Windows ReadyBoost im Test: Sieben USB-Sticks unter Vista im Vergleich

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Pierre Wisnia
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Programm-Ladezeiten

Im Folgenden werden wir untersuchen, wie stark Superfetch wirklich auf die Ausführung von Anwendungen Einfluss nimmt. Dabei beobachten wir anhand von Macromedia Flash 8, dem Microsoft Internet Explorer 7 und Nero Burning ROM 7.7.5.1 den Zeitraum, in welchem sich die Programme öffnen. Unser Hauptaugenmerk richtet sich dabei auf vier Szenarien: Das erste Öffnen eines Programms direkt nach einem Systemstart, das Ladeverhalten bei mehrfachem Aufrufen der Software bei niedriger und hoher Speicherauslastung und die Ladegeschwindigkeit nach dem Gebrauch einer speicherintensiven Anwendung.

Ladezeit nach Neustart
  • Flash 8:
    • ReadyBoost an
      8,14
    • Nur Superfetch an
      10,52
    • Dienste aus
      19,13
  • Internet Explorer 7:
    • ReadyBoost an
      1,58
    • Nur Superfetch an
      2,28
    • Dienste aus
      2,42
  • Nero 7.7.5.1:
    • ReadyBoost an
      3,02
    • Nur Superfetch an
      3,48
    • Dienste aus
      5,92
Einheit: Sekunden

Wie man deutlich sehen kann, vermag Superfetch die Ladezeit der getesteten Programme um zwei Drittel zu kürzen. Dies ist aber auch nur dann möglich, wenn der Nutzer nach dem Einschalten des Rechners nicht sofort mit der Arbeit beginnt und Superfetch seinen Job verrichten lässt. Es handelt sich hier also um eine Art Tauschhandel: Entweder man beginnt sofort mit dem Arbeiten am Computer und akzeptiert etwas längere Wartezeiten beim Starten der Programme oder man warten nach dem Booten einen Moment und erhält dafür eine beschleunigte Programmausführung. Mit ReadyBoost lassen sich sogar noch ein paar Sekunden mehr einsparen, doch auch hier muss der Benutzer erst warten, bis Vista den ReadyBoost-Cache neu erstellt hat.

Ladezeit bei niedriger RAM-Last
  • Flash 8:
    • ReadyBoost an
      5,54
    • Dienste aus
      5,56
    • Nur Superfetch an
      5,63
  • Internet Explorer 7:
    • Dienste aus
      1,11
    • ReadyBoost an
      1,11
    • Nur Superfetch an
      1,11
  • Nero 7.7.5.1:
    • ReadyBoost an
      1,70
    • Nur Superfetch an
      1,74
    • Dienste aus
      1,75
Einheit: Sekunden

Das Ergebnis dieses Tests ist wenig verwunderlich. Wurde ein Programm geschlossen und der Arbeitsspeicher danach nicht stark in Anspruch genommen, befinden sich die Daten auch weiterhin im RAM. Damit ist es für Superfetch auch kaum noch nötig, die Daten von der Festplatte oder mittels ReadyBoost vom Flash-Speicher zu laden.

Ladezeit bei hoher RAM-Last
  • Flash 8:
    • ReadyBoost an
      16,740
    • Nur Superfetch an
      32,360
    • Dienste aus
      38,660
  • Internet Explorer 7:
    • ReadyBoost an
      3,000
    • Nur Superfetch an
      3,530
    • Dienste aus
      6,460
  • Nero 7.7.5.1:
    • ReadyBoost an
      7,690
    • Nur Superfetch an
      9,827
    • Dienste aus
      11,160
Einheit: Sekunden

Benutzt ein Programm einen Großteil des verfügbaren Arbeitsspeichers, kann Windows keine anderweitigen Programmdaten mehr im RAM halten, muss teilweise sogar auf die Festplatte auslagern. Hier zeigt sich der Einsatz von ReadyBoost am deutlichsten. Über 22 Sekunden lassen sich beim Ladevorgang von Flash 8 einsparen. Beim Internet Explorer und bei Nero Burning ROM sind es immerhin noch gute 3,5 Sekunden. Doch auch ohne die Flash-Speicher-Unterstützung kann Superfetch zumindest einen Teil der Ladezeit der drei Testprogramme verkürzen.

Ladezeit nach hoher RAM-Last
  • Flash 8:
    • ReadyBoost an
      9,94
    • Nur Superfetch an
      15,64
    • Dienste aus
      19,08
  • Internet Explorer 7:
    • ReadyBoost an
      1,82
    • Nur Superfetch an
      2,84
    • Dienste aus
      4,45
  • Nero 7.7.5.1:
    • ReadyBoost an
      3,11
    • Nur Superfetch an
      4,99
    • Dienste aus
      7,28
Einheit: Sekunden

Auch hier sieht man sowohl den Vorteil von Superfetch als auch den zusätzlichen Leistungsschub von ReadyBoost. So werden die Ladezeiten durch ReadyBoost halbiert, während die Speicheroptimierung von Superfetch immerhin eine Ersparnis von mindestens 25 Prozent mit sich bringt. In unserem Fall haben wir nach dem Schließen des speicherhungrigen Programms einen Moment gewartet, damit Superfetch die häufig genutzten Daten zurück in den Arbeitsspeicher befördern kann. Lässt der Anwender dem System aber keine „Verschnaufpause“, ist ReadyBoost zur Stelle und sorgt für die Beschleunigung der Programmstarts.

Neben den Programm-Ladezeiten sorgt ReadyBoost aber auch für ein schneller reagierendes System und flüssigere Darstellungen von Fenstern und Animationen, insbesondere bei Systemen mit nur 512 MB Arbeitsspeicher. Speziell bei den Vista-eigenen Spielen fällt dies auf: Wirken die Animationen ohne ReadyBoost noch sehr abgehackt, werden sie um einiges fließender, sobald ein Zusatzcache eingerichtet ist. Doch auch beim Ziehen der Fenster über den Desktop sowie beim Öffnen und Schließen ist eine Verbesserung zu merken.

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