Praktikum während der Arbeit.

Kasjo

Captain
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Hallo CBler. Da ich hier schon mal gut beraten worden war, habe ich noch eine frage, die mich beschäftigt.

Da ich bald Urlaub habe, dachte ich mir ich könnte ja n Praktikum bei der anderen Firma machen, bei der die Chancen sehr gut stehen, das ich dort als Quereinsteiger anfangen könnte.

So, ein bisschen gegoogelt und dann bin ich auf folgendes gestoßen:

Bundesurlaubsgesetz § 8 Erwerbstätigkeit während des Urlaubs
Während des Urlaubs darf der Arbeitnehmer keine dem Urlaubszweck widersprechende Erwerbstätigkeit leisten.



Quelle:http://www.wer-weiss-was.de/theme63/article2372591.html


Jetzt stellt sich mir aber die Frage: Wie soll ich den dann ein Praktikum machen können? Werde ich jetzt durchs gesetzt total davon abgehalten mich nach was anderem umzuschauen???

Ich will nicht erst Arbeitslos sein damit ich n Praktikum machen kann, aber irgendwie habe ich im Hinterkopf, das mir doch der Arbeitgeber bei meiner Beruflichen Zukunft nicht im Wege stehen darf.

Was kann ich nun machen?
Wie kann ich n Praktikum machen, ohne dabei meine derzeit Unbefristete Stelle zu verlieren?

Wäre Super wenn ihr da n Tipp habt.
 
also praktikum wird ja nicht bezahlt, ich hab auch schon im urlaub probe gearbeitet, musst ja nicht deinem chef erzählen. Was alles im gesetzt steht, würde jeder alle regeln und gesetze einhalten was wäre dann für ein chaos:)
 
Der Urlaub gilt gemäß Gesetz der Erholung und nicht des "Fremdarbeitens".
Wenn nix passiert etc. -> Wo kein Kläger, da kein Richter.
Wenn etwas passieren sollte (Krankheitsfall, Arbeitsunfall oder ähnliches) kannst Du in teufels Küche kommen.
 
Ich würd's nicht riskieren den Job zu verlieren. Also Frag deinen Chef oder lass das Praktikum.
 
Ja ich habe da nun auch einiges noch im Internet gefunden. Praktikum ist ein Unbezahltes Arbeitsverhältnis und zählt zur Nebentätigkeit die wiederum verboten ist. Das is schon Hartes Pflaster wie ich finde. Eigentlich unverschämt.

Aber okay, dann muss ich das wohl im geheimen erledigen. Oder ich tel mit dem Chef. Habe gelesen, soweit das nicht im Vertrag festgehalten wurde, zwecks der Nebentätigkeit, kann ich in meiner freizeit machen was ich will.

http://www.hensche.de/Rechtsanwalt_Arbeitsrecht_Handbuch_Nebentaetigkeit.html
 
Naja wieso unverschämt? Die Urlaubstage dienen der Erholung und nicht dafür, dass sich der Mitarbeiter da noch anderweitig abrackert ...
 
Unverschämt in der Hinsicht, das ich gehindert werde mich nach was anderem umzusehen. Im Normal fall gehts keinem was an was ich im Urlaub mache und ob ich da nun unbezahlt in einem anderen Job reinschnuppere is doch mein bier.

Ich werde demnach vom Gesetz her daran gehindert mich Beruflich weiter zu entwickeln. Auch wenn ich eine Komplett andere Branche wechsle. Mir wird die Möglichkeit genommen mich selber in einem anderen bruf umzusehen. Dazu soll ich dann Harzler spielen damit das Arbeitsamt mir die stellen sucht. Das Arbeitsamt soll sich ja lohnen.

Der Arbeitgeber muss mich nicht freistellen, was ich ja nachvollziehen kann. Aber das ich in meiner Freizeit daran gehindert werde is halt schon madig.

Und wenn ich mein Chef nun fragen sollte, und der nein sagt, habe ich eh die A...Karte gezogen.

Mir bleibt im Endeffekt nix anders übrig.

Ich würd ja nix sagen wenns gegen die Bezahlung wäre. Aber unbezahlt??
 
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Unbezahltes Praktikum? Im Leben nicht würde ich für Null € arbeiten. Sind Volantariate in D wirklich schon so weit verbreitet?

Die Gesetzeslage ist eindeutig. Weder dein vermeintlich neuer Arbeitgeber, noch dein alter Arbeitgeber wird ein gesetzeswidriges Verhalten gut heißen - solche Leute möchte ich auch nicht fix einstellen. Des weiteren muss dich dein AG bei der Sozialversicherung anmelden. (oder fällt das bei unbezahlter Arbeit weg? Aber was passiert im Fall eines Arbeitsunfalles? (Wegunfälle sind auch Arbeitsunfälle) Wessen Versicherung darf dann den Schaden begleichen?)

Des weiteren ist das so eine Sache innerhalb der Branche "quereinzusteigen". Wenn du direkt zur Konkurrenz läufst, kann das ein richtig böses Nachspiel haben - außerdem welcher Personaler will einen unloyalen Mitarbeiter? Bitte denke auch an die Konsquenzen.

Es gibt einfachere Möglichkeiten sich einen neuen Arbeitgeber näher anzusehen. Man kann auch im Rahmen eines "ausgedehnten" Vorstellungsgesprächs Einblicke in die Arbeitsweise in einem anderen Unternehmen erlangen. Wenn es konkreter wird, hat der Personalverantwortliche sicher nichts dagegen, einen neuen MA eine halbe Stunde herumzuführen. Also was spricht dagegen: Du nimmst einen Urlaubstag und siehst dir mal die andere Firma genauer an. (aber eben nicht dort arbeiten!!)


Im Normal fall gehts keinem was an was ich im Urlaub mache und ob ich da nun unbezahlt in einem anderen Job reinschnuppere is doch mein bier.
Es werden auch so schon genug Leute ausgebeutet. Der gesetzliche Urlaub ist schon aus gutem Grund genau als solcher definiert.
 
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ICh hab nix gesagt wegen innerhalb der branche. Da wo ich hingehen möchte ist es eine total andere Sache. Ganz anderes Berufsfeld.

Und ich würde das auch nicht umsonst machen, nur stehen dir im Praktikum keine Bezahlung zu. Insofern wäre mir das wert wenn ich die chance habe da wo ich jetzt arbeite wegzukommen. Du kannst froh sein was zu bekommen.

So ein Mist.

Danke für eure Hilfe. :-) Nun weiß ich Bescheid.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ich würde das auch nicht umsonst machen, nur stehen dir im Praktikum keine Bezahlung zu. Insofern wäre mir das wert wenn ich die chance habe da wo ich jetzt arbeite wegzukommen. Du kannst froh sein was zu bekommen.
Wie wärs, wenn du zu einem Vorstellungsgespräch gehst und mal in Erfahrung brinst, ob es überhaupt eine Fixstelle gibt, die zu deinem Profil passt? Wenn es eine passende Stelle gibt, fixierst du die Sache und kannst in Ruhe deinen alten Vertrag kündigen. Man sattelt das Pferd auch nicht bei den Hufen.;)

Ein bringt-nix-Volantariat, ohne 100% Aussicht auf eine Fixstelle, bei dem man sich obendrein auch noch strafbar macht, ist doch auch nicht optimal, oder?
 
Auch Richtig. Ich stehe ja in Kontakt mit zwei ehemaligen Kollegen die dort arbeiten. Aber ich hatte mich halt vorher dort umgesehen. Sonst komm ich auch vom Regen zur traufe..
 
1668mib schrieb:
Naja wieso unverschämt? Die Urlaubstage dienen der Erholung und nicht dafür, dass sich der Mitarbeiter da noch anderweitig abrackert ...

So ises. Das Problem liegt auch darin, dass es (nehme ich doch mal an) bezahlter Urlaub ist. Dein Arbeitgeber fordert deine Erholung, damit du danach wieder deinen Job richtig machen kannst.
Dass du währenddessen ein praktikum absolvieren möchtest, ist klarer Interessenkonflikt.
 
Naja, das aktuelle Unternehmen wird als nicht empfehlenswert im Arbeitsamt gelistet. Aufgrund der Art wie sie mit Personal umgehen. Das habe ich vorher nicht gewusst und haben wir auch nur durch einen Spitzel herausgefunden. Gewundert hats uns nicht.

Ich werd mir was einfallen lassen. Den ein Arbeitgeber stellt heute auch nicht blind ein.

Danke für Eure Tipps. Werds im hinterkopf behalten.

Kann GeClosed werden.
 
Informiere Deinen Arbeitgeber, dass Du eine Nebentätigkeit ausüben möchtest, verbieten kann er das nicht (ausser Du arbeitest bei der direkten Konkurrenz). Nur im bezahlten Erholungs-Urlaub darfst Du das nicht, da dieser vom Chef bezahlt wird und zur Erholung dient. Du kannst ja unbezahlten Urlaub nehmen und dann ein Praktikum machen, solltest dann aber auch darauf achten, dass die Firma Dich anmeldet wegen der Sozialabgaben.
 
Kasjopaja schrieb:
Den ein Arbeitgeber stellt heute auch nicht blind ein.

Arbeitgeber stellen eigentlcih auf Basis von Abschlüssen und Zeugnissen ein.
zumindest hab ich in meinem Freundeskreis noch bei niemandem gehört, dass er nach Abschluss des Diploms irgendwo ein unbezahltes Praktikum machen musste, bevor er in die Firma reinkam...
 
@werkam
Gibt es überhaupt noch unbezahlten Urlaub ohne guten Grund? Zumindest im deutschsprachigem Raum ist dies nicht mehr sehr verbreitet (abgesehen vom Bildungsurlaub).

http://www.arbeitsratgeber.com/unbezahlter-urlaub_0197.html schrieb:
Ein genereller Anspruch auf Genehmigung eines unbezahlten Urlaubs besteht nicht.

https://www.sozialversicherung.at/portal27/portal/esvportal/channel_content/cmsWindow?p_pubid=530&action=2&p_menuid=2143&p_tabid=5 schrieb:
Während eines Urlaubes ohne Entgeltzahlung hat der Versicherte

die Sozialversicherungsbeiträge (KV, UV, PV und AV) und
den Schlechtwetterentschädigungsbeitrag

zur Gänze selbst zu tragen.


Ich werd mir was einfallen lassen. Den ein Arbeitgeber stellt heute auch nicht blind ein.
Die ersten drei (?) Monate sind doch ohnehin die "Probezeit". In dieser Zeit kann dich der AG ohne Angabe von Gründen auf schnellem Weg entlassen. Also hast du so oder so keine 100% Sicherheit.
 
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spacepilot11 schrieb:
Das mit dem melden ist sehr wichtig, sonst könnte es einem als Schwarzarbeit ausglegt werden.

Das nur wenn ich für die Arbeit Entlohnt werde. Was nicht der Fall ist.

@piffpaff
Richtig. Aber nicht jeder hat ein Diplom gemacht/gebraucht. Der Sachverhalt ist halt doch ein anderer. Immerhin ist es ein Quereinstieg. Ich gehe recht in der Annahme das dein Freundeskreis keiner n Diplom gemacht hat um dann in einem komplett anderen Berufsfeld anzufangen.
 
@Sherman123
Bildungsurlaub ist bezahlter Urlaub, dieser steht den Arbeitnehmern zu, auch wenn die meisten den nicht in Anspruch nehmen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bildungsurlaub

solltest dann aber auch darauf achten, dass die Firma Dich anmeldet wegen der Sozialabgaben.
Warum habe ich das wohl extra noch betont?

@Kasjopaja
Das nur wenn ich für die Arbeit Entlohnt werde. Was nicht der Fall ist.
Ist zwar keine Schwarzarbeit, aber im Schadensfall bist Du nicht versichert, wenn Du nicht angemeldet wirst. Steht bereits mehrmals da oben. Du übst eine meldepflichtige Tätigkeit aus, das kannst Du drehen wie Du willst und Dein jetziger Arbeitgeber muss es auf jeden Fall nicht dulden. Wenn Du Pech hast, kündigt er Dich fristlos und Du bekommst dann sogar noch eine Sperre beim Arbeitslosenbezug sobald Du den Antrag stellst, z.B. wenn der neue Arbeitgeber, bei dem Du das Praktikum machst, Dich nicht einstellen will.
 
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