Intel „Ivy Bridge“: Modelle und Taktraten der 22-nm-Desktop-CPUs

Volker Rißka
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In den letzten Wochen sind die Gerüchte rund um die „Ivy Bridge“, Intels kommender Prozessorgeneration in 22-nm-Fertigung, deutlich aufgeflammt. Jetzt erreichen sie einen neuen Höhepunkt, denn erstmals sind alle Desktop-Modelle zum vermuteten Start im April 2012 in ausführlichen Spezifikationen bekannt geworden.

Satte 18 Modelle hat Intel demnach für den Launch der „Ivy Bridge“ im April 2012 auf dem Plan, was den Start der „Sandy Bridge“ mit 14 Modellen zu Beginn dieses Jahres noch überbieten würde. Wie bereits bei der Vorstellung der 22-nm-Technologie samt neuen 3D-Transistoren berichtet, wird Intel den Fokus massiv auf eine erhöhte Energieeffizienz legen. Dafür wurden – wir berichteten – bereits die TDP-Gruppen angepasst, statt 95 Watt für die höchsten Mainstream-Modelle werden dann nur noch 77 Watt angesetzt.

Intel „Ivy Bridge“
Intel „Ivy Bridge“

Genau dort liegen letztlich auch die größten Anpassungen, weshalb am Ende mehr stromsparende als normale Prozessormodelle auf dem Plan stehen. Während auf den ersten Blick an der Spitze ein kompletter Taktstillstand im Vergleich zur aktuellen Generation herrscht und dort letztlich „lediglich“ die TDP von 95 auf 77 Watt gesenkt wurde, ist bei den „S“- und „T“-Prozessoren im Bereich des CPU-Segments deutlich mehr Bewegung zu sehen. So folgt beispielsweise bei gleicher TDP von 65 Watt dem Core i7-2600S der Core i7-3770S, dessen Basistakt jedoch um 300 MHz gesteigert wurde. Beim Nachfolger des Core i5-2500S mit 2,7 GHz und ebenfalls 65 Watt TDP, sind es gar 400 MHz mehr – der Core i5-3570S bringt 3,1 GHz in der Basis auf die Anzeigen. 45-Watt-Modelle sowie ein Dual-Core-Exot, den es in der Core-i5-Familie auch bereits bei den „Sandy Bridge“ mit 35 Watt gibt, runden die Palette ab.

Intel „Ivy Bridge“
Intel „Ivy Bridge“

Die Spezifikationen zeigen zudem, wie Intels neue Grafikeinheit im Einsatz heißen wird: Intel HD 4000 wird die neue Flaggschiff-Lösung, deren „Shaderanzahl“ gegenüber der aktuellen Generation rund um die HD 3000 vermutlich um 33 Prozent steigt. Die kleinere Lösung ist die Intel HD 2500, die bei gleicher Anzahl an Execution Units (EU) der HD 2000 mit diversen Optimierungen inklusive DirectX-11-Support folgen soll. Die Taktraten sehen für die Grafiklösung allesamt niedriger aus als bei aktuellen Lösungen, was aufgrund der vollständigen Überarbeitung dieser Einheiten aber nicht einzuordnen ist. Intel selbst hatte zum IDF im September vermeldet, dass die größere der beiden Grafiklösungen bis zu 60 Prozent schneller ist als der Vorgänger, die kleinere Variante noch maximal 20 Prozent.

Bei den Feature-Sets verfährt Intel weiterhin wie bisher. Nicht überall gibt es alles geboten, die K-Modelle verzichten genau so wie einige kleinere und damit günstigere Core i5 auf Features, wie beispielsweise die erweiterte Virtualisierung VT-d sowie im Office-Segment genutzte Möglichkeiten rund um vPro und Intel TXT. Allen Modellen gemein ist die Dual-Channel-Speicherunterstützung von DDR3-1600.

Intel „Ivy Bridge“

Neben diesen 18 Modellen, von denen viele, wie aktuell auch bereits üblich, nur für den OEM-Handel vorgesehen sind, fehlen noch die kompletten Dual-Core-Ableger. Diese werden nach aktuellem Stand aber erst sechs bis acht Wochen später und damit zum Ende des zweiten Quartals 2012 erwartet. Betrachtet man jedoch die Anpassungen bei den Vier-Kern-Designs, dürfte bereits klar sein, woher auch dort der Wind weht. Denn die TDP sinkt dort für die normalen Modelle von 65 auf 55 Watt, stromsparende Ableger mit 35 Watt dürften ebenfalls ausgebaut werden.

„Ivy Bridge“-TDP-Klassifizierung
„Ivy Bridge“-TDP-Klassifizierung