OCZ ATV Turbo 4 GB im Test: Die neue Referenz mit 35 MB/s

Update Parwez Farsan
36 Kommentare
OCZ ATV Turbo 4 GB im Test: Die neue Referenz mit 35 MB/s

Proband und Testsystem

Mit dem ATV Turbo hat OCZ einen neuen „Ready Boost“-optimierten USB-Stick mit sehr hohen Transferraten im Portfolio. Sollten die beworbenen Werte von 33-35 MB/s beim Lesen und 26-30 MB/s beim Schreiben stimmen, bekäme unsere Referenz in Form des Corsair FlashVoyager GT (s. RoundUp) ernsthafte Konkurrenz an der Performancespitze.

Das Design des ATV Turbo kann man, vorsichtig ausgedrückt, nur als gewagt bezeichnen. Die gelbe Grundfarbe mit schwarzen Streifen entspricht mit Sicherheit nicht Jedermanns Geschmack und erinnert in Verbindung mit der orangenen Status-LED wohl am ehesten an die Baustelle an der nächsten Straßenecke. Dafür bietet das Vollgummigehäuse Schutz vor Stößen und selbst Vollbädern. Eine maximale Wassertiefe gibt OCZ zwar nicht an, aber zumindest unseren für die alltäglichen Gefahren durch Flüssigkeiten ausreichenden Test im Wasserglas überstand der ATV Turbo mit Bravour. Spartanisch fällt dagegen das mitgelieferte Zubehör aus, lediglich eine bereits befestigte Kette mit Capholder legt OCZ dem eigenen Spitzenmodell bei. Zumindest ein USB-Verlängerungskabel wäre wünschenswert gewesen, ist aber durch das einigermaßen schmale Design nicht unbedingt nötig. Ein einfaches Verschlüsselungsprogramm kann allerdings von der Produktseite kostenlos heruntergeladen werden.

Letztendlich zählen bei USB-Sticks jedoch vor allem die inneren Werte und was OCZs neues Spitzenmodell in dieser Hinsicht zu bieten hat, wollen wir im folgenden Kurztest unter die Lupe nehmen. Als Referenz dienen dabei die Testergebnisse des Corsair FlashVoyager GT aus unserem letzten USB-Stick-RoundUp. Die Werte sollten jedoch nur als ungefähre Richtwerte angesehen werden, da der ATV Turbo mit einem anderen Testsystem und neueren Versionen der Benchmarksoftware getestet wurde und es dadurch zu Abweichungen bei den Ergebnissen kommen kann. Zum genauen Vorgehen beim Testen sowie zu den Spezifikationen des Testsystems, das beim Corsair Voyager GT verwendet wurde, verweisen wir an dieser Stelle auf den entsprechenden Artikel. Die Testergebnisse des ATV Turbo entsprechen dem Mittelwert aus drei Messungen.

Testsystem OCZ ATV Turbo

Benchmarks

HD-Tach – Burst-Lesegeschwindigkeit
    • OCZ ATV Turbo (4 GB)
      33,2
    • Corsair FlashVoyager GT (8 GB)
      32,1
Einheit: Megabyte pro Sekunde (MB/s)
HD-Tach – Durchschn. Lesegeschwindigkeit
    • OCZ ATV Turbo (4 GB)
      31,9
    • Corsair FlashVoyager GT (8 GB)
      30,8
Einheit: Megabyte pro Sekunde (MB/s)

Der FlashVoyager GT wurde mit HD-Tach 3.01 getestet,
der ATV Turbo mit HD-Tach 3.04.

Zunächst musste sich der ATV Turbo in HD-Tach beweisen. Mit 33,3 MB/s bei der Burst-Lesegeschwindigkeit und einem durchschnittlichen Wert von 31,9 MB/s schlägt er sich hervorragend und kann sich vor der Konkurrenz aus dem Hause Corsair platzieren, die wiederum im letzten RoundUp die Leistungsspitze markierte.

Sandra – Laufwerksindex Lesen
    • Corsair FlashVoyager GT (8 GB)
      31
    • OCZ ATV Turbo (4 GB)
      30
Einheit: Megabyte pro Sekunde (MB/s)
Sandra – Laufwerksindex Schreiben
    • OCZ ATV Turbo (4 GB)
      25
    • Corsair FlashVoyager GT (8 GB)
      24
Einheit: Megabyte pro Sekunde (MB/s)
Sandra – Zugriffszeit Schreiben
    • Corsair FlashVoyager GT (8 GB)
      25
    • OCZ ATV Turbo (4 GB)
      54
Einheit: Millisekunden

Der FlashVoyager GT wurde mit Sandra XI getestet,
der ATV Turbo mit Sandra XII.

Ein gemischtes Bild ergibt sich beim Datenträgertest von Sandra. Während das OCZ-Produkt beim „Laufwerksindex Schreiben“ mit 25 MB/s knapp vorne liegt, muss es sich beim „Laufwerksindex Lesen“ von 30 MB/s knapp und bei der durchschnittlichen Zugriffszeit während des Schreibens mit 54 Millisekunden gegenüber lediglich 25 beim FlashVoyager GT doch sehr deutlich geschlagen geben. Speziell beim letzten Punkt herrscht bei OCZ für zukünftige Produkte also noch Verbesserungsbedarf.

Sandra – 64 MB Dateitest Lesedurchsatz
    • Corsair FlashVoyager GT (8 GB)
      31.983
    • OCZ ATV Turbo (4 GB)
      30.583
Einheit: Kilobyte pro Sekunde (kB/s)
Sandra – 64 MB Dateitest Schreibdurchsatz
    • OCZ ATV Turbo (4 GB)
      23.668
    • Corsair FlashVoyager GT (8 GB)
      19.665
Einheit: Kilobyte pro Sekunde (kB/s)

Der FlashVoyager GT wurde mit Sandra XI getestet,
der ATV Turbo mit Sandra XII.

Der 64-MB-Dateitest des Wechseldatenträgertests von Sandra zeigt die Vorteile des ATV Turbo beim Schreiben noch deutlicher. Beim Lesen liegt er mit 30.583 kB/s zwar hinter den 31.983 kB/s des Corsair-Produkts, kann beim Schreiben aber mit 23.668 kB/s gegenüber den 19.665 kB/s des FlashVoyager GT groß auftrumpfen.

Vista – Lesen, 4 kB Blöcke
    • OCZ ATV Turbo (4 GB)
      6,52
    • Corsair FlashVoyager GT (8 GB)
      6,06
Einheit: Megabyte pro Sekunde (MB/s)
Vista – Schreiben, 512 kB Blöcke
    • OCZ ATV Turbo (4 GB)
      18,87
    • Corsair FlashVoyager GT (8 GB)
      17,39
Einheit: Megabyte pro Sekunde (MB/s)

Zu guter Letzt musste sich der ATV Turbo noch einem in Windows Vista enthaltenen Geschwindigkeitstest unterziehen, der die Leistung bei der Nutzung von Ready Boost am besten widerspiegelt. Beim Lesen kann er den Corsair-Stick zwar schlagen, liegt aber mit 6,52 MB/s ebenfalls nicht in der Spitzengruppe. Beim Schreiben kann OCZ dagegen wieder seine Karten ausspielen und erreicht mit 18,87 MB/s unangefochten den besten Wert.

Fazit

Leistung-Hammer

Wie schon Corsairs FlashVoyager GT erreicht auch OCZs ATV Turbo mit 30 MB/s beim Lesen und 25 MB/s in unserem Test nicht ganz die beworbenen Transferraten. Nichtsdestotrotz ist er rasend schnell und liefert sich mit der Konkurrenz von Corsair ein Kopf-an-Kopf-Rennen, in dem Mal der eine und Mal der andere vorne liegt. Gerade beim Schreiben konnte der ATV Turbo jedoch durchgehend seine Stärken ausspielen und schaffte es beim Wechseldatenträger-Test sogar, sich beim Lesen vor dem FlashVoyager GT zu positionieren, der in dieser Disziplin ansonsten immer vorne landete. Negativ fiel im Leistungstest lediglich die hohe Zugriffszeit von 56 Millisekunden beim Schreiben auf. Insgesamt sind die hohen Transferraten jedoch so überzeugend, dass der OCZ ATV Turbo von uns den Leistungshammer erhält.

Dass es nicht für den Hardware-Hammer reicht, liegt hauptsächlich am Geiz von OCZ. So fielen uns neben der hohen Zugriffszeit beim Schreiben auch das eigenwillige Design – wobei sicher auch dieses seine Freunde finden wird – und insbesondere der magere Packungsinhalt negativ auf. Bei einem Premium-Produkt wäre ein wenig mehr durchaus wünschenswert und möglich gewesen, wie das Beispiel FlashVoyager GT zeigt. Insbesondere dann, wenn man noch den derzeit recht hohen Preis von etwa 78 Euro ins Kalkül zieht. Die Konkurrenz aus dem Hause Corsair ist dagegen bereits ab 64 Euro erhältlich, was aber zumindest teilweise auch mit der bisher recht geringen Verfügbarkeit des ATV Turbo zusammenhängen dürfte – lediglich Alternate hat ihn inklusive Lieferzeitangabe im Angebot. Dass der FlashVoyager GT mit 4 GB bei selbigem Händler mit 86 Euro teurer ist, spricht zumindest für sinkende Preise des ATV Turbo, sobald dieser erst einmal bei mehreren Händlern verfügbar ist. Ausgehend von den derzeitigen Preisen bietet Corsair das bessere Gesamtpaket, auch wenn der ATV Turbo dem FlashVoyager GT in Sachen Leistung je nach Einsatzzweck mindestens ebenbürtig ist.

Nachtrag

Update

Laut Aussage von OCZ sollten sich die beworbenen Transferraten in der Regel mit aktuellen Mainboards auf Basis von zum Beispiel Nvidias nForce-680i-Chipsatz problemlos erreichen lassen, während bei älteren Mainboards oft die Southbridge den Flaschenhals darstellt. Da aktuell kein passendes Testsystem zur Verfügung steht, müssen wir diese Aussage für den Moment so stehen lassen, in Verbindung mit einem nForce-590-SLI-Mainboard waren jedoch bei einigen Benchmarks bereits Verbesserungen zu erkennen.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.