M-Audio Delta Audiophile 2496 Soundkarte - Knacken bei Win7 64bit

bc`Dr.Faust

Ensign
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Hey,

also ich habe die oben genannte Soundkarte M-Audio Delta Audiophile 2496 bei mir im Rechner verbaut, als Betriebssystem habe ich Windows 7 Professional 64bit. Die Karte ist zwar schon etwas älter, aber hat bis jetzt eigentlich immer noch einen sehr guten Dienst gemacht. Seit ich nun mein System neu aufgesetzt habe, habe ich immer in unregelmäßigen Abständen ein leichtes Knacken (mit ganz leichter Verzögerung) beim Sound, sowohl bei normaler MP3-Wiedergabe mit Winamp oder Foobar2000, als auch bei Filmen und Videos mit VLC. Auch wenn ich über den Cinch-Eingang Sachen aufnehme, zeigt sich dieser Effekt in der Aufnahme (hab dies dann zumindest auch, wenn ich es über eine andere Quelle abspiele).

Wisst ihr woran das liegen könnte? Habe auf jeden Fall die neusten Treiber für Win7 64 von der M-Audio Homepage installiert, auch eine Neuinstallation hat dies nicht behoben.


mfG

Faust
 
Für Knacken kann es ziemlich viele Ursachen geben. Der häufigste ist Last auf dem Bus, mit dem die Karte nicht klar kommt, oder zu hohe Latenzen bei der Signalverarbeitung.

Als erstes sollte man sich mal mit dem DPC Latency Checker anschauen, ob es zu hohe Latenzen gibt. Solange alles im grünen oder (manchmal) gelben Bereich liegt, ist hier alles in Ordnung.
Als weitere Fehlerquelle kann man oft IRQ-Sharing mit Komponenten wie Grafikkarten, Netzwerkkarten (Auch OnBoard!) etc. nennen. Hierzu in der Computerverwaltung im Geräte-Manager rechts auf "Weitere Aktionen" , "Ansicht", "Ressourcen nach Typ" anzeigen lassen und die IRQ Belegungsliste aufklappen. Hier findet man sehr schnell welche anderen Geräte eventuell sich mit der Soundkarte einen IRQ teilen.
Das bringt uns direkt zum letzten Punkt. Meist bleibt nämlich nur das Tauschen des Steckplatzes. Ein Blick ins Handbuch sollte verraten, welcher Steckplatz welche IRQs bekommt. Notfalls eben alle durchprobieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey, danke erst mal für deine Antwort, habs erst nun gelesen, da ich ne Weile unterwegs war! :)
Also ich denke es sollte definitiv an den Latenzen liegen, ich hab beim Latency Checker immer im Abstand von 2 grünen balken (ungefähr 60µs) einen großen roten (bei etwa 12500µs). Was kann ich da nun genau unternehmen?

mfG

Faust
 
Meinst du das so, dass jeder dritte Balken rot ist und ungefähr 12500us hat? Das wäre dann wohl der Grund für die Probleme, sieht nicht in Ordnung aus und sollte definitiv nicht so sein.

Meistens ist es so, dass irgendein im Hintergrund laufender Prozess stört und eine zeitgerechte Abarbeitung der Funktionen des Audiotreibers blockiert. Dann kommt es zu einer kurzzeitigen Unterbrechung des Datenstroms zum Audiointerface -> Dropout/Knackser.


Um die Sache einfach zu halten würde ich erstmal schauen, welche Programme beim Start von Windows 7 geladen werden und diese testweise deaktivieren -> msconfig -> Systemstart
Wobei du dich vorher informieren solltest, für welche Funktionen die benötigt werden. Kannst ja mal eine Liste hier posten.

Zweiter Schritt wäre, testweise einzelne Hardwarekomponenten zu deaktivieren, so dass deren Treiber nicht geladen werden. Da kann mitunter auch einiges mit reinstören.
Das gleiche gilt für Dienste.

Alternativ kannst du auch so vorgehen, dass du das System neu installierst und nach der Installation jeder neuen Komponente den DPC Latency Test machst.


Du kannst auch mit einem Prozessmonitoring-Tool nachzuforschen. Die Fehlersuche ist aber recht aufwendig und kompliziert. Man sollte sich auf jeden Fall mit der Materie auskennen.

Grüsse
 
Hey, vielen dank für die Antwort! :)

Ich hab mal alle wichtigen Sachen in einem Screenshot zusammengefasst, vielleicht kannst du damit ja was anfangen:



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Das System neu aufsetzen wäre sehr ärgerlich, da ich den PC erst vor einem guten Monat komplett neu aufgesetzt habe und grad alles (bis auf der Sound) einwandfrei läuft.

Danke schon mal!

Faust
 
Ich würde nicht mehr sagen, dass da alles einwandfrei läuft.
Die 'Zwischenwerte' sehen normal aus, ich vermute bei dir wirklich genau einen einzigen Treiber/Dienst/Programm was diese heftige Störung verursacht. Also wirst du ums Probieren nicht herumkommen.


-Am besten vorher ein Image von der Systemdisk ziehen, dann kannst du in Ruhe nachforschen. Informiere dich darüber, welche Autostarts, Treiber und Dienste du problemlos deaktivieren kannst. Wenn etwas schiefgeht und das System nicht mehr läuft hast du zur Not immer noch das Image (denk auch an die Notfall-CD).

-Wie gesagt, als erstes würde ich Stück für Stück die Autostarts mit msconfig zu deaktivieren und jedes mal nachprüfen ob sich was verbessert hat. Ich denke daß einige Dinge nicht zwingend für ein funktionierendes System erforderlich sind und du scheinst auch gerade einige Programme geöffnet zu haben.

-Im Gerätemanager einzelne Hardwarekomponenten der Reihe nach deaktivieren (z.B. die USB3 Ports) und nach jedem Neustart mit DPC Latency Checker nachprüfen.

-Das gleiche auch für die Hintergrunddienste durchspielen.

-Ich würde sagen, dass du bis hierhin mit recht hoher Wahrscheinlichkeit den Übeltäter gefunden haben solltest. Falls nicht, hilft nur noch mit besagtem Prozess-Monitoring-Tool tief ins System einzusteigen. Jemand, der sich auskennt wird so mit Sicherheit fündig. Ist aber auch schon recht aufwendig in der Installation und man sollte tiefergehende Systemkenntnisse haben um die Ergebnisse zu interpretieren.

-Wenn du fündig wirst, lass uns doch wissen was den Fehler verursacht hat. Ist bestimmt für andere Leute hilfreich :)
 
Je nach Chipsatz und CPU verursachen Stromsparmechanismen wie Intel EIST oder SpeedStep sehr hohe DPC Latenzen, da diese um möglichst viel zu sparen ständig auf die CPU-Last reagieren und alle paar Sekunden Takt oder Spannung der CPU ändern. Bei mir sieht das Latenzbild exakt genauso aus, wenn Intel EIST in Betrieb ist.

Einfacher Workaround in diesem Fall: In den Energieoptionen in der Systemsteuerung auf "Höchstleistung" stellen. Verschwinden die Latenzen dann, kann alternativ auch das "Ausgeglichen"-Profil genutzt werden, indem das entweder so konfiguriert wird, dass der minimale CPU-Takt auf 100% gestellt wird, oder im BIOS die Features wie EIST deaktiviert werden.
Ist das die Ursache für das Problem, gibt es außer "Höchstleistung" oder Deaktivieren im BIOS keine andere Lösung für das Problem, bei neueren Chipsätze scheint es das Problem nicht mehr zu geben.

Natürlich dürften dann die DPC-Latenzen erst einmal weg sein, bleibt aber dann immer noch die Frage, ob die wirklich Ursache der Knackgeräusche waren.
 
Zuletzt bearbeitet:
EIST und andere Energiespar-Funktionen hatte ich jetzt glatt vergessen. Ich gebe dir recht, die machen in der Regel Probleme, meiner Erfahrung nach allerdings erst bei etwas höherer CPU-Last oder sehr niedrigen Latenzen (dazu zähle ich die von dir eingestellten 6ms eigentlich noch nicht).
Beispiel von meinem eigenen Audiorechner (ASUS P6T + i7920 @3.6GHz + RME HDSP mit Digiface): Mit allen aktivierten Energiesparfunktionen (BIOS) komme ich eigentlich nicht unter 3ms Latenz, Cubase lässt sich bei 3ms auch nur bis 30% auslasten, ansonsten DropOuts. Mit deaktivierten Energiesparfunktionen kann ich selbst bei 0,7ms Latenz Cubase über 50% auslasten. Aber solche Spikes im DPC Latency Checker habe ich auch mit aktivierten Energiesparfunktionen nicht. Mag sein, dass andere Chipsätze/CPU Konfigurationen hier empfindlicher reagieren.
Das seltsame bei mir ist, dass selbst wenn die Energieoptionen von Win7 auf Höchstleistung stehen und ím BIOS die Energiesparfunktionen aktiviert sind, immer noch die Taktfrequenz der CPU geändert wird (CPU-Z) und es zu DropOuts kommt - wenn auch seltener. Das ist übrigens auch auf einem C2D Laptop von mir genauso. Also bleiben die bei mir komplett ausgeschaltet im BIOS.

Interessant wäre natürlich noch zu wissen, was für eine Hardwarekonfiguration du hast.

@trabifant: Danke für den Link zu diesem Tool, das kannte ich noch nicht. Dürfte bei zukünftig auftauchenden Problemen einiges erleichtern, das es die Informationen vom von mir verlinkten Windows Performance Toolkit für diesen Zweck wesentlich übersichtlicher aufbereitet :daumen:
 
Naja ich kenn das Problem von meiner Technisat DVB-C Hardware. Ist EIST an, gibt es alle paar Sek. heftige Bildstörungen, die manchmal auch komplett zum Verlust des Streams und schwarzen Bild führen. Und das, obwohl der eigtl. über 100ms vor der Anzeige puffert. Es kommt einfach auf das jeweilige Gerät und den Treiber an, ob der überhaupt in der Lage ist, solche Latenzen über den Puffer zu kompensieren. Zieht der Treiber und das entsprechende Gerät einfach sein Ding durch, gehen die Informationen aus der Kommunikation mit dem Gerät bei auftreten der Latenzspitze trotz Puffer verloren, dann tritt das Knacken nicht im Moment der Latenzspitze sondern eben um die Puffergröße verzögert auf. Das Gerät muss das quasi intern puffern können, weil bei Auftreten der Latenzspitze der PC für eine kurze Zeit nicht ansprechbar ist. Wenn die Hardware dann nicht "intelligent" genug ist, das zu bemerken und die Pakete aus dieser Zeitspanne dann nochmal zu senden, gibt es Aussetzer. Oder man braucht eine gute Fehlerkorrektur, die das einfach interpoliert und glattbügelt. Ich traue dabei billig onboard-Sound eher zu, das zu beherrschen, als einer High-End-Studiosoundkarte. Ersterer ist ja für das Board gemacht und dürfte mit EIST durchgetestet sein, bei zweiterer, die für Studioequipment vorgesehen ist, wurde das womöglich einfach nicht berücksichtigt.

Übrigens verursacht EIST bei mir völlig lastunabhängig die Latenzen. Egal, ob der PC grade idlet, oder ob ich ihn ackern lasse, macht überhaupt keinen Unterschied. Hängt einfach vom Chipsatz ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenn derartiges halt nur beim Auflegen mit MIDI-Controller. Als Empfehlung wurde mir damals noch gegeben, die Geräte, die benötigt werden, im Gerätemanager so einzustellen, dass Windows sie nicht ausschalten kann, um Strom zu sparen. Vielleicht hilft das ja noch ein bisschen.
 
@ Falcon = Als erstes sollte man sich mal mit dem DPC Latency Checker anschauen, ob es zu hohe Latenzen gibt. Solange alles im grünen oder (manchmal) gelben Bereich liegt, ist hier alles in Ordnung.

Danke für den Tip ! :daumen:
 
Hey,
sorry dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, hatte den PC kaum mehr in Benutzung. Das Problem habe ich leider immer noch, auch nach Deaktivieren von Netzwerkkarte etc. hat sich leider nichts geändert.
Ich habe nun noch mal LatencyMon ausprobiert, da steht irgendwas von den USB Ports, vielleicht könnt ihr ja mehr damit anfangen!


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Danke noch mal für die Hilfe!
 
@ bc`Dr.Faust , wenn du alle Vorschläge und Tip's berücksichtigt und befolgt hast und sich nichts geändert hat , solltes du dich von der Soundkarte trennen .

Und erstmal auf die interne *Soundkarte* zurück greifen . ;)
 
Hallo allerseits,

was ist denn aus dem Knacksen geworden? Wurde das Problem lokalisiert bzw. eine Lösung gefunden?
Habe nämlich selbst genau das gleiche Problem.
Gleiches System, gleiche Soundkarte und eben auch das immer wieder sporadisch auftretende Knacksen :-(
 
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