Partionierung

demagoo

Cadet 3rd Year
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Jan. 2009
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Hallo,

ich wollte mal fragen wie ihre eure Partionierung unter Linux macht? Also habt ihr eine extra Partition für /var; /tmp; /home etc. oder alles unter / in einer großen Partition?

Ich habe schon diverse Beiträge gelesen die z. B. Empfehlen das beim Server /var und /tmp seperate Partition ist (wegen Logfiles und überlauf). Ander sagen besser ist alles in einer ?

Was findet ihr für am Sinnvollsten?
 
Es gibt ja keine Regel und man macht die Partition wie sie gebraucht wird. Falls man Fehler macht, kann man ja die Partition ändern mittels mount und fstab zu anderen mountpoints.
 
Danke Sug82, doch das man das nach eigenen Ermessen machen kann war mir schon klar.;) Ich wollte nur wissen "wie es andere machen", man kann ja auch Suppe auf verschiedene Arten machen - keine davon ist falsch. Aber wenn man hört der macht das "So und So" und ein anderer eben "So und So" kann man ja evtl. neue Impulse erhalten.

Also bitte nicht als Kritik an deiner Aussage auffassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich persönlich unterteile meist in /, /boot und /home.
Gründe hierfür sind vor allem:

/boot: Wenn ich das Linux System neu aufsetze, funktioniert GRUB weiterhin, weil die grub.conf immernoch vorhanden ist und alle Betriebssysteme ordentlich eingetragen. Außerdem verliere ich nie meine kernel.conf. Weiterhin kann man auf dieser Partition auch bootloader für OSx86 ablegen und von GRUB starten lassen :)

/home: Es macht einfach Sinn, das System von den Userdaten zu trennen. Du könntest hierbei auch darüber nachdenken für System und Daten verschiedene Dateisysteme zu verwenden (zB ext3 für die Daten (sicher) und ext4 fürs System (schnell)). Außerdem kannst du bei dieser Unterteilung das System neu aufsetzen, ohne deine Daten zu verlieren. Auch Einstellungen werden dann direkt ins neue System übernommen.

Weitere Ideen:
/tmp: Diese Partition macht auch noch recht viel Sinn: Da die Dateien wirklich REIN temporär sind, muss das Dateisystem nicht sonderlich sicher oder stabil sein, und man kann auf sehr schnelle Dateisysteme für viele kleine Dateien setzen. Man könnte tmp sogar im RAM mounten. An der Dortmunder Uni wird das tatsächlich so gemacht auf den Terminalservern.

/usr: Diese Partition könnte man anlegen wenn man auf totale Sicherheit steht. Hier wird nur etwas geändert bei Installationen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Insofern könnte man diese Partition als readonly mounten und nur bei der Installation von Paketen als readwrite remounten.

/usr/local/portage?: Auf einem Gentoo System (und anderen?) ist die Paketverwaltung in einer Ornderstruktur angelegt. Die hat leider nichts in /usr verloren, da sie recht variabel ist. Um schneller nach Paketen suchen zu können, könnte man sie als eigene Partition mir sehr schnellem Dateisystem für kleine Dateien mounten. Wenn daran mal etwas kaputt geht, kann man einfach wieder neu mit dem Server syncen ;)




Joa. Das waren meine Ergüsse zu dem Thema :) Zerreißt alles was ich gesagt habe ;)
 
/
/boot
/home
/var/tmp
/var/tmp/portage
/usr/portage

Die ersten drei dürften klar sein und deren Vorteile wurden bereits genannt.

Ich benutze Gentoo, wo ständig etwas kompiliert wird. Da ich einen Compiler-Cache benutze, um die Zeit des Kompilierens zu verkürzen, habe ich diesen Cache auf eine extra Partition gelegt, nämlich /var/tmp (ccache). Das ist etwa 1GB bestehend aus knapp 100000 kleinen Dateien. Dieses Gewusel möchte ich vom System abtrennen, damit es sich nicht zu sehr über die gesamte Platte verstreut und Fragmentationen fördert.

Ähnliches gilt auch für den Portage-Tree ansich (/usr/portage). Sehr viele kleine Dateien, die je nach Verwendung mehr oder weniger oft aktualisiert werden. In einem Unterordner werden die gepackten Quelltexte gespeichert, was platztechnisch gegebenenfalls ausufern kann. Um diese Dateien ist es im Zweifelsfall nicht schade, da man sie sofort neu beziehen kann. Unwichtig, keine Streuung > eigene Partition :daumen:

/var/tmp/portage/ ist eine Ramdisk von 4GB. Hier landet alles was während des Kompilierens als temporäre Dateien anfällt und letztendlich auch das fertige Programm, was dann von dort aus in das System installiert wird. Um unnötige Festplattenzugriffe zu vermeiden und das ganze nochmal etwas zu beschleunigen, landet also alles im RAM. Nach der Installation sollte hier ohnehin nichts mehr sein, es sei denn während des Kompilierens trat ein Fehler auf, die Installation war also nicht erfolgreich. In diesem Fall bleibt hier alles liegen, was Datenmüll bedeutet. Spätestens nach einem Neustart haben wir damit kein Problem mehr.
Linux belegt diesen RAM nicht grundsätzlich, sondern nur wenn dieser auch benötigt wird. Daher bleibt der gesamte RAM verfügbar und stört beim normalen Betrieb nicht.


Ob das so nun alles sinnvoll ist oder nicht, ist wahrscheinlich Geschmackssache. Ich lerne gerne dazu, wenn jemand noch andere / bessere Ideen hat.


mfg
aki
 
Also ich selbst finde es praktisch /home auf 4,3GB zu beschränken und z. B. MP3s, Filme etc. auf /Daten (Seperate Platte) zu legen. Die Spiele unter /usr/local/games.

Der Vorteil liegt darin das man beim Backup einfach /home auf DVD brennt und schon hat man ein Backup mit allen wichtigen Einstellungen etc.
Alternativ (wenn man mehrere User am PC hat) kann man das auch mittels Quta realisieren.

Anmerkung: Dies setzt vorraus das man /home als reines Userverzeichniss betrachtet, also aussschließlich für die Privaten Daten. Wenn jemand Gigabyte Weise Filme und MP3s hat gehören die IMHO nicht in Home sondern in /daten. Genauso verhält es sich meiner Meinung nach bei großen Datenarchiven (z. B. Grafiken oder Datenbanken).

Hierbei geh ich von einer Workstation aus.:-)
 
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Also ich finde, wenn einem eine zusätzliche Partition durch die Verwendung eines anderen Dateisystems keinen Vorteil (Geschwindigkeit oder Sicherheit) bringt, sollte man nicht zu viel trennen. Ich trenne nur /home ab, weil ich dort alle Daten speichere, die Daten sollten sowieso alle jeweils einem bstimmten User gehören, für öffentlichen zugriff, kann man ja einen öffentlichen Unterordner machen, aber wenn mehr als ein user Schreibrechte darauf hat führt das nur zu Problemen. Der grund für die Abtrennung von /hame (Daten) von der Systempartition ist einfach, dass man auf Linux leider das System nicht neuinstallieren kann ohne / neu zu formatieren (und damit zu löschen). Wenn es möglich wäre ein Linux-System, wie Windows Vista, einfach auf die alte partition zu installieren und dabei den kompletten alten Inhalt der alten Systempartition in einen Unterordner zu verschieben, wodurch die Konfliktprobleme beseitigt sind, würde ich auch /home nicht von / trennen.
 
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