Bachelor oder Diplom(FH)

T

toxn

Gast
Hallo,

ich studiere aktuell Medieninformatik im letzen theoretischen Semester. Im Zuge des Bologna-Prozesses wurde bei uns an der Hochschule alles auf Bachelor bzw Masterstudiengaenge umgestellt. Nun, kurz vor Schluss, wurde uns wieder angeboten, 2 Semster laenger zu studieren und dafuer statt Bachelor ein Diplom(FH) einzukassieren.

Jetzt bin ich hin - und hergerissen ob ich wechseln soll oder nicht. Da ich mit dem Studium recht gut zurecht komme, bin ich natuerlic auch gewillt einen Master dranzuhaengen. Den Vorteil sehe ich darin, dass ich diesen auch an anderen Hochschulen absolvieren und gleichzeitig auch die Thematik etwas genauer spezifizieren koennte. Auf der anderen Seite sind das dann nocheinmal 2 Semester mehr als beim Diplom.

Nun die Frage: Was wuerdet ihr machen ? Wie sieht es mit dem spaeteren Verdienst aus ? Ist ein Master auf dem Markt "mehr wert" als ein Diplom (FH) ?

Danke schonmal
 
Nimm das Diplom mit.
Der Bachelor allein ist nichts wert. In den USA gilt der Bachelor allein auch eher als Schnupperstudium und wenn es einem liegt macht man nen Master.
Und den Quatsch von wegen internationale Anerkennung usw kannst du auch getrost ignorieren.
Jedes Unternehmen, das international auf Mitarbeitersuche geht, weiß ein deutsches Diplom zu schätzen.
Ob und wie ein Diplom im Vergleich zum Master bewertet wird, hängt letztlich vom Personalchef ab und aktuell fährst du denk ich mit nem guten Diplom noch immer besser.
Allein der ganze Hick-hack um Bologna hat dem Ruf von Bachelor und Master in Deutschland geschadete.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde sagen ja. Erst mal, weil die Regelstudienzeit insgesamt länger ist und daher mehr Inhalte vermittelt werden, zum anderen ist es zumindest formal so, dass es bei Bachelor und Master keine Unterschiede zwischen FH und Uni geben soll. Das (FH) hinter deinem Diplom wirkt ja letztlich wie ein klitzekleiner Malus. Falls du erwägst ins Ausland zu gehen, hättest du mit dem Master wohl auch den geeigneteren Abschluss in der Hand.

Falls sich die Frage zwischen Bachelor und Diplom stellen würde, wäre natürlich das Diplom im Vorteil. Aber einen Masterabschluss würde ich persönlich jederzeit vorziehen, da ich ihn aus den genannten Gründen als höherwertig empfinde.
 
Seh ich auch so.
Hab mal Mikro- und Optosystemtechnik angefangen zu studieren und der wurde auch gerade auf BS/MS umgestellt und alle meinte, dass die, die noch Diplom haben die besseren Chancen am Markt haben und BS niedriger angesehen ist, als Diplom.
So meine Erfahrung.

Würd auch eher auf Diplom nochmal was studieren...
 
Auch wenn ich erst später neben der Arbeit studieren will würd ich in deinem Fall den Master nehmen.
Diplom gibt es zwar "noch", aber wurde ja eigentlich abgelöst druch Master un Bachelor.
Das Diplom soll irgendwo dazwischen sein.
mit dem Diplom hast du ggf nur den Vorteil dass es im Moment noch angesehener ist als der Masterstudiengang (warum auch immer)

Ich persönlich würd nur einfach keinen Master mehr machen weil der neben der Arbeit "unendlich" lange dauert, und ein Bachelor mit Berufserfahrung oft angesehener ist.
nur da du schon dabei bist und wohl jünger bist als ich und sagst du kommst gut zurecht, warum also keinen Master? :)
 
toxn schrieb:
Wie sieht es mit dem spaeteren Verdienst aus ?
Ein BWL-Prof. bei uns an der Uni hat es für Informatik so ausgerechnet, dass abzüglich der Kosten, die durch ein Master-Studium entstehen, statistisch gesehen ein Bachelor-Absolvent in seinem gesamten Berufsleben mehr verdient als ein Master-Absolvent.
Ähnlich wird es sich wohl auch beim Diplom verhalten.

toxn schrieb:
Ist ein Master auf dem Markt "mehr wert" als ein Diplom (FH) ?
Nein. Masters sind für die Wirtschaft eher uninteressant. Für Lehre und Forschung sieht das anders aus. Es hängt also von deiner gewünschten späteren Position ab.
Von einem bekannten Personaler weiß ich sogar, dass es Unternehmen gibt, die FH-Absolventen denen von der Uni vorziehen, da FHs einfach viel praxisnäher ausbilden.
 
Diplom Uni ~ Master
Diplom (FH) ~Bachelor
So ist das grob in Deutschland. Irgendwann sind die meisten Studiengänge eh umgestellt, dann kommen nur noch paar Nachzügler Unis oder langzeit Studenten mit Diplom an. (das variiert aber stark je nach Studiengang)

Wenn der Arbeitgeben kein Idiot weis er auch das es sich nicht viel gibt. Die Unis haben ja nicht auf einmal 30% aus dem Leerplan gestrichen nur weil der Titel ein anderer ist.

Edit:
powerfx schrieb:
Ein BWL-Prof. bei uns an der Uni hat es für Informatik so ausgerechnet, dass abzüglich der Kosten, die durch ein Master-Studium entstehen, statistisch gesehen ein Bachelor-Absolvent in seinem gesamten Berufsleben mehr verdient als ein Master-Absolvent.

Ich glaube Informatiker sind da auch ein besonderer Fall. Ich hab selber 3 Freunde die als Informatiker arbeiten, 2 davon mit einem Diplom (BA).
Die stellten das so dar:

Im Vergleich zum Ingenieur ist das nicht so wild wenn mal was auf Anhieb nicht klappt, das koste dann ein wenig Zeit und der Fehler wird behoben. Da verschiesst man mal eben nicht 30.000€ für eine Spritzform oder muss später für Konstruktionsfehler gerade stehen.

Daher wäre das ihren Arbeitgebern auch egal gewesen ob Diplom, BA oder FH.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lipix schrieb:
Ich glaube Informatiker sind da auch ein besonderer Fall.
Ja, auf jeden Fall. Deswegen gilt diese Statistik auch nur für Informatik.

Der Grund liegt aber eher daran, dass kaum ein Unternehmen den Mehrwert eines Masters überhaupt nutzen kann/möchte. Deswegen sollte auch klar sein, dass sie keine teureren Arbeitskräfte als nötig einstellen.
 
Danke schonmal fuer die ganzen hochwertigen Antworten. Wobei die Meinungen ja auseinander gehen. Aber " Diplom(FH) ~ Bachelor " finde ich schon etwas hart formuliert. Ich glaube nicht, dass wir einer richtigen Universitaet so hinterherhaengen im Sachen vermitteltes Wissen. Im Gegenteil. Viele Firmen loben uns fuer die praxisnahe Ausbildung und eben genau dafuer, dass hier nicht nur Fachidioten ausgebildet werden die in Laufe ihres Studiums nie was programmieren mussten. Aber das nur nebenbei.

Dass der Bachelor an sich nicht gerade viel wert ist ist mir bewusst. Aktuell tendiere ich zum Diplom aber die 2 zusatelichen Semester schrecken mich ab. Aktuell ist es so, dass ich dann das erste Semester vom Masterstudiengang absolvieren muesste und eben das 8. Semester fuer die Diplomarbeit haette. Nicht sehr schoen geregelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@toxn
Ich verstehe deine Thread nicht so recht. Vielleicht kannst du mich ein wenig aufklären wie das so bei euch ist.

Nun, kurz vor Schluss, wurde uns wieder angeboten, 2 Semster laenger zu studieren und dafuer statt Bachelor ein Diplom(FH) einzukassieren.
Das würde ich auf jeden Fall tun.

Auf der anderen Seite sind das dann nocheinmal 2 Semester mehr als beim Diplom.
Das verstehe ich nicht. Hast du jetzt den Bacc oder den Master "quasi" in der Hand?

Diplom(ingenieur) und Master bezeichnen doch dasselbe Ausbildungslevel, oder? (zumindest in Ö ist das so)
 
Sherman123 schrieb:
@toxn
Ich verstehe deine Thread nicht so recht. Vielleicht kannst du mich ein wenig aufklären wie das so bei euch ist.

Das würde ich auf jeden Fall tun.

Das verstehe ich nicht. Hast du jetzt den Bacc oder den Master "quasi" in der Hand?

Diplom(ingenieur) und Master bezeichnen doch dasselbe Ausbildungslevel, oder? (zumindest in Ö ist das so)

Ah sorry. Ich habe den Bachelor so gut wie in der Hand und meinte natuerlich, dass der Master nochmal 2 Semester mehr sind als das Diplom. Also aktuell 6 Semester Bachelor + 2 Semester fuers Diplom bzw + 4 Semester fuer den Master.
 
Ah okay.:)
Hm - ich würde weiterstudieren. 2 Semester sind nicht lang und ein höheres akademisches Level klingt nicht nur gut.;)

Andererseits kenne ich auch sehr erfolgreiche Menschen (für mich als Außenstehenden), die ihren Master berufsbegleitend machten.
Vorteil: Berufserfahrung, Einkommen, du sparst dir im Endeffekt Zeit.
Nachteil: Arbeit und Abschlussarbeit parallel betreiben kann sehr stressig sein.
 
"Viele Firmen loben uns fuer die praxisnahe Ausbildung und eben genau dafuer, dass hier nicht nur Fachidioten ausgebildet werden die in Laufe ihres Studiums nie was programmieren mussten. Aber das nur nebenbei."

das ist eine Fehleinschätzung, ich frage mich wie man auf sowas kommt, die Firmen loben damit sie viele Bewerber bekommen, "honig ums maul" sozusagen. Das man an der Uni nicht programmieren muss ist wohl ein Witz?! Oder fühlst du dich nach dieser Aussage einem Uni Absolventen überlegen? Das wäre ein Irrtum.


zum Thema: Mach mindestens das Diplom, das Ende der Möglichkeiten nach Oben ist mit einem Bachelor schnell erreicht, ja es gibt Ausnahmen. Und lass dich nicht von der Möglichkeit ins Ausland zu gehen blenden einen Master zu machen, das kann nicht der Grund sein, da doch nur sehr wenige diesen Schritt wagen. Es würde dir evtl helfen Jobausschreibungen durchzugehen, da findest du recht schnell herraus was du für deine Wunschposition brauchst.

und ja ein Master ist mehr wert
 
memphisray schrieb:
das ist eine Fehleinschätzung, ich frage mich wie man auf sowas kommt, die Firmen loben damit sie viele Bewerber bekommen, "honig ums maul" sozusagen. Das man an der Uni nicht programmieren muss ist wohl ein Witz?! Oder fühlst du dich nach dieser Aussage einem Uni Absolventen überlegen? Das wäre ein Irrtum.

Ich gebe zu das war etwas brutal formuliert. Auf keinen Fall fuehle ich mich einem Absolventen einer Universitaet ueberlegen. Dennoch kann ich folgendes beobachten: an der Uni laueft eben vieles sehr theoretisch ab. Klar muss da auch programmiert werden aber der Grossteil der Programmiererrei ist da Selbststudium. Die verschiedenen Sprachen werden zwar vermittelt aber die Praxis kommt meist zu kurz. Wobei ich da auch nur den Vergleich von unserer Hochschule und der nebenanplatzierten Uni habe. Bei uns sitzen auch viele gesheiterte Unistudenten mit in den Modulen. Diese bestaetigen soweit meinen Eindruck und fuehlen sich bei uns besser aufgehoben. Allgemein wird bei uns die Zusammenarbeit mit Firmen gross geschrieben. Das aber nur am Rande mal erwaehnt. Wie gesagt, das spiegelt nur meine persoenliche Erfahrung wieder und das auch nur regional beschraenkt.
 
powerfx schrieb:
Ein BWL-Prof. bei uns an der Uni hat es für Informatik so ausgerechnet, dass abzüglich der Kosten, die durch ein Master-Studium entstehen, statistisch gesehen ein Bachelor-Absolvent in seinem gesamten Berufsleben mehr verdient als ein Master-Absolvent.
Ähnlich wird es sich wohl auch beim Diplom verhalten.

Wenn der Master keine Jobs annimmt die seinen Master auch erfordern, dann ist das sicherlich richtig.

Man muss wissen was man will - um es mal überspitzt auszudrücken: Als Straßenfeger verdiene ich nicht mehr, nur weil einen Doktortitel habe.


Schau Dir an was Du machen möchtest: Als Netzwerkadmin bei einem kleinen Familienunternehmen bringt Dir das Diplom/Master sicherlich kaum etwas, im Bereich Forschung&Entwicklung bei einem Großunternehmen auf jeden Fall.
 
Auf welcher Basis hat der BWL Prof das denn bitte errechnet? Ich kanns mir atm nicht vorstellen.


Soweit ich mich an mehrere Artikel zwischen 2008 und Ende 2009 erinnern kann verdienen BWL Master durchschnittlich 2.000€ mehr als die Bachelor bei den Einstiegsgehälter. Geht man davon aus, dass die Gehälter für beide gleich stark steigen, sollte das locker die 1 oder 2 Jahre gutmachen, in denen ein Master nicht arbeiten kann. Durch Abi nach der 12. den verstrafften Studiengängen und Rente mit 67, dauert das Erwerbsleben schließlich ja noch lange genug.
Einzelfälle können natürlich anders aussehen.
 
Redest du von Monats-oder Jahresgehältern? Bei ersterem wäre der Unterschied absurd hoch und ich würde gern eine Quelle sehen, letzteres hingegen lässt den unmittelbaren monetären Vorteil als Anreiz schonmal ausfallen ;)
 
Jace schrieb:
Soweit ich mich an mehrere Artikel zwischen 2008 und Ende 2009 erinnern kann verdienen BWL Master durchschnittlich 2.000€ mehr als die Bachelor bei den Einstiegsgehälter.
Ja, weil's bestimmt irgendwelche Manager o.ä. sind. Hier geht's aber explizit um Informatik, nicht um BWL.

Kryptolan schrieb:
Wenn der Master keine Jobs annimmt die seinen Master auch erfordern, dann ist das sicherlich richtig.
Dieser Fall wäre trivial und somit auch nicht wirklich interessant.
 
@FidelZastro Ich rede von Brutto Jahresgehältern.
Klingt erstmal nicht nach viel. Aber selbst wenn man davon ausgeht, dass die Gehälter nicht steigen und keine Inflation herrscht, wird der Masterstudent bei 1,4k Netto im Jahr mehr, bei 40 Jahren Arbeitszeit mit genauso viel dastehen.




@powerfx Wir reden von Einstiegsgehältern. Da ist niemand direkt Manager.
Und ja. Natürlich sind Informatiker etwas anderes als BWLer. Dennoch müssten die durchschnittlichen Einstiegsgehälter der Informatiker und BWLer vergleichbar sein, sowohl für Bachelor als auch Masterabsolventen.
Oder meinst du, dass Masterinformatiker nicht soviel mehr als Bachelorinformatiker verdienen? Wenn man viele Vorteile des Masters mal weglässt und sich nur auf diese GEhaltssache beschränkt, ist ja ne einfache Rechnung, die tatsächlich einfach nur davon abhängt, wie groß die Lücke zwischen den Gehältern ist. Deswegen frage ich ja explizit nach den Daten die dieser Professor benutzt hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du nach deinem Bachelor weiter machen willst, dann nimm den Master. Dauert zwar ein bisschen länger, dafür bekommst du aber auch den höherwertigen Abschluss. Der Master ist definitiv über dem Diplom (FH)!

lufkin schrieb:
Nimm das Diplom mit.
Der Bachelor allein ist nichts wert. In den USA gilt der Bachelor allein auch eher als Schnupperstudium und wenn es einem liegt macht man nen Master.
Und den Quatsch von wegen internationale Anerkennung usw kannst du auch getrost ignorieren.
Jedes Unternehmen, das international auf Mitarbeitersuche geht, weiß ein deutsches Diplom zu schätzen.
Ob und wie ein Diplom im Vergleich zum Master bewertet wird, hängt letztlich vom Personalchef ab und aktuell fährst du denk ich mit nem guten Diplom noch immer besser.
Allein der ganze Hick-hack um Bologna hat dem Ruf von Bachelor und Master in Deutschland geschadete.

Sry aber selten so nen Mist gelesen...

warum wird der Bachelor immer so schlecht geredet? Ich finde die Beschreibung Diplom (FH) = Bachelor triffts ganz gut. Das der Bachelor nur ein "Schnupperstudium" ist, ist in meinen Augen totaler quatsch! Man schnuppert also 6-7 Semester (Bachelor) in ein Gebiet hinein und kann danach quasi nichts, dafür lernt man dann in den folgenen 2-3 Semestern (Master) alles das, was den Unterschied zwischen einem wertlosen und hochwertigen Abschluss ausmacht :rolleyes:


mfg
z1m

PS: Ich beziehe mich hier auf die Ingenieurwissenschaften
 
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