300 Mio. Dollar: Neues Transatlantikkabel spart 6 ms

Jirko Alex
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Der Atlantik wird künftig von einem neuen Kabel für den Datentransfer durchschnitten, dessen Auslegung bereits begonnen hat. Es ist das erste transatlantische Datenkabel seit dem Internetboom in den Neunziger Jahren. Bei Kosten von 300 Millionen US-Dollar soll es ganze sechs Millisekunden an Zeit einsparen.

Das neue Glasfaserkabel soll die Finanzmetropolen New York und London schneller verbinden, als das mit der bisherigen Infrastruktur möglich ist. Aus diesem Grunde wurde ein neuer Verlegeweg errechnet, der mit 6.021 Kilometern kürzer sei als alle bisherigen Kabelstrecken. Er verläuft in etwa in der Krümmung, die auch bei Transatlantikflügen geflogen wird. Auftraggeber des neuen Transatlantikkabels ist Hibernia Atlantic, mit der Verlegung wurde die britische Firma Global Marine Systems beauftragt, die bereits von der US-amerikanischen Ostküste aus aufgebrochen ist.

Gegenüber dem bisherigen Spitzenreiter bei der transatlantischen Datenverbindung, dem „Global Crossing's AC-1“ genannten Kabel, soll sich die Übertragungszeit um sechs auf dann etwa 59 Millisekunden verkürzen. Dieser Unterschied soll vor allem für einen Geschwindigkeitszuwachs bei automatischen Transaktionen zwischen den Finanzinstituten in London und New York sorgen. Hibernia Atlantica will für den neuen Datenkanal eine um den Faktor 50 höhere Gebühr verlangen als dies bei bestehenden Verbindungen üblich ist. Dieser Wert soll gerechtfertigt sein, da der Zeitgewinn für große Hedge Fonds etwa 100 Millionen US-Dollar pro Millisekunde und Jahr wert sein könnte, behauptet man. Angesichts dessen dürften sich die Planungszeit von etwa 18 Monaten sowie die Kosten des Projektes in Höhe von 300 Millionen US-Dollar schnell lohnen.