Port-USB/Game-Modul
    • 5x SATA-Datenkabel
    • 2x SATA-Stromversorgungskabel
    • 2x UDMA 133/100/66-Datenkabel
    • 1x IDE-Kabel
    • 1x FDD-Kabel
    • 1x SLI-Selector-Card


Lieferumfang
Lieferumfang

Layout

Das Asus P5ND2 SLI, das, anders als die zwei bisher betrachteten Asus-Mainboards nicht auf einen Intel-eigenen Chipsatz setzt, hebt sich optisch bereits von dem P5WD2 sowie dem P5LD2 ab. Herzstück des Boards ist der nForce 4 SLI-Chipsatz, der einen nahezu gleichen Funktionsumfang bietet, wie Intels 955X oder 945P. Um sich dennoch abzuheben, versucht sich der nForce 4-Chipsatz als sehr performant zu geben und damit entsprechend Geschwindigkeitsenthusiasten zu begeistern.

Bei einem Blick über das Mainboard fokussieren sich die Augen des Betrachters wohl zuerst auf den knallig roten Northbridge-Kühlkörper, dessen Ausmaße die der anderen beiden Asus-Vertreter deutlich übertrifft. Dass man aber auch beim nForce 4-Chipsatz mit einem lüfterlosen Design arbeitet, beruhigt abermals Gemüter, die eine geringe Lautstärke ihres PC-Systems bevorzugen. Asus bleibt auch bei diesem Mainboard dem eigenen Anspruch treu und setzt weiterhin auf lautlose Kühlung.

Neben der voluminösen Northbridge findet sich – wie bei den anderen beiden Vertretern von Asus – ein deplatziert wirkender SATAII-Anschluss neben dem EZ-Plug wieder. Diesmal jedoch in Gesellschaft einer Diagnose-LED, die weder beim Asus P5LD2 noch beim Asus P5WD2 vorhanden ist. Ihre Funktionsweise ist recht einfach und einleuchtend: Da bei der Verwendung zweier PCIe-x16-Grafikkarten der EZ-Plug-Connector mit dem Netzteil verbunden werden sollte, um einen stabilen Betrieb gewährleisten zu können, leuchtet diese Diagnose-LED immer dann auf, wenn der 4-polige-Anschluss nicht genutzt wird. Diese komfortable Lösung, die eine Fehlerdiagnose gewiss erleichtern kann, wäre bei dem Asus P5WD2 und dem P5LD2 auch wünschenswert gewesen. Immerhin besitzen alle drei Mainboards eine Power-On-LED, die sich am unteren Ende der Platine befindet.

Ein weiterer Unterschied des Asus P5ND2 SLI zu den anderen beiden Mainboards ist die Handhabung der vorhandenen PCI(e)-Steckplätze. Konnte man sowohl beim P5WD2 als auch beim P5LD2 den zweiten PCIe-x16-Steckplatz alternativ als PCIe x4-Multimedia-Steckplatz nutzen, ist von einer derartigen Nutzung auf dem Asus P5ND2 SLI keine Beschreibung vorhanden. Stattdessen bietet das Mainboard von Haus aus zwei PCIe x1-Steckplätze und damit einen mehr als das Asus P5WD2 oder P5LD2.

Ein Blick in die nähere Umgebung der Southbridge zeigt, dass die MCP-04 des nForce 4 SLI von Haus aus zwei IDE-Channels. Verglichen mit dem P5WD2/P5LD2 verzichtet man daher auch auf den ITE IDE-RAID-Controller, dessen oberste Aufgabe es trotz RAID-Funktion wohl war, den fehlenden zweiten IDE-Channel des ICH7/R zu kompensieren.

Natürlich kann die MCP-04-Southbridge des nForce 4-Chipsatzes auch als SATAII-Controller fungieren und bietet damit den gleichen Funktionsumfang wie Intels ICH7/R. Hierzu gehört vor allem RAID mit Unterstützung der Modi 0, 1, 5 und 10.

Das Asus P5ND2 SLI schlägt in Sachen Onboard-Sound einen Mittelweg ein: So kommt weder ein HD Audio-Codec (mangels Unterstützung) noch ein Onboard-Chip von Creative zum Einsatz. Vielmehr wird der 8-Kanal-Sound von einem Realtek ALC850 Codec geliefert. Wie gut sich dieser im Vergleich schlägt, wird im späteren Testverlauf noch geklärt werden.

Asus P5ND2 SLI
Asus P5ND2 SLI
Komponenten Asus P5ND2 SLI Deluxe
Nr. Funktion Bezeichnung Info
1 Northbridge nVidia nForce 4 Intel Edition nVidia Chipsatz-Info
2 Southbridge nVidia MCP-04 -
3 GBit-Netzwerk Marvell 88E1111 Kurz-Info
4 GBit-Netzwerk Intel 82540EM Intel Chip-Info
5 Soundchip Realtek ALC850 Realtek Info
7 SLI-Switch - -
7 Super I/O ITE 8710F-A Datenblatt (engl. PDF)
8 FireWire 400 TI TSB43AB22A Datenblatt (engl. PDF)
Asus P5ND2 SLI Deluxe
Asus P5ND2 SLI Deluxe
Asus P5ND2 SLI Slotblende
Asus P5ND2 SLI Slotblende
Ausmaße des Northbridge-Kühlers
Ausmaße des Northbridge-Kühlers
SLI-Switch
SLI-Switch
Sockelbereich
Sockelbereich

Interrupt-Tabelle

Wie bei den vorangegangenen Mainboards knausert Asus auch bei diesem Board nicht mit Informationen zur Interrupt-Verteilung. Es folgt also eine Übersicht der IRQ-Belegung des Asus P5ND2 SLI:

Interrupt-Verteilung
Komponente IRQ A IRQ B IRQ C IRQ D IRQ E
PCI Slot 1 shared - - - -
PCI Slot 2 - shared - - -
PCI Slot 3 - - shared - -
Onboard USB 1.0 controller shared - - - -
Onboard USB 1.0 controller - shared - - -
Onboard USB 2.0 controller - - shared -
Onboard LAN 1 shared - - - -
Onboard LAN 2 - - - shared -
Onboard PCI SATA RAID - - - shared -
Onboard 1394a - - - - shared