Mehr als 4800€ Einkommen ohne Bafög-Abzug möglich?

FuchsDerBaer

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Hallo,

ich bin Bafög-Empfänger und habe ab Oktober einen 400€-Job. Beim Bafög darf man ja nicht mehr als 4800€/Jahr (400€/Montat) verdienen. Nun mach ich derzeit verschiedene Minijobs (Promo, Gastro etc) nebenbei auf Gewerbeschein. Da mir das grundsätzlich Spaß macht und ich das auch gerne im kleinen Stil weitermachen würde muss ich ja wegen Bafög aufpassen.

Soweit ich das mal durchgerechnen habe lassen würde ich für zusätzlich verdientes Geld rund 60% (auf den Mehrverdienst bezogen) Bafög weniger kriegen. Sprich von 800€ zusätzlich würde nur rund 320 netto übrig bleiben. Kurzum: die Mehrarbeit könnt ich mir sparen einfach das Bafög nehmen.

Nun wird Einkommen ja im Bafäg grundsätzlich genauso behandelt wie im EStG. Folglich müsste ich doch Werbungskosten (z.B. diverse Ausgaben fürs Studium) geltend machen können und somit meinen Mehrverdienst auf 0 "runterrechnen" können, oder?

Kurzum: ist es auf legalem Wege möglich mehr als 4800€/Jahr zu verdienen ohne Abzüge beim Bafög zu bekommen?

Grüße
Fuchs
 
Unabhängig von der Baföggrenze kann man generell als Gewerbetreibender mehr einnehmen. Man kann es aber mit Geschäftsausgaben(da ist es wichtig, dass es nicht irgendwelche Ausgaben sind) verrechnen, sodass als eigentlicher Gewinn ein geringerer Beitrag rauskommt, der für das Bafög(oder auch generell für den Steuerfreibetrag, bei geringen Verdiensten) ansich entscheidend ist.
 
FuchsDerBaer schrieb:
Kurzum: ist es auf legalem Wege möglich mehr als 4800€/Jahr zu verdienen ohne Abzüge beim Bafög zu bekommen?

Nach meinen persönlichen Erfahrungen: Nein.
 
Deine Rechnung ist ein bisschen kurz gedacht, immerhin ist Bafög ein Darlehen, was auch zurückgezahlt werden will. Also ist es doch sinnvoller Geld zu verdienen (ich meine damit sorgst du ja zumindest auch für ein wenig Geld in deiner Rentenkasse) und weniger Bafög zu erhalten, um dann später auch weniger zurückzahlen zu müssen. Rumsitzen und Geld bekommen bringt dich sicherlich weniger weiter in deiner Entwicklung als deine Arbeit.
 
Man kann auch damit argumentieren, dass du zu kurz denkst.
Immerhin führt das Arbeiten nebenher zu einer zusätzlcihen Belastung, weswegen viele länger studieren müssen. Ergo hat man damit für 1-2 Jahre weniger Rente gezahlt. Vor allem da man als Student eh für Beträge arbeitet die Abgabenfrei sind, hat man wenn man nebenher arbeitet auch nicht mehr von der Rente.
 
Anscheinend scheint es ja bis jetzt keine übermäßige Belastung für ihn zu sein, wenn er nebenbei alles mögliche macht und machen kann. Und wenn er einen 400-Euro-Job hat, dann wird auch in die Rentenversicherung eingezahlt und hier kann er ja sogar darüber nachdenken, die 14,5% vom Arbeitgeber durch selbstzugeschossene 5% optimal aufzustocken.
 
Bitte denkt aber auch daran, dass er alles, was MEHR als 10.000€ BAFÖG-Darlehen beträgt, nicht zurückzahlen muss.
Und da kommt er (beim Höchstsatz) selbst nach 36 Monaten schon drüber.

Im übrigen bekommt man nicht "einfach so" länger als die Regelstudienzeit BAFÖG. Dazu muss er schon gut begründen, warum er ein Semester oder 2 Semester länger BAFÖG bekommen will - und da reicht meist nicht aus "wollte nebenbei Kohle verdienen"!

Mal am Rande: auf wieviele Stunden/Woche kommst du mit arbeiten eigentlich? Da gibt es ja auch einen Grenzwert, wegen Vollzeitstudium und so - nicht, dass es da Probleme mit HS und/oder BAFÖG-Amt gibt.
 
Wenn ich mich nicht verrechnet hab, hab ich die 10000€ schon voll, Rückzahlungsbetrag mindern zieht also nicht. Krankenkasse erlaubt bis 19h/Woche (im Durchschnitt), falls du das meinst, voodoo44. Das sollte aber kein Problem sein.
Wenn nichts schief geht, bekomm ich ein Semester länger Bafög wegen Gremientätigkeit. Im Master gehts ja so gesehen dann wieder bei 0 los.

Die entscheidende Frage ist also, ob es sich lohnt. Weil ich bin ehrlich: für 2-3€/Stunde brauch ich nicht arbeiten gehn, die Zeit kann ich auch Studium un Freizeit investieren...
 
naja. diese 4800€ sind doch bestimmt netto, dh nach abzug der werbungskosten oder?

dh. du kannst deutlich mehr verdiehen brauchst nur dementsprechend werbungskosten.

ich hatte in einem jahr mal 25k brutto verdiehnt und das auf 5k nach werbungskostenabzug gedrückt. das würde also gehn.

ich weiß aber nicht wie die bafög regelungen sind
 
Leider ist die Werbungskostenpauschale bei den 4800€ schon drin... Dein Gedanke war auch mein erster Gedanke, aber leider nicht in der Form machbar.
 
Seit wann sind es eigentlich nur 4800, ich hab da was von 7200€ im Kopf, oder dürfen Schüler tatsächlich mehr dazuverdienen... Und BTW, es wird pro Jahr, afaik zählt da der Bewilligungszeitraum und nicht das Datum, gerechnet und nicht pro Monat..

Aber ich versteh das Problem nicht ganz, du bist doch selbstständig, dann drück das doch einfach so weit das du da effektiv 0€ verdienst oder sogar ins Minus kommst und schon bist du unter der Grenze ...
.
 
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