Hi,
"noch nicht mal auf Telefon"
...ist nicht richtig. Laut Deutschen Telekommunikationsgesetz hat jeder Bürger ein Recht auf einen wie auch immer gearteten Telefonanschluss. Gibt es keine Leitung, ist der Monopolist Telekom dazu verpflichtet, eine zu graben und zwar bis zum Haus mit einer Telefondose beim Eingang der Leitung (meist im Keller). Die weitere Verkabelung im Haus muss die T-Com dann nicht mehr für Lau machen.
Aber zu Deinem Problem mit DSL.
Man kann in Deutschland auch bei 1&1 eine Leitung ordern. Aber am Ende wird es immer die Telekom sein, die Dir den DSL Anschluss selbst zur Verfügung stellt, da diese über die Leitungen verfügen. Zumindest in den dünner besiedelten Gebieten, die für kleinere oder "privatere" Provider zu teuer im Ausbau sind, wirst Du auf DSL der Telekom angewiesen sein, egal, welchen Internet-Provider Du auswählst.
Und wenn Du eine Abfrage der Verfügbarkeit über ein Webinterface mit positiver Antwort erhalten hast, dann heißt das noch lange nicht, dass das bei Deinem individuellen Anschluss auch wirklich verfügbar ist, denn es findet keine Prüfung Deines Hausanschlusses statt, sondern eine Prüfung des Anschlussgebietes, wo es eventuell einige DSL-User gibt, bei denen es möglich war. Die DSL-Prüfung für Deinen Hausanschluss findet erst nach Auftragserteilung statt. Positives Ergebnis bedeutet hier, dass der Auftrag durchgeht, andernfalls wird der Auftrag ohne Kosten für Dich storniert, worauf Du aber leider wieder ohne DSL dastehst.
Und zu den Standards: Wenn ADSL nicht verfügbar ist, dann ist es SDSL schon dreimal nicht, weil die Leitungslängen bei synchronem ("S"-DSL) DSL kürzer sind, als bei asynchronem ("A"-DSL) DSL.
VDSL wird wenn überhaupt nur sehr nah an den Vermittlungsstellen angeboten und hat sehr große Reibungsverluste. Die Telekom wird daher allenfalls in Großstädten VDSL anbieten, wobei man hier schon bei geringsten Entfernungen von sagen wir mal 2-3 Kilometern auf oder unter das Bandbreitenniveau von ADSL fällt. Der einzige Vorteil ist die Nutzungsmöglichkeit von Glasfaserleitungen, was bei ADSL ja nicht gegeben ist. Im unmittelbaren Umfeld der Vermittlungsstelle bietet VDSL 52 Mbit/s und VDSL2 bis zu 100 Mbit/s.
Derzeit führt die Telekom (ich weiß nimmer wo) diverse Feldversuche mit ADSL2 durch. Ich glaube in Hannover oder Hamburg werden bereits erste Kunden mit ADSL2+ ausgestattet. Hier sind die Reichweiten höher als bei ADSL und natürlich die max. Bandbreite.
Eventuell bekommst Du ja schon Informationen zum Ausbau von WiMAX durch die Telekom. Dabei handelt es sich um einen WLAN Standard mit dem theoretisch bis zu 50 Km überbrückt werden können - bei einer anzunehmenden Bandbreite von 109 Mbit/s. Aber dazu weiß ich nicht viel, nur, dass die Telekom plant in unerreichbaren Gebieten WiMAX anzubieten.
Von ADSL Anschlüssen ausgeschlossen sind auch kleinere Ortschaften, wo zwar die Leitungslänge zur Vermittlungsstelle locker ausreicht, um ADSL anzubieten, der Ort selbst allerdings durch unüberwindbare Hindernisse, wie Flüsse oder große Seen von der Vermittlungsstelle getrennt ist. Meine Erfahrung mit der Telekom zeigt an dieser Stelle, dass die Telekom die Kosten für das Durchschießen oder Durchgraden der Kabel für ADSL scheut und einen Ausbau einfach nicht vornimmt.
Korrigiert mich, wenn ich total daneben liege.
Hoffe, geholfen zu haben.
Schüss
Hurga