Studium in Heimat (inkl. Betrieb) oder auswärts

jusaca

Commander
Registriert
Apr. 2008
Beiträge
2.202
Zur Zeit mache ich eine Ausbildung als Elektroniker für Geräte und Systeme in einem Unternehmen, in dem wir es eigentlich ziehmlich gut haben.
Nach der Ausbildung ist ein Studium in E-Technik geplant.
Allerdings stehe ich da in einer ziehmlichen Zwickmühle:

Ich habe einerseits die Möglichkeit, während des Studiums Teilzeit in meinem jetzigen Betrieb mit Studiumsförderung weiterzuarbeiten und hätte anschließend direkt ziehmlich sicher eine Ingenieurs-Anstellung.

Das Problem an der Sache ist, dass die Uni hier in meiner Stadt im technischen Bereich nicht gerade führend ist, sogar als recht "gammelig" verschriehen. Es gibt praktisch keine Ausstattung, die Lehrräume und -kräfte fehlen (die Vorlesungen werden über Video in Kirchen und Kinosäle gestreamt -.-), usw.

Meine Traumuni ist Dresen, wo z.B. für E-Technik das Bachelor/Master wieder abgeschafft und das Diplom rehabilitiert wurde. Das wäre natürlich schon klasse, allerdings fehlt mir dann erstmal der Anschluss und ich darf vermutlich in Kneipen kellnern...

Habt ihr einen Rat, wie ihr vorgehen würdet? Ich hab jetzt zwar noch ein wenig Zeit, wäre mir aber gerne frühzeitig über meine konkreten Pläne im klaren.

Grüße
jusaca
 
Die Frage kannst Du Dir nur selbst beantworten:

Ein Studium äuswärts ist immer interessant, weil man seinen Horizont weitet und Lebenserfahrung sammelt und insbesondere wenn man dann auch noch die Chance hat, an eine Uni mit Reputation zu kommen.

Andererseits, wenn, wie in Deinem Falle, Du bereits ein Bein in einem Unternehmen (mit Zukunft, wie ich nun mal annehme) hast und durch ein Parallelstudium Deine Karriere dort quasi schon vorgezeichnet ist, wirst Du die "unbefriedigende" Ausbildungssituation vor Ort auch verschmerzen können, denn die braucht Deine Leistung nicht wirklich zu schmälern - im Gegenteil, denn die großen Erfindungen wurden meist aus der Not geboren; Du musst halt wissen, was Dir eine derart vorbestimmte und materiell wohl besser abgesicherte Zukunft wert ist !

Wenn Du jetzt nicht gerade ein Ingenieurstudium machen würdest, würde ich Dir auf alle Fälle empfehlen, einen Teil Deines Studiums im Ausland zu absolvieren; als Wirtschaftswissenschaftler habe ich einmal ein Jahr lang an der New York University studiert und möchte diesen Abschnitt meiner Ausbildung und meines Lebens nicht missen; bei den Ingenieuren geht das aber, glaube ich nicht so einfach wegen der unterchiedlichen technischen Ausbildungsstandards.
 
Zuletzt bearbeitet:
Persönlich halte ich nichts davon, Hochschulen nach irgendwelchen Rankings zu beurteilen - gerade die Reputationsbasierten sind oft nicht besser als ein Frosch im Marmeladenglas. Aber Wenn die Studienbedingungen selbst mies sind, würde ich mir das dreimal überlegen, zumal ich das mit der Firma nicht als selbstverständlich ansehen würde:

Drei Jahre, die dein Studium mindestens dauern wird, sind eine lange Zeit. Vorgesetzte können wechseln und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen können sich ändern. Bei Karmann, einem damals auf recht soliden Füßen stehenden, fast 100 Jahre alten Traditionsunternehmen, lief Anfang 2006 die Produktion des A4-Cabrios aus, das Nachfolgemodell wollte Audi wieder selbst bauen. 3 Jahre später wird das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet.

Die Firma sollte der erste Anlaufpunkt für Ferienjobs und Praktika sein, aber deswegen an eine Hochschule zu gehen, die nicht nur einen mäßigen Ruf hat, sondern auch sehr mäßige Studienbedingungen, halte ich für ziemlich hoch gepokert.
 
Nun ja, bei Karmann arbeitet(e) er ja nicht - das kommt wohl nun schon etwas darauf an, wie seine jetzige Firma dasteht und zu ihm steht und welche Garantien sie dem TE gibt; außerdem könnte es ja auch eine finanzielle Frage sein, ob der TE während seines Studiums weiter Einkommen bezieht oder beziehen will und muss, oder ob er finanziell unabhängig ist.

Generell würde auch ich zu einem Studium an einem auswärtigen Orte und an einer "besseren" Uni raten, aber es kommt ja nun tatsächlich auf den indviduellen Einzelfall an, und dieser Fall ist ja wohl zu komplex, als dass hier ein "Ratgeber" im Thread alle Umstände überblicken könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Absicherungen hab ich bei dem Unternehmen absolut keine, das sind bisher ausschließlich mündliche "Versprechen". Aber ich werde wohl wirklich noch etwas warten müssen, auch bis klarer ist, wie es weitergeht.
Dass ich während des Studiums jobben muss, steht außer Frage. Ich will hinterher nicht mit 20k€ Schulden darstehen!

Grüße
jusaca
 
Dann solltest Du Deine Entscheidung wirklich auch mit Deinem Arbeitgeber besprechen und sie unter anderem davon abhängig machen, ob er Dir irgendwelche verbndliche Zusagen geben kann. Außerdem sind weitere Kriterien wichtig, nämlich welche Reputation Dein derzeitiger Arbeitgeber hat, wie solide und zukunftssicher das Unternehmen und seine Produkte ist, usw. usw. !

Vielleicht wäre es auch hilfreich, Dich einmal umzuhören, ob einen Weg wie Du ach schon andere in diesem Unternehmen gegangen sind und Dich eimal mit denen darüber zu unterhalten, was die für Erfahrungen gemacht haben.
 

Ähnliche Themen

Zurück
Oben