Leserartikel Ibm x40 - ssd

Enigma

Captain
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Apr. 2004
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Einleitung
Fast alle Notebooks von Studienkollegen oder Freunden haben das Studium aufgrund von mangelnder Qualität nicht überlebt (Risse im Gehäuse, Scharniere defekt, Motherboard, usw).

Ich bin stolzer Besitzer eines IBM X40, das inzwischen 5 Jahre auf dem Buckel hat. Optisch hat es nur minimale Gebrauchsspuren, die man auch nur bei genauem Hinsehen entdecken kann. Auch das Betriebssystem hat seit Anfang an ohne Viren oder Neuinstallation überlebt.

Seit rund zwei Jahren habe ich beobachtet wie die Anzahl der defekten Sektoren auf der Platte immer größer wurde - inkl. sporadischer Lesefehler. Ich habe schon länger nach einer neuen Festplatte gesucht, jedoch hat sich das nicht ganz so einfach gestaltet: Das IBM X40 besitzt eine 1.8" Festplatte mit einem PATA Interface wie es noch bei 2.5" Platten im Einsatz ist. Kein LIF oder ZIF! Festplattenhersteller haben die letzten Jahre kein Modell mit diesem Anschluss herausgebracht.

Vor rund 3 Wochen hat es dann mein Betriebssystem beim Windows Updates installieren komplett zerlegt und konnte mich am Windows nicht mehr anmelden. Nach längerem Suchen bin ich schließlich auf den Hersteller KingSpec gestoßen, der zu meiner Freude seit diesem Jahr eine SSD mit dem 1.8" PATA Interface anbietet.

Die Verfügbarkeit der SSD ist bescheiden. Jedoch habe ich auf EBay einen Verkäufer gefunden, der das Produkt anbietet. Bezahlt habe ich 99 US-$ für das 32GB Modell. Nicht gerade ein Schnäppchen, aber mangels Alternativen und des günstigen Wechselkurses ein verschmerzbarer Preis. Nach rund 2 Wochen war das Päckchen endlich aus HongKong in meinen Händen.

Ein Restore war dank der vorhandenen, aber angestaubten IBM Resque & Recovery CDs kein Problem. Schon während des Installationsprozesses ist mir angenehm aufgefallen, dass das Notebook spürbar schneller ist. Nach gefühlten Tagen waren endlich alle Windows Updates installiert.

Benchmarks
Die Performance fällt im sequentiellen Read-Only wie erhofft aus:
KingSpec_PATA_1.8_HD_Tune_Benchmark.png
KingSpec_PATA_1.8_HD_Tune_Info.png


Rund 50-60 MB/s sind also drin. Beim Schreiben beckleckert sich die SSD jedoch nicht gerade mit Ruhm. Mit dem Tool dd konnte ich 1024 MB in 63 Sekunden schreiben, was ca. 16 MB/s entspricht. Im File-Copy Test erreicht die Festplatte ca. 10MB/s.

Erhofft hatte ich mir dank der Angaben auf EBay ca 30-40 MB/s Schreibgeschwindigkeit. Im Vergleich zu der eingebauten Platte ist das allerdings ein deutlicher Geschwindigkeits zuwachs. Die alte Hitachi HTC424040F9AT00 hatte lesend nur 20MB/s geschafft. Beim File-Copy test, war diese dank fortgeschrittener Fragmentierung oft langsamer als mein 16MBit DSL ;)

Fazit
Unterm Strich hat die Festplatte meinem Notebook wieder neues Leben eingehaucht. Durch SSD-Technologie ist das Notebook merkbar leiser geworden (das typische klacken ist weg) und die Vibrationen der Festplatte sind nicht mehr vorhanden. Die CPU Temperatur ist minimal gefallen und pendelt sich dank Untervolting (0.7V) bei 38-40° ein. Auffällig ist jedoch, dass die linke Handballenauflage unter der Platte minimal kühler ist und dadurch das tippen angenehmer ist.

Einen gesunkenen Stromverbrauch kann ich nicht spüren. Da der Akku noch relativ neu ist, hält er mit maximaler Helligkeit zwischen 4 und 5 Stunden beim Surfen. Ob es nun eine halbe Stunde mehr oder weniger ist, kann ich nicht sagen.

Im Bezug auf Geschwindigkeit stellt die SSD von Kingspec keine neuen Rekorde auf. Da ich keine hohen Ansprüche hatte, bin ich unterm Strich zufrieden.

Wer noch ein X40 hat, dem kann ich nur Empfehlen die alte Hitachi-Krücke rauszuschmeißen und eine schnellere SSD einzubauen.

Wer mit dem Gedanken spielt sich ein Subnotebook für kleines Geld zu holen, dem kann ich das X40 weiterhin empfehlen. Auf EBay gibt es das einst 1800€ Notebook inzwischen für unter 150€ und ist kein Vergleich zu dem Müll was andere Hersteller als günstige (300€) Netbooks anbieten. Alternativen sind die neueren X60 Modelle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöner Bericht. Hatte auf Arbeit seinerzeit auch ein X40. Du hast Recht. Supergerät. Würd ich jederzeit gegen die HP Krücke eintauschen, die ich zur Zeit auf Arbeit nutzen muss.
Das Einzige, was mich ein wenig gestört hat, ist, dass das Display so dunkel ist.
 
Das X40 war seiner Zeit etwas voraus und kann heute immernoch gut mithalten. Aber das Display ist in der Tat etwas dunkel. Man kann damit schlecht im Sommer draußen arbeiten. Aber - dafür wurde es auch nicht gemacht. Die IBM Serie war eher für den Büroeinsatz konzipiert.

Eine wichtige Einstellung sollte man jedoch nicht übersehen: Per Default ist die Helligkeit im Akku-Betrieb beschränkt. Wenn man das aufhebt, gehts besser.

Und noch zwei Tipps:
  • Das Tool
    TPFanControl
    bietet einen Treiber + GUI an, welche die Lüftersteuerung optimiert. Durch das Untervolting ist das Notebook reicht die passive Kühlung praktisch aus.
  • Die SSD ist minimal kleiner als die Hitachi Festplatten. Beim Einbau hängt der elastische Rahmen daher minimalst durch (vgl. rote Linie) und man kann ihn nicht ohne ein Hilfsmittel einschieben, da er sonst am Gehäuse ansteht. Ich habe einfach ein Papier genommen und es als Schiene benutzt.
    07112009162_klein.jpg
    07112009163_klein.jpg
 
Update
Die Festplatte ist nun einen Monat im Einsatz und ich habe die Platte erneut auf den Prüfstand gestellt. Subjektiv ist das System nach einigen Wochen Einsatzzeit spürbar langsamer geworden. Teilweise stockte sogar der Browser, weil die Festplatte ausgelastet war.

Man sieht am HD Tune Graph sehr schön, dass die Performance teilweise komplett zusammenbricht:
KingSpec_PATA_1.8_HD_Tune_Benchmark2.png


Auch im CrystalDiskMark sieht man zum Teil erhebliche Performanceeinbrüche:
crystaldiskmark.PNG


Es scheint, als ob Kingspec auch Jahre nach den ersten SSDs auf dem Markt erhebliche Probleme mit der Langzeitperformance hat. Die SSD ist zu rund 50% belegt. Ich frage mich wie die Performance einbricht, wenn das noch weiter zunimmt.
 
Update
Heute ist mir das Betriebsystem im laufenden Betrieb gecrashed. Der anschließende Bootvorgang wurde mit einem Bluescreen abgebrochen.

Ein kurzer Test unter Linux zeigt die genaue Fehlerursache:
Code:
[ 2069.477026] ata1.00: configured for UDMA/100
[ 2069.477047] ata1: EH complete
[ 2069.520039] ata1.00: exception Emask 0x0 SAct 0x0 SErr 0x0 action 0x0
[ 2069.520045] ata1.00: BMDMA stat 0x24
[ 2069.520057] ata1.00: cmd ca/00:08:5f:59:62/00:00:00:00:00/e0 tag 0 dma 4096 out
[ 2069.520059]          res 51/40:08:5f:59:62/00:00:00:00:00/e0 Emask 0x9 (media error)
[ 2069.520064] ata1.00: status: { DRDY ERR }
[ 2069.520067] ata1.00: error: { UNC }
[ 2069.564209] ata1.00: configured for UDMA/100
[ 2069.564239] sd 0:0:0:0: [sda] Unhandled sense code
[ 2069.564243] sd 0:0:0:0: [sda] Result: hostbyte=DID_OK driverbyte=DRIVER_SENSE
[ 2069.564248] sd 0:0:0:0: [sda] Sense Key : Medium Error [current] [descriptor]
[ 2069.564255] Descriptor sense data with sense descriptors (in hex):
[ 2069.564259]         72 03 11 04 00 00 00 0c 00 0a 80 00 00 00 00 00 
[ 2069.564272]         00 62 59 5f 
[ 2069.564278] sd 0:0:0:0: [sda] Add. Sense: Unrecovered read error - auto reallocate failed
[ 2069.564286] end_request: I/O error, dev sda, sector 6445407
[ 2069.564325] ata1: EH complete

Eine Neuinstallation versuche ich erst gar nicht.

Meine Empfehlung: Finger weg von KingSpec SSDs.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Beileid zu deinem SSD-Verlust, was Massenspeicher betrifft ist die alte Dame ja leider eine echte Diva, viel Glück bei der Suche nach Ersatz.

Meine Freundin und ich haben ebenfalls beide ein x40 (1,5 ghz) im Einsatz. Darf ich um Details zu deinen Undervolting-Methoden (gern auch per PN) bitten?
 
Ganz verloren scheint die SSD doch noch nicht zu sein. Ich konnte mit einem von USB gebooteten Linux und dd die Daten auf der SSD komplett auslesen. Ich schätze daher, dass es ein Firmware-Defekt ist, der eventuell damit zusammenhängt, dass er intern keine Sektoren mehr verschieben/optimieren kann ;). Ich habe schon mit dem Hersteller kontakt aufgenommen und war erstaunt überhaupt eine Antwort aus China zu bekommen und sie sich im Falle der Garantie darum kümmern. Man hat mir hier angeboten, die SSD einzuschicken um das Problem zu untersuchen und ggf. eine Neue zurück zu schicken.
 
Ich wollte gerade ein neues Image auf die SSD aufspielen und bin entsetzt, dass die SSD keine 100kb/s mehr schreiben kann.
Code:
dd if=image of=/dev/sda bs=1M
Finger weg von der SSD oder generell dem Hersteller KingSpec. Irgendwie scheint er seine Hausaufgaben noch nicht gemacht zu haben.

Ich hatte jetzt einige Monate Linux im Einsatz und bin wirklich entsetzt, wie langsam der Browser ist - gerade der Firefox. Auch die Temperatursteuerung ist schlechter und der Notebookakku hält ne Stunde weniger. Das WLAN hat dauernd hänger, OpenVPN kann man über die GUI nicht starten, ....

Es ist wirklich schade, dass das Notebook durch einen (vielleicht nicht absehbaren) Designfehler mit den 1.8" PATA HDDs nun nicht mehr vernünftig zu benutzen ist. Ich habe auch schon CF-Cards ausprobiert, aber ist ein Gefummel und letzendlich zu langsam. Ich werde mir wohl demnächst nen neuen holen.

Ich schwanke noch zwischen einem gebrauchten X60s oder einem neuen X200s. Irgendwie seh ich noch nicht den Technologiesprung, welcher den Aufpreis rechtfertigt.
 
AW: Ibm x40 - ssd (FEHLER)

Hi, erstmal schöner Bericht, den hätte ich so unterschrieben, wenn ich nicht heute auch Fehler bekommen hätte :(

ich habe die KingSpec 64GB im X40 (den 2010 BIOS Fehler hatte ich nicht), lief bisher gut wie bei dir auch. aber dann:

ata1.00: failed command: WRITE MULTIPLE
Buffer I/O Error on device sda3
status: { DRDY ERR }
error: { ABRT }

df -h zeigt auch falsche Partitionsgrößen an (in cfdisk sind die aber noch korrekt)

Die SSD macht während des e2fck Laufs grad auf- und abschwellende Geräusche (ja so ganz dezente Sirenengeräusche) ich habe den leisen Verdacht, dass Teil ist komplett Schrott :-(

Ich lass jetzt mal e2fsck arbeiten und falls jemand eine Idee hat, bitte melden!!!!

gefrustet,
apoka
 
Nope, leider auch keine Idee :) Da ich nicht einmal mit dd die Daten löschen konnt, war es mir zu kritisch das Teil einzuschicken.

Es war ja schon absehbar, dass die SSD chinesischer Billigschrott ist. Aber den Versuch wars aus Mangel an Alternativen letztendlich wert - auch wenns ne teure Lektion war :( Hab jetzt wieder ne HDD drin und blicke neidisch auf meinen Kollegen der ne Intek 2.5" SATA SSD in seinem Notebook hat.
 
Hey, danke für die Rückmeldung. Was mir auffällt: die Foren sind voll mit "Kingspec Verbaut-Einträgen", aber wirkliche Problemmeldungen findet man keine.

Ich hab dd bei mir laufen (<50kB/sec) und noch 5 Tage vor mir :-( Allerdings erhoffe ich mir nix mehr davon.
e2fsck hatte ich zuvor ohne Ergebnis abgebrochen.

Ich konnte die Platte noch einmounten und normal lesend darauf zugreifen (hab Daten runtergesichert und die waren auch nicht korrumpiert) allerdings geht schreiben nur noch mikroskopisch langsam...Daher vermute ich, dass der Controller kaputt ist und nicht der Speicher selbst?

Einschicken fällt damit aber erst recht flach :-/

Vielleicht probier ich mal eine 32er RunCore mit dem Infi***blah Controller (wie heisst der doch gleich?), mal schauen....X40 und SSD ist einfach eine zu verlockende Combo.

Und ja, es war eine verdammt teure Lektion in Sachen China Ware und Early-Adapter :-((
 
Dann lass den Rechner noch nen Monat laufen, dann haste wie ich die ersten Lesefehler - dann könntest du diese zum Hersteller schicken :)
 
wir haben einen Leidensgenossen:

http://www.thinkpad-forum.de/thinkp...ab-ihr-sie-herwas-ist-zu-beachten/#post886111

(nur um den Thread mal so bisschen am Leben zu halten)

--------

P.S. mein dd auf der Kingspec lief noch durch (siehe Beschreibung im Thinkpad-Forum) allerdings will ich nicht ausprobieren wie lange das gutgeht, bevor die Performance erneut gegen null geht und nix mehr geht. Wie gesagt, irgendwie habe ich eher den Speichercontroller als die Speicherchips selbst im Verdacht...naja, wer weiss ob das stimmt und ändern tut es auch nix :-(
 
Hallo

Habe für mein X41 auch gerade eine Kingspec gekauft. Hoffe mal, dass die bei mir länger hält, brauche das NB eigentlich eher selten, da mein Studium vorbei ist.


Aber ich habe eine andere Frage/Problem:

Ich kann Windows irgendwie nicht installieren.

Habe mir vorgängig mit einem externen CD-Brenner eine Restore&Recovery-CD gebrannt und 5 Recovery-CDs (der Assistent meinte, ich solle sie so beschriften).

Dann habe ich die SSD eingebaut.

Von der Restore&Recovery-CD kann ich starten (dann kommt das Diagnose &Wiederherstellungs-Zeugs) aber ich kann nichts wiederherstellen. Wenn ich auf "Wiederherstellen" gehe, dann kopiert er eine Weile Dateien und dann kommt die Meldung "Ein interner Fehler ist aufgetreten"

Von den Recovery-CDs kann ich gar nicht starten (habe es nur mit der ersten von den fünf versucht).

Hat jemand vielleicht einen Link zu der Anleitung wie man Windows auf einer leeren HDD installiert mit diesen Recovery-CDs? Ich kann kein normales Windows nehmen, weil ich Tablet habe!

Oder kann mir vielleicht jemand hier einen Tipp/Anleitung posten?

Tausend Dank!
 
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