AMD 780G und Nvidia 780a im Test: Integrierte Grafik im Vergleich

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Ralph Burmester
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Die Chipsätze

AMD 780G

Mit dem 780G hat AMD einen konsequenten Schritt in der Weiterentwicklung der integrierten Chipsätze gemacht. Wie bereits im Herbst von uns angekündigt, steht seit März als Resultat der erste IGP-Chipsatz mit DX-10-Funktionalität zur Verfügung. Neben der Einführung von PCIe 2.0 stehen auch eine verbesserte UVD-Einheit und Hybrid-Graphics parat. Neben diesen neuen Funktionen in der Northbridge kommt auch die lange ersehnte Southbridge SB700 endlich zum Einsatz.

Während die Grafikeinheit gesondert als ATi Radeon HD 3200 vermarktet wird, bleibt der Chipsatz bei der Marktbezeichnung AMD 780G. Hergestellt wird der 780G im 55-nm-Verfahren, verfügt über etwa 205 Millionen Transistoren und die Betriebsspannung liegt bei 1,1 Volt. Der Grafikkern des 780G trägt den Codenamen RV620. Die Verbindung zwischen North- und Southbridge wird wie gewohnt per A-Link Express II abgewickelt. Die Northbridge stellt insgesamt 22 PCIe-2.0-Lanes zur Verfügung, aufgeteilt auf einmal x16 und sechs x1. Selbstverständlich werden die aktuellen AMD-Prozessoren für den AM2/AM2+-Sockel und das HyperTransport-3.0-Protokoll unterstützt.

Die Southbridge SB700 weist gegenüber dem Vorgänger ebenfalls einige Erweiterungen auf. So stehen jetzt sechs SATA-II-Schnittstellen zur Verfügung, die auch als eSATA genutzt werden können. Bei den RAID-Modi stehen 0, 1 und 0+1 bereit. Auch die Anzahl der USB-Schnittstellen wurde erhöht - auf nun zwei USB-1.1- und zwölf USB-2.0-Schnittstellen. HD-Audio bleibt unverändert und für Netzwerkverbindungen wird weiterhin ein externer Chip benötigt.

Für die Video-Ausgabe stehen alle aktuellen digitalen Schnittstellen bereit: DVI, HDMI und DisplayPort werden unterstützt. Welche Schnittstellen tatsächlich am Mainboard zur Verfügung stehen, hängt jedoch vom jeweiligen Hersteller und seiner Kostenkalkulation ab. Verbessert wurde laut AMD auch die UVD-Einheit, die MPEG2, H.264 und VC1 komplett Hardware-beschleunigt verarbeiten kann.

AMD 780G Block-Diagramm
AMD 780G Block-Diagramm

Noch einige Worte zum Thema Hybrid-CrossFire, die den Unterschied zur Nvidia-Technik Hybrid-SLI klären sollen. Bei AMD können sowohl der Grafikkern der IGP als auch die diskrete Grafikkarte unabhängig als zwei Grafikadapter arbeiten, oder zusammen im Hybrid-CrossFire-Modus zur Leistungssteigerung eingesetzt werden. Natürlich lässt sich der IGP-Teil im 780G auch komplett deaktivieren, so dass kein Hauptspeicher verbraucht wird und nur eine diskrete Grafikkarte die Arbeit übernimmt. Wird Hybrid-CrossFire genutzt, erfolgt die Bildausgabe über die diskrete Grafikkarte. Sowohl der IGP als auch die Grafikkarte rendern die Bilder unabhängig voneinander, auf der zusätzlichen Grafikkarte erfolgt die Synchronisierung und dann die Ausgabe der Bilddaten. Die diskrete Grafikkarte ist also quasi die Masterkarte im CrossFire-Verbund und übernimmt die Führungsrolle. Zur Zeit werden nur die HD 3450 und die HD 3470 bei Hybrid-CrossFire unterstützt, schnellere Karten können nicht mit dem IGP zusammen geschaltet werden.

Hybrid-CrossFire erlaubt es nicht, etwaige, im System eingesetzte Grafikkarten unter Windows zu deaktivieren und die Rechenaufgaben der IGP zuzuschieben. Die diskrete Grafikkarte, die meist eine höhere Energieaufnahme aufweist, bleibt voll in Betrieb.

Der Grafikkern des AMD 780G lässt sich per BIOS problemlos übertakten. Der Standardtakt von 500 MHz konnte von uns stabil auf 900 MHz (+ 80 Prozent!) übertaktet werden. Wird zusätzlich der RAM-Takt des Hauptspeichers angehoben, sind solche hohen Werte allerdings nicht mehr möglich. In den Diagrammen sind die übertakteten Werte des 780G in Rot aufgeführt und haben zusätzlich einen Hinweis auf den erhöhten IGP-Takt.