Macht mein Bausparvertrag überhaupt noch Sinn?

GiGaKoPi

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Hallo zusammen,

ich bin gerade mal alle Verträge durchgegangen, die ich so abgeschlossen hab.
U.a. dabei ist ein Bausparvertrag, den ich abgeschlossen habe, weil mein Arbeitgeber mir so Geld geschenkt hat (in Form von VL).
Nun kriege ich keine vermögenswirksamen Leistungen mehr auf mein Bausparvertrag gezahlt.

Bin dann mal die Vorteile durchgegangen, die mein Bausparvertrag so mit sich bringt. Gefunden habe ich nichts. Darlehens-Sollzins: 3,5%, effektiver Jahreszins über 4%. Das ist ja mehr als bei einem Hypothekendarlehen bei irgendeiner Bank.

Macht es da nicht Sinn für mich, den Bausparvertrag zu kündigen?
Ich plane zwar irgendwann mal ein Hauskauf. Der liegt aber noch in ferner Zukunft. Und Wohnungsbauprämie kriege ich nur, wenn ich das Geld halt für solche Geschichten einsetze und nicht für irgendwelche anderen privaten Zwecke.

Da bleibt nur noch die Arbeitnehmersparzulage, die ich auch nicht mehr bekomme, weil keine VL eingezahlt werden.

Entweder habe ich irgendwo Denkfehler bei, übersehe irgendwelche gravierenden Vorteile, oder es ist so, wie ich denke. Dann würde ich den Vertrag definitiv kündigen. Da ist das Geld auf jedem Tagesgeldkonto besser aufgehoben.

Ich danke im Voraus ;)
 
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0,5%. Also ebenfalls lächerlich niedrig.
Nur könnte ich selbst durch Tarifwechsel da anscheinend nicht mehr viel erreichen.

http://www.lbs.de/west/bausparen/bauspartarife

Hab den Vario U Tarif. Die Classic-Tarife bringen auch nur 1%.

Ich habe nur einen Tarif gefunden. Der Classic B Tarif. 1,5% Guthabenverzinsung. Wird aber anscheinend nicht in NRW, nur in BW angeboten.
 
Wohnungsbauprämie kannst Du für 10 Jahre Ansparzeit bekommen und muss nicht zurückgezahlt werden, wenn Du den Vertrag mindestens 7 Jahre lang hast laufen lassen, egal für was Du das Geld nach den mind. 7 Jahren verwendest.
3,5% Zinsen für 11 Jahre Zinsbindung sind langfristig kein schlechter Wert. Ob die Hypotheken-Baugeldzinsen dauerhaft niedriger bleiben?

Arbeitnehmersparzulage kann man sich auch selber statt dem AG zahlen, wird dann vom Nettolohn abgezogen.

Ich bezweifle aber, dass Deine gewählte Bausparsumme sinnvoll für ein ernsthaftes Hauskaufvorhaben verwendet werden kann.
Wer nur den Mindestbetrag für die staatlichen Zulagen spart, der kommt wohntechnisch nicht über ein Dixiklo hinaus.
Man kann einen Bausparvertrag auch 20 Jahre lang ansparen :).
 
Ist denn die Bausparsumme gleichzusetzen mit der Höhe des Darlehens, das mir gewährt werden könnte?

Sorry für meine Unwissenheit :p Ich habe den Vertrag, wie gesagt, in erster Linie abgeschlossen (zu Beginn meiner Berufsausbildung), weil ich vom AG Geld geschenkt bekommen hab.

Die anderen Classic-Tarife haben ja auch alle eine Mindestbausparsumme in Höhe von 10.000€, mit einer Ausnahme.

Zur Bauprämie hab ich folgendes gelesen:
Wohnungsbauprämie bekommt jeder ab 16 Jahren, der mindestens 50 Euro im Jahr auf einen Bausparvertrag einbezahlt*. Verwendet werden darf sie für den Bau, Kauf oder die Modernisierung der eigenen vier Wände.

Mein Plan sieht so aus:
Ich studieren jetzt erstmal. Ca. 4 Jahre muss ich da einplanen. Anschließend hoffe ich auf einen gut bezahlten Job und dann möchte ich nicht mehr allzu lange warten.
Deswegen will ich auch zusehen, mein Startkapital so hoch wie möglich zu gestalten. Und deswegen denke ich, dass der Bausparvertrag evtl. nicht so sinnvoll ist, da ich in der Kürze der Zeit nicht so viel ausrichten kann (vor allem auch als Student).
Kann auch sein, dass ich etwas blauäugig an die Sache rangehe. Aber zumindest versuchen möchte ich es, diesen Plan so umzusetzen.

Im Moment sind die Zinsen bei den Hypothekendarlehen bei ca. 2%, meist etwas mehr. Das ist von 3,5% ja noch ein Stück entfernt. Wobei ich keine Langzeiterfahrungen in diesem Bereich hab. Ich weiß nicht, wo die Zinsen schon mal standen, und wo sie entsprechend in x Jahren wieder stehen könnten.
 
Die Frage ist ob die Zinsen in den Jahren nicht von der Inflation gefressen werden...

Ist die Summe denn so hoch das sich die 3,5% lohnen? bzw. wie viel hast du nach entsprechender Zeit mehr?
 
Du bekommst aktuell keine 2% Zinsen bei rd. 11 Jahren Zinsfestschreibung. Erst recht nicht, wenn mangels viel Eigenkapital eine hohe Beleihung notwendig wird.

Dein aktueller Bauspartarif bietet Dir bei mind. 7 Jahren Laufzeit Ansparphase 2% Zinsen (0,5+1,5Bonuszins) und das sogar noch so lange Du ansparen möchtest, auch z. Bsp. 15 Jahre lang. Dazu noch einige Jahre VWL-Zulage (benötigt einen AG) und Wohnungsbauprämie (kein AG nötig). Zur Zeit wirst Du da mit Tagesgeld da renditetechnisch nicht besser fahren können.

Der eff. Darlehenszins mit 4,89% ist doch recht hoch, aber das muss man erst später entscheiden. Du kannst frühestens bei 50% Ansparung der Bausparsumme ein Darlehen für den Restbetrag beantragen. Das kannst Du aber auch erst nach 70% Ansparung machen. Spätetens wenn 100% angespart sind, wird die Bausparkasse die Annahme weiterer Gelder verweigern.

Falls Du nur eine geringe Bausparsumme hast (10-20 TE), bekommt man allgemein das Darlehen + angespartes Geld ohne Grundschuldbesicherung ausbezahlt, sofern die restliche Bonität stimmt. Man unterschreibt lediglich, das Geld für Wohnzwecke zu verwenden. Falls man es hinbekommt, kann das dann als Eigenkapital bei einer Hypothekenfinanzierung eingebracht werden und dort den Zinssatz senken.
 
GiGaKoPi schrieb:
...Ich plane zwar irgendwann mal ein Hauskauf...
.

Ich habe auch vor kurzem ein (älteres) Haus gekauft.
Hatte meine(n) Bauspar-Vertrag splitten lassen. Das bereits eingezahlte Guthaben habe ich somit verwenden können.
Den Rest habe ich zu den aktuell günstigen Zinssatz aufgenommen.
Der Bauspar-Vertrag läuft nun mit dem Zinssatz von auch so 3,5% o. 4% weiter, die Gesammt-Summe hat sich etwas reduziert.
Kann ich im Bedarf dann später für Renovierung verwenden, falls der Zinssatz wieder steigt.

^^So zumindest die Theorie, hoffe auch, dass ich hier richtig beraten wurde.
 
EDIT: Nicht beachten, was ich geschrieben habe. Hat sich mit den anderen Posts überschnitten.

Ich muss mir das mal gründlicher überlegen. Ich danke allen schon mal für die Hilfe.

Ich würde mich gern in einer Sparkasse oder direkt bei LBS beraten lassen. Leider arbeiten dort nur jüngere Leute, gerade mit der Ausbildung fertig geworden. Also so wie ich selbst einer bin.
Ob die Beratung das gelbe vom Ei ist. Ich bezweifel es.

Schon bei der erstmaligen Beratung damals (Vario U Tarif ist ja dabei rausgekommen), bin ich mir nicht sicher, ob das letztendlich die richtige Wahl war.

Das Thema ist aber auch relativ kompliziert. Es gibt dutzende Hintertürchen, die man beachten sollte, um die beste Lösung zu finden.

Falls Du nur eine geringe Bausparsumme hast (10-20 TE), bekommt man allgemein das Darlehen + angespartes Geld ohne Grundschuldbesicherung ausbezahlt, sofern die restliche Bonität stimmt. Man unterschreibt lediglich, das Geld für Wohnzwecke zu verwenden. Falls man es hinbekommt, kann das dann als Eigenkapital bei einer Hypothekenfinanzierung eingebracht werden und dort den Zinssatz senken.
Das ist auch eine interessante Möglichkeit.

Evtl. lasse ich den Vertrag dann doch weiter laufen. Bleibt nur die Frage, ob ich den Tarif wechseln soll. Da muss ich alle Tarife noch mal durchgehen und schauen, ob es Sinn macht.

EDIT:
Habe nachgeschaut. Kriege sogar 2,5% Zinsen (inkl. Bonuszins) auf das Guthaben.
Damit hat sich die Geschichte erledigt. Ich lasse den Vertrag einfach laufen.
Ist ja besser, als jedes Tagesgeldkonto.
 
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GiGaKoPi schrieb:
Ich würde mich gern in einer Sparkasse oder direkt bei LBS beraten lassen. Leider arbeiten dort nur jüngere Leute, gerade mit der Ausbildung fertig geworden. Also so wie ich selbst einer bin.
Ob die Beratung das gelbe vom Ei ist. Ich bezweifel es.

Aus eigener (schlechter) Erfahrung würde ich bei größeren Finanzgeschäften, dazu gehört auch die Baufinanzierung, grundsätzlich immer Anbieterunhängige Honorarberatung empfehlen. Gibts inzwischen in vielen Städten, zum Beispiel bei den Verbraucherzentralen.
 
Hallo Commander,

habe ein Problem mit dem gleichen Bausparvertrag. Habe damals die falschen allgemeinen Bausparvertragsbedingungen zum Antrag erhalten. Hättest Du vielleicht die möglichkeit mir eine Kopie der allgemeinen Vertragsbedingungen zukommen zu lassen. Würde mich riesig freuen.

Gruß

Helmut
 
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