Asus A8R32-MVP Deluxe im Test: CrossFire mit zweimal PCIe x16

Ralph Burmester
110 Kommentare
Asus A8R32-MVP Deluxe im Test: CrossFire mit zweimal PCIe x16

Einleitung

Auch ATi ist endlich mit seiner neuen Northbridge auf dem Markt, jetzt stehen einem CrossFire-Gespann jeweils 16 PCIe-Lanes zur Verfügung. Über ein halbes Jahr nachdem der große Konkurrent nVidia seine X32-Lösung vorgestellt hat. Immer noch wirkt hier offenbar der Umstand nach, das ATi die Multi-GPU-Technik nicht für praktikabel hielt und zu spät mit der Entwicklung einer eigenen solchen Technologie begann.

Doch jetzt will ATi im Ethusiasten-Bereich die Krone zurück nach Kanada holen. Mit neuster Produktions-Technik und durchdachter Konstruktion will man High-End-PCs zukünftig mit der RD580-Northbridge an die Spitze der Leistungs- und Benchmark-Listen bringen. ATi verspricht ein außerordentliches Übertaktungspotential, was auch bei der Presse-Vorstellung der Hardware in Sevilla, Spanien, bereits ausgesuchten Pressevertretern vorgeführt wurde.

Kein geringerer als Sami Maekinen, einer der Top-Overclocker weltweit und seit einiger Zeit Mitarbeiter von ATi, stellte einen 3DMark-Rekord nach dem Nächsten auf. Dazu wurde für die CPU eine Kompressor-Kühlung genutzt, die beiden CrossFire-Karten wurden mit Trockeneis auf Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes gekühlt. Wen es interessiert, der sollte sich bei Futuremark die Top-20-Liste ansehen.

Wir schauen wieder auf die Alltagstauglichkeit des Asus A8R32-MVP Deluxe, welche Vor- oder Nachteile die Kombination aus ATi-Northbridge und ULi-, jetzt nVidia, Southbridge mit sich bringt. Nach den Lesezeichen werden wir als erstes den RD580 genauer erläutern. Wir wünschen viel Vergnügen bei der Lektüre.

Lesezeichen

Neben dem Vergleich der verschiedenen Chipsätze für den Sockel 939, der einen Überblick über die Ausstattung und Leistungsfähigkeit gewährt, sind auch die Grundlagen zum verwendeten Prozessor von AMD lesenswert, genauso wie die Anleitung für das sehr interessante Cool'n'Quiet-Feature der Athlon 64-Prozessoren. Passend dazu sind der Energieverbrauch der Prozessoren und die Grundlagen von PCI Express einen Blick wert.

Der RD580 Chipsatz

Der ATi Radeon Xpress 3200 ist der jüngste Spross unter ATis Chipsätzen. Seit vielen Wochen bekannt unter dem Codenamen RD580, besitzt der Chipsatz ATi intern die Bezeichnung „Skeletor“. Die Entwicklungszeit des RD580 lag bei acht Monaten. Um auf dem ersten fertigen Silizium CrossFire zum Arbeiten zu bringen, waren nur 24 Stunden nötig, so ATi. Immerhin 22 Millionen Transistoren beherbergt die Northbridge und das auf einer Fläche von nur 39 mm². Das sei laut ATi der kleinste DIE einer aktuellen Northbridge auf dem Markt. Möglich wird die geringe Größe durch die Nutzung der 0,11-µm-Technik. Hergestellt werden die Chips bei TSMC in Taiwan. Neben der geringen Größe verspricht das eine sehr niedrige Stromaufnahme, ATi spricht von einer TDP (Thermal Design Power) von nur knapp acht Watt.

Als Vergleich hier die ATi-RD580-Northbridge (linkes Bild) mit 40 PCIe-Lanes vom Asus A8R32-MVP Deluxe und die nVidia-C51D-Northbridge (rechtes Bild) mit 18 PCIe-Lanes vom Asus A8N32-SLI Deluxe.

ATi RD580 DIE-Grösse
ATi RD580 DIE-Grösse
nVidia C51D DIE-Grösse
nVidia C51D DIE-Grösse

Immerhin hat ATi in der Northbridge echte 40 PCIe-Lanes integriert. Neben den beiden festen x16-Lanes lassen sich eine x4-Lane sowie vier einzelne x1-Lanes ansprechen. Dazu kommt quasi nur noch das Hypertransport-Interface, mehr Funktionen beinhaltet die Northbridge nicht. Allerdings hat ATi alle Schaltungen weit über die Spezifikationen hinaus ausgelegt. So soll selbst im schlimmsten Fall, ATi spricht von Tests mit bis zu 120° C Chiptemperatur, keine Erhöhung der Versorgungsspannung nötig sein. Auch das sonst beim Übertakten meist nötige Verringern des HTT-Multiplikators von 5x auf 3x sei obsolet, der RD580 soll auch über 1.500 MHz HT-Takt schaffen.

ATi platziert seinen Xpress-3200-Chipsatz im Enthusiasten-Bereich, wo aus der Hardware das letzte Quentchen Leistung durch konsequentes Overclocking quasi aller Komponenten Gang und Gebe ist. Dazu soll der Gewinn beim Übertakten um zum Beispiel zehn Prozent zu einem höheren Ergebnis führen als bei Chipsätzen der Mitbewerber.

Nun hat Asus auf dem A8N32-MVP Deluxe nicht die ATi SB450 Southbridge verwendet, sondern sich mit der ULi-M1575-Southbridge eingedeckt, die kompatibel zum RD580 ist. Natürlich möchten wir auch diese kurz vorstellen.

ULi M1575
ULi M1575

ULi ist mit seiner Southbridge durchaus auf der Höhe der Zeit. Geboten wird SATA mit bis zu 3GB/s und den RAID-Leveln 0, 1, 0+1 und 5. Allerdings sind die vier Anschlüsse auf zwei Controller verteilt, ein RAID-0-Verbund mit drei Festplatten ist so nicht möglich. Für eine Windows-Installation bei einer RAID-Konfiguration benötigt man die Treiber von der beiliegenden Mainboard-CD.

Ansonsten stehen HD-Audio und bis zu acht USB-2.0-Hi-Speed-Anschlüsse zur Verfügung. Im Gegensatz zur ATi SB450 kann die USB-Leistung auf ganzer Linie überzeugen, wie die Diagramme im hinteren Teil des Reviews belegen. Während für die ATi-Northbridge keine Treiber installiert werden müssen, sind für die Southbridge zumindest beim RAID-Betrieb Treiber nötig. Standardmäßig ist die NCQ-Funktion des M1575 deaktiviert, sie kann nur unter Windows mit dem ULi-Treiber ein- oder ausgeschaltet werden.

ULi M1575 ohne NCQ
ULi M1575 ohne NCQ
ULi M1575 mit NCQ
ULi M1575 mit NCQ
25 Jahre ComputerBase! Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.