Zotac Zbox nano XS AD11 Plus im Test: Zu klein fürs Wohnzimmer?

Frank Hüber
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Zotac Zbox nano XS AD11 Plus im Test: Zu klein fürs Wohnzimmer?

Einleitung

Seit rund zwei Jahren führt Zotac mit der Zbox-Serie kleine Mini-PCs, die wahlweise als Barebone-Version ohne Festplatte und Arbeitsspeicher oder in der Plus-Version direkt mit besagten Komponenten erworben werden können. Angefangen hat alles mit Nvidias ION, seitdem werden Small Form Factor PCs (SFF) immer beliebter und von den Herstellern immer weitere Varianten auf den Markt gebracht.

Mit der Zbox nano XS AD11 Plus hat Zotac jedoch nicht nur die Hardware im Inneren der Zbox auf den aktuellen Stand gebracht, sondern direkt auch den Form-Faktor überarbeitet. Dabei hat man die bekannten Baureihen – Zbox, Zbox Blu-ray, Zbox nano und Zbox Giga – jedoch nicht um eine weitere Familie ergänzt, sondern das Gehäuse der „Zbox nano“-Serie um stolze 17 Prozent verkleinert. Statt 127 × 127 × 45 mm misst die Zbox nano XS nur noch 106 × 106 × 37 mm. Eine Reduktion, die auch Änderungen an der Hardware und Ausstattung erforderlich machte. Dennoch werkelt im Inneren der neun Zbox AMDs E-450 APU, die zusammen mit der Radeon HD 6320 GPU für ausreichend Leistung sorgen soll. In unserem Test muss sich diese Konfiguration mit AMDs E-350 APU mit Radeon HD 6310 und Intels Atom D525 mit Nvidia Ion-Grafik messen.

Ob Zotacs kleiner Würfel am Ende in allen Bereichen überzeugen kann, klären wir im Test.

Technische Spezifikationen

Wie bereits erwähnt bildet die AMD E-450 APU mit Radeon HD 6320 GPU mit DirectX-11-Unterstützung das Herzstück der Zbox nano XS AD11 Plus. Die verbaute E-450 APU taktet lediglich 50 MHz schneller als der bekannte Vorgänger E-350. Die integrierte Radeon HD 6320 läuft mit 508 MHz, wird jedoch bei Bedarf per Turbo automatisch auf 600 MHz übertaktet. Die beim E-350 eingesetzte Radeon HD 6310 taktet hingegen mit 492 MHz. Für schnelle Bootvorgänge und ein schnelles Ausführen von Anwendungen soll die integrierte 64 GB große SSD im mSATA-Format sorgen. In unserem Testsample handelt es sich dabei um das Modell SSDNow SMS100S2 von Kingston. Anders als bei Mini-PCs bislang üblich, kommt somit keine 2,5-Zoll-Notebook-Festplatte zum Einsatz – eine erste Konsequenz aus dem verkleinerten Formfaktor. Als Arbeitsspeicher stehen im Auslieferungszustand lediglich 2 GB DDR3 mit 1333 MHz zur Verfügung. Diese können vom Benutzer auf maximal 4 GB erweitert werden, wobei nur eine Speicherbank zur Verfügung steht, so dass das vorhandene Modul ersetzt werden muss. Den Arbeitsspeicher erreicht man ebenso wie die SSD über die Bodenplatte der Zbox, welche sich durch das Abschrauben der kleinen Standfüßchen ohne Garantieverlust sehr einfach öffnen lässt.

Produktbezeichnung ZBOX nano XS AD11 Plus
CPU AMD E-450 APU, 2 × 1.65 GHz Bobcat, 1 MB L2, 40 nm, 18 W
Chipsatz AMD A50M, Hudson-M1
GPU AMD Radeon HD 6320, 80 Stream Prozessoren, 508 MHz Kerntakt (Turbo 600 MHz)
Speicher 2 GB DDR3
Festplatte 64 GB mSATA SSD
Display-Anschluss HDMI
Kartenleser 6-in-1 (SD/SDHC/SDXC/MMC/MS/MS Pro)
SATA eSATA/USB2.0 Combo-Anschluss
Ethernet 10/100/1000Mbps
WiFi 802.11n USB-WiFi-Adapter (Realtek RLT8188CU)
USB 2 × USB 2.0, 2 × USB 3.0
Audio HDMI Audio, Analog Audio/Digital Mini-Optical S/PDIF Combo-Anschluss, Mic-In
Extra VESA Monitor/Wand Halterung

Externe Speichererweiterungen sind via eSATA, USB 3.0 und USB 2.0 sowie einen Memory-Stick-und SDXC-kompatiblen 6-in-1-Kartenleser gegeben. Über die gelb markierten USB-2.0-Ports ist ein schnelles Aufladen aktueller Smartphones möglich, wofür Zotac einen Chip aus dem Hause Fintek einsetzt, der jedoch mitgelieferte Treiber benötigt, so dass die Funktionalität derzeit auf den Windows-Betrieb begrenzt ist. Kontakt zur Außenwelt kann zudem entweder über die integrierte Gigabit-LAN-Schnittstelle oder den beiliegenden WLAN-N-Adapter hergestellt werden. Die WLAN-Funktionalität musste in der neuen Zbox nano XS somit auch ausgelagert werden und wird nun von einem USB-Adapter übernommen, der einen USB-Port an der Rückseite belegt. Hierbei handelt es sich um einen Realtek RLT8188CU, der Transferraten von bis zu 150 Mbps unterstützt. Bei der Audioausgabe setzt Zotac auf einen neuen, kombinierten analog sowie optischen S/PDIF-Ausgang. Für Multimediaanwendungen legt Zotac eine Infrarot-Fernbedienung bei, die je nach Standort der Zbox den integrierten oder beiliegenden, externen IR-Empfänger nutzen kann. Der externe IR-Empfänger muss insbesondere dann eingesetzt werden, wenn man die Zbox über die beiliegende VESA-Halterung an der Rückseite des Monitors befestigen möchte.

Zotac Zbox nano XS AD11 Plus

Bei genauerer Betrachtung der Spezifikationen fällt auf, dass der neue Formfaktor nicht nur den Einsatz einer mSATA-SSD und eines externen WLAN-Adapters erforderlich machte, darüber hinaus musste Zotac auch auf einen DisplayPort-Anschluss verzichten, wie man ihn von der „Zbox nano“-Serie kennt. Darüber hinaus ist der kombinierte eSATA/USB2.0-Anschluss an die Vorderseite des Geräts gewandert.

Einen ausführlichen Blick auf die technischen Details von AMDs Brazos-Plattform haben wir bereits zum Marktstart geworfen.

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