HTC Sensation

Mitte April 2011 hat HTC sein neues Android-Topmodell vorgestellt. Das HTC Pyramid, welches als HTC Sensation verkauft wird, ist das erste DualCore-Smartphone des taiwanesischen Handyherstellers.
Da ich auf der Suche nach einem neuen Smartphone bin und mein altes iPhone 3GS bereits verkauft ist, muss ich nun handeln.
Ursprünglich entschied ich mich für ein Nokia E7. Leider war ich alles andere als begeistert weshalb ich es zurückschickte und ein HTC Incredible S bestellte. Dieses hatte bereits nach einer Woche Staub unter dem Display, für mich nicht tragbar.
Notgedrungen habe ich dann zu einem HTC Sensation gegriffen welches zur Zeit leider nur mit einem Vodafone-Software Branding erhältlich ist.
Gerade weil es das Handy noch nicht lange gibt und Tests bzw. Reviews noch Mangelware sind, möchte ich ein solches hier veröffentlichen.​

Der Lieferumfang beschränkt sich auf das nötigste.
Im der Packung befindet sich folgendes:

Wie eingangs bereits erwähnt, handelt es sich beim Sensation um das aktuelle Flaggschiff von HTCs Android-Smartphones. Zum Einsatz kommt ein 1,2GHz schneller Doppelkernprozessor welchem wie beim Incredible S oder Desire S 768MB RAM zur Verfügung stehen. Der interne Telefonspeicher ist 1GB groß.
Die Kamera löst mit mittlerweile standardmäßigen 8 Megapixeln auf, kann nun aber auch Videos in 1080p sprich FullHD aufzeichnen.
Wie viele andere Smartphones filtert auch das Sensation Umgebungsgeräusche über seperate Mikrofone heraus.

Das Gehäuse ist aus einem Stück Aluminium gefertigt. Dessen Rückseite wird allerdings durch Plastikteile oben und unten unterbrochen, hinter welchen sich die Antennen befinden.
An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Nichts knarzt oder hat zu große Spaltmaße, ein klarer Vorteil der Unibody-Bauweise da das Handy nur aus 2 Teilen besteht. Nämlich aus Technik und Gehäuse. So kann man das Gerät auch relativ einfach reinigen wenn sich Staub im Lautsprecher, der Kamera oder am Displayrahmen festsetzt.
Eine weitere Besonderheit, die immer mehr zum Standard wird, ist der nach innen gewölbte Display der beim Sensation von Gorillaglas geschützt wird.

Das Sensation liegt aufgrund der gewölbten Rückseite gut in der Hand, obwohl es mit einer dicke von knapp 11mm deutlich dicker ist als beispielsweise das aktuelle Galaxy S2 von Samsung oder ein iPhone 4. Allerdings merkt man, dass man schon ordentlich was in der Hose hat. Mit einem Gewicht von 148g ist das Sensation kein Leichtgewicht, aber auch nicht störend schwer.​

Der Display zählt mit seinen 4,3“ zu den größten die in einem Smartphone verbaut werden. Und das sollte sich auch so schnell nicht ändern. Denn es ist gerade noch so möglich, das Sensation mit einer Hand zu bedienen. Stellenweise sind die Bedienelemente schon sehr schwer zu erreichen.
Andererseits passt, auch wegen der qHD Auflösung, verdammt viel Inhalt auf den Bildschirm. So entsteht der Eindruck, dass der Größenunterschied zum Incredible S nicht nur 0,3“ beträgt.
Die Farben sind knallig, der Kontrast in Ordnung. Gegen den AMOLED Display eines Nokia E7 hat das Sensation kontrastmäßig leider keine Chance.
Nicht so berauschend ist hingegen die Blickwinkelabhängigkeit. Wenn man schräg von oben oder unten auf den Display schaut verschlechtert sich der Kontrast und die Farben erheblich. Bei seitlichem Einblicken ist der Effekt nicht ganz so stark aber trotzdem deutlich.
In Gebäuden ist der Display ausreichend hell unter direkter Sonneneinstrahlung im Freien allerdings kaum zu gebrauchen. Wenn der Display voll mit Fingerabdrücken ist, kann man es sowieso gänzlich vergessen.​

Die Kamera hat eine Auflösung von 8 Megapixel, Standard. Die Qualität der Bilder ist in Ordnung und für schnelle Schnappschüsse ausreichend. Wenn es wirklich extrem schnell gehen muss ist der Autofokus allerdings zu langsam.
Der Blitz ist ebenfalls nur für Schnappschüsse in der Disco oder als Taschenlampe zu gebrauchen. Aufgrund der hohen Helligkeit eignet er sich für letzteres besonders gut.
Neben dem einfachen Schnappschuss kann man noch viele Effekte auswählen, Spielereien eben.
Die Frontkamera reicht gerade so aus um untern guten Lichtverhältnissen ein Kontaktfoto zu schießen. Vielleicht auch um fotoscheue Freunde in der gut ausgeleuchteten Kneipe heimlich abzulichten.​

Dass gute Hardware nicht ausreicht um das perfekte Smartphone zu bauen zeigt meiner Meinung nach Nokia mit dem E7. Ich persönlich bevorzuge ein schlankes System ohne viel Bling Bling. Also kam für mich nur iOS, reines Android oder ein HTC in Frage.

Das Sensation wird mit der beinahe aktuellsten Android Version Gingerbread (2.3.3) geliefert. Zusätzlich hat HTC die aktuellste Version seines UISense über das eigentliche System gelegt.
Leider habe ich, wie bereits erwähnt, ein Vodafone Software-Branding. Die Unterschiede zur brandingfreien Version sind nicht sonderlich groß. Lediglich der Bootscreen zeigt ein Vodafone Logo anstelle des Schriftzugs „HTC quietly brilliant“. Außerdem sind drei Apps vorinstalliert, namentlich 360 Shop, 360 Updates und Music Shop welcher offensichtlich den Amazon MP3 Store ersetzt. Es ist aber kein Problem diesen nachträglich über den Market zu installieren.
Aufgefallen sind mir auch noch die Demo-Versionen von Sims 3 sowie Tetris. Ich bin mir aber nicht sicher ob diese von HTC oder Vodafone installiert wurden.

Aber zurück zum eigentlichen System. Mit UISense 3.0 hat HTC vor allem den Lockscreen überarbeitet. Dieser ist nun interaktiv. Am unteren Rand schaut ein Ring hervor welchen man zum Entsperren einfach in die Mitte ziehen muss. Zusätzlich befinden sich vier Schnellstartplätze für Programme auf dem Screen.
Diese kann man beliebigen Programmen zuweisen. Möchte man ein solches Programm starten zieht man es einfach nach unten in den Ring.
Auch um einen Anruf entgegenzunehmen muss man den grünen Hörer in den Ring ziehen.
Der Lockscreen kann aber auch verschiedene Informationen anzeigen. Neben Widgets für den FriendStream und Wetter stehen auch solche für die Bilderalben oder auch aktuelle Aktienkurse zur Verfügung.

Eine weitere Neuerung stellen die Animationen beim Wechsel zwischen den Homescreens dar. Diese sind nun dreidimensional und man blättert wie bei einem Würfel hin und her. Außerdem fliegt die Gesamtübersicht aller Homescreens nun dreidimensional ein. Diese Neuerung sieht nur schick aus, einen wirklichen Mehrwert bietet sie nicht.
Wirklich gut ist nur, dass man komplett jetzt durchblättern kann und nicht nur bis zum linken oder rechten Ende. Ist man ganz Links kommt man ganz Rechts wieder raus.

HTC hat auch viele kleine Änderungen an einzelnen Programmen vorgenommen. So ist sind die Taiwanesen wie auch in der Vergangenheit ziemlich „wettergeil“ und so zeigt die Wetter-App nun durchaus sehr nett anzusehenden Animantionen zur aktuellen Wetterlage.
Die SMS werden nun ähnlich wie bei iOS oder Handcent SMS als versetzte Sprechblasen angezeigt und auch die Mail-App ist nun besser als die GMail-App, finde ich zumindest.
Ingesamt kann UISense wirklich überzeugen und erweitert das System sinnvoll.​

Im Alltag erledigt das HTC Sensation alle Aufgaben schnell und zügig. Der Browser schlägt das Incredible S knapp, erst bei anspruchsvollen Webseiten kann der Dualcore-Prozessor richtig aufdrehen. Wünschenswert wären allerdings Lesezeichenordner im Browser.

Wie bereits erwähnt bietet der Bildschirm Platz für reichlich Informationen. Auch die Tastatur ist enorm groß und man vertippt sich deutlich weniger als beim Incredible S. Dies liegt auch an den weggefallenen Pfeiltasten.
Der eingebaute Lautsprecher verrichtet seine Arbeit. Dies tut er weder sonderlich gut, noch besonders schlecht. Er gibt einfach Ton wieder und wirkt bei maximaler Lautstärke blechern.
Die verbaute Status LED sitzt unsichtbar am oberen Rand und ist blinkend wiederum gut sichtbar.
Am unteren Rand befinden sich die vier Softtouchtasten welche gut beleuchtet sind und ein Vibrationsfeedback erlauben, sie drehen sich allerdings nicht mit dem Gerät.
Die Lautstärkewippen lassen sich gut erfühlen und blind bedienen.

Benchmarks:



Von den Akkulaufzeiten kann ich nocht nicht sonderlich viel berichten. Sie bewegt sich aber im normalen Smartphonebereich. Wer es viel nutzt muss nach mehrern Stunden an die Steckdose, wer es nur gelegentlich nutzt hält auch mal zwei Tage durch. Sobald ich das Handy länger habe werde ich berichten wie es sich verhält.​

Das Sensation ist ein sehr gutes Smartphone und zählt leistungstechnisch zur Oberklasse. Eine wirkliche Sensation ist es jedoch nicht. Das Layout und Design erinnert an alle HTC Smartphones. Konsequent weiterentwickelt wurde UISense welches wirklich sinnvolle Erweiterungen gegenüber einem reinen Android bietet.
Kritik hingegen muss sich der Display gefallen lassen. Trotz qHD Auflösung und gutem Kontrast stört die Blickwinkelabhängigkeit und schlechte Lesbarkeit unter direkter Sonneneinstrahlung.

Ingesamt ist es ein wunderbares Smartphone mit reichlich Ausstattung und Leistung bei dem auch das Design und die Verarbeitung stimmen und zudem ist es wartungsfreundlich gebaut. Einzig das relativ hohe Gewicht fällt hier negativ auf.
Die in einer News beschriebenen Antennenprobleme kann ich übrigens nicht uneingeschränkt bestätigen. Sowohl Nokia E7, HTC Incredible S, HTC Sensation und iPhone 3GS haben in meiner Hand minimal Empfangsleistung verloren.​

Hier ein Video zur Blickwinkelabhängigkeit des Displays.
YouTube​

Habe den Akku mal etwas genauer im Auge behalten.
Aktuelle hält er meist nur einen Tag durch.

Habe das Handy um 13.45 vom Netz genommen.
Energieeffizienz ist angeschaltet.
Habe ca. 1h im Internet gesurft etc.
Habe ca. 8h Musik gehört
Um 21.50 hatte der Akku 30%

Die Standbyzeit ist relativ hoch und er verliert wirklich kaum Kapazität. Sobald man es aber benutzt kann man dem Akku fast zusehen wie er sich entleert.

Außerdem wird das Handy recht warm, beim iPhone war das erst nach ner halben Stunde spielen so warm.
Nicht heiß aber man spürt es. ​

Habe es gestern um 21.45 mit 76% Akku von der Steckdose genommen.
Die Hintergrunddaten waren manuell deaktiviert.
Um 6.25 hatte der Akku noch 59%.
Benutzung: 4h Standby, ca. 3h Musik, 40min surfen usw.
Also das ist ganz akzeptabel, keine Ahnung warum es nun besser geworden ist weil der Akku schon mehrfach ent- und geladen wurde und so seine volle Kapazität haben sollte.​