Gentoo für den Desktop, OK, kein Problem, nutze ich auch. Die Installation bekommt jeder Anfänger hin, der eine (sehr gute) Anleitung befolgen kann.
Gentoo auf dem Server? Für mich persönlich ein No Go. Updates können schon mal sehr lange den server mehr oder weniger blockieren, wenn größere Pakete neu kompiliert werden müssen. Wird ein wichtiges Paket wie die glibc aktualisiert, sollten auch diverse andere Pakete neu kompiliert werden, die von der glibc anhängig sind. Ganz zu schweigen von einem Releasewechsel des gcc, dann empfiehlt es sich, das gesamte System neu zu übersetzen.
Ganz zu schweigen von den Problemen, die fehlerhafte Updates mit sich bringen. bestes beispiel war ein glibc Update etwa Anfang des Jahres, bei vielen Usern funktionierte danach diverse, essentielle Software nicht mehr. Und das Problem war, daß ein Downgrade auf eine intakte Version von Portage nicht mehr zugelassen wurde, auch nicht mit den an vielen Stellen beschriebenen Tricks. Da half nur, die gesamte Gentoo Installation bis zur Verfügbarkeit der Fehlerkorrektur stillzulegen.
Kurz und gut: sourcebasierte Distributionen haben, meiner Meinung nach, auf Servern nichts verloren. Und davon abgesehen, man muß ja auf einem aus dem Internet erreichbaren Rechner potentiellen Crackern nicht auch noch gleich die Werkzeuge zum Kompilieren auf das system optimierter Schadsoftware zur Verfügung stellen.
Empfehlenswert ist der ct' Debian Server in der aktuellen Version 3.