Ein paar offizielle Details zum Acht-Kern-„Sandy-Bridge-EP“

Volker Rißka
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Bisher hielt sich Intel zum „Sandy Bridge-EP“ für die Server mit voll ausgebauten acht Kernen vornehm zurück, was auch an dessen Verschiebung ins Jahr 2012 liegen dürfte. Angesichts der neuen Top-500-Liste der Supercomputer, in der zehn Systeme bereits mit den CPUs laufen, gab man nun doch einige Details preis.

Der ursprüngliche Zeitplan von Intel für die „Sandy Bridge EP“ lautete Mitte 2011, was man zumindest für einige Partner einhalten konnte. Diese haben bis zum September dieses Jahres erste Xeon E5 2600 erhalten und damit entsprechende Systeme gefertigt. Dies geschieht natürlich auch mit dem Blick auf die Konkurrenz von AMD, deren Opteron 6200 einen ganz ähnlichen Weg gegangen sind und seit September zuerst für Supercomputer ausgeliefert worden und so unter anderem mit insgesamt 113.472 2,3 GHz schnellen „Bulldozer“-Kernen Platz 12 sowie mit 90.112 Kernen gleichen Taktes Platz 19 der Top-500-Liste belegen.

Die-Shot eines Sandy Bridge-E/EP/EN
Die-Shot eines Sandy Bridge-E/EP/EN

Passend dazu bietet auch Intel erste Benchmarks und kontert AMDs Neuvorstellung, die ebenfalls deutliche Zuwächse versprach. Natürlich sind auch die Aussagen von Intel mit Vorsicht zu genießen – wie immer bei Herstellerbenchmarks. Dank AVX, einem Quad-Channel-Speicherinterface und den mehr Kernen/Threads soll der Neuling mit acht Kernen bei 2,7 GHz im Dual-Sockel-System im synthetischen Linpack-Benchmark die 2,1-fache Leistung des aktuellen Flaggschiffs Xeon X5690 mit sechs Kernen bei 3,46 GHz bieten – bei realen Anwendungen sind es 30 bis 70 Prozent. Hinzu kommt die erstmalige Nutzung von PCI Express 3.0 mit 40 Lanes, für deren Bandbreite im Rahmen der Supercomputing Konferenz 2011 bereits Ethernet-Karten mit 40 Gbit/s oder 56 Gbit/s im InfiniBand in Aussicht gestellt werden.

Intel Xeon E5 2600 im Hersteller-Benchmark
Intel Xeon E5 2600 im Hersteller-Benchmark

Laut Intel sei die Nachfrage nach den ersten echten Server-Prozessoren auf Basis der „Sandy-Bridge“-Architektur riesig. Mehr als 400 sogenannte „design wins“ und damit doppelt so viele wie bei den Xeon 5500/5600 hat man bereits auf dem Plan, die Nachfrage nach der ersten Charge aus der Serienproduktion sei gar 20 mal so hoch. Gerade deshalb dürfte die Verschiebung aufgrund der Probleme mit der Plattform und dem VT-d-Bug im C1-Stepping Intel wohl mehrfach ärgern, denn auch heute heißt es nur, dass man frühestens im ersten Halbjahr 2012 den Massenmarkt für Server-Systeme bedienen will, besser gesagt kann.

Zu den Taktraten gibt man nur durch die Blume Details preis. Einige der Systeme in den Top 500 arbeiten mit Acht-Kern-Varianten und 2,6 GHz Takt (siehe auch), andere mit 2,7 GHz (siehe auch). Mit insgesamt lediglich 46.208 Kernen belegt eines dieser „Sandy Bridge-EP“-Systeme bereits den 15. Platz in den Top 500. Die Listungen und Intels Benchmarks bestätigen einige der Gerüchte zur Modellpalette, die nach aktuellem Stand die folgenden CPUs vorsieht:

„Sandy Bridge-EP“ als Xeon E5-2600 ab Q1/2012
Modell Kerne /
Threads
Takt L3-Cache QPI Speicher TDP
Xeon E5-2603 4 / 4 1,8 GHz 10 MB 6,4 GT/s DDR3-1066 80 Watt
Xeon E5-2609 4 / 4 2,4 GHz 10 MB 6,4 GT/s DDR3-1066 80 Watt
Xeon E5-2620 6 / 12 2,0 GHz 15 MB 7,2 GT/s DDR3-1333 95 Watt
Xeon E5-2630 6 / 12 2,3 GHz 15 MB 7,2 GT/s DDR3-1333 95 Watt
Xeon E5-2630L 6 / 12 2,0 GHz 15 MB 7,2 GT/s DDR3-1333 60 Watt
Xeon E5-2637 2 / 4 3,0 GHz 5 MB 8 GT/s DDR3-1600 80 Watt
Xeon E5-2640 6 / 12 2,5 GHz 15 MB 7,2 GT/s DDR3-1333 95 Watt
Xeon E5-2643 4 / 8 3,3 GHz 10 MB 8 GT/s DDR3-1600 130 Watt
Xeon E5-2650 8 / 16 2,0 GHz 20 MB 8 GT/s DDR3-1600 95 Watt
Xeon E5-2650L 8 / 16 1,8 GHz 20 MB 8 GT/s DDR3-1600 70 Watt
Xeon E5-2660 8 / 16 2,2 GHz 20 MB 8 GT/s DDR3-1600 95 Watt
Xeon E5-2665 8 / 16 2,4 GHz 20 MB 8 GT/s DDR3-1600 115 Watt
Xeon E5-2667 6 / 12 2,9 GHz 15 MB 8 GT/s DDR3-1600 130 Watt
Xeon E5-2670 8 / 16 2,6 GHz 20 MB 8 GT/s DDR3-1600 115 Watt
Xeon E5-2680 8 / 16 2,7 GHz 20 MB 8 GT/s DDR3-1600 130 Watt
Xeon E5-2687W 8 / 16 3,1 GHz 20 MB 8 GT/s DDR3-1600 150 Watt
Xeon E5-2690 8 / 16 2,9 GHz 20 MB 8 GT/s DDR3-1600 135 Watt
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