CES 2012

Keine Next-Gen-Konsole von Microsoft oder Sony?

Sasan Abdi
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Geht es nach den ersten Tagen im Jahr, dürfte 2012 in puncto Spielekonsolen im Zeichen der großen Next-Gen-Debatten stehen. Nach einem vielversprechenden, mittlerweile aber in Teilen dementierten Gerücht zu ersten Präsentationsterminen macht nun eine neue Prophezeiung die Runde.

Folgend auf die Behauptung, sowohl Microsoft als auch Sony würden im Rahmen der Anfang Juni in Los Angeles stattfindenden Spielemesse E3 erste Informationen zu ihren nächsten Spielekonsolen präsentieren, dementierte Sony im Rahmen der CES 2012 unlängst vehement den Wahrheitsgehalt dieser Behauptung.

Auf diese Entwicklungen hin macht nun ein ganz anderes Gerücht die Runde: Laut Nanea Reeves, seines Zeichens Chief Product Officer beim Cloud-Gaming-Spezialisten Gaikai, wird einer der Konsolenhersteller aus dem Hardware-Geschäft aussteigen und keine Next-Gen-Variante seiner Produktlinie mehr präsentieren: „Nicht alle gegenwärtigen Hersteller werden eine weitere Generation haben. Das wird die große Nachricht auf der E3 sein“, so Reeves.

Statt auf eine neue Konsole, werde sich einer der aktuellen Hersteller auf den Ausbau von Spieleservices in der Cloud konzentrieren. Da der Start der Wii U bereits Ende des Jahres erfolgen soll, bleiben als mögliche Kandidaten für diese Behauptung eigentlich nur noch Sony und Microsoft.

Völlig abwegig ist die Prophezeiung der Theorie nach nicht, da Cloud-Angebote, die auf allen möglichen, hardwaretechnisch immer potenter werdenden mobilen Geräten wie Tablets und Smartphones funktionieren, auch im Spiele-Bereich immer weiter an Relevanz zunehmen werden. Mit Blick auf die schnelle technische Entwicklung und die reibungslose Konnektivität zu Ausgabegeräten wie Fernsehern stellt sich also durchaus die Frage, in welchem Ausmaß zukünftig reine Standalone-Spielekonsolen noch benötigt werden.

Richtig ausgereift ist die Technologie und die Verquickung von Soft- und Hardware allerdings noch nicht, was sich unter anderem im nur schleppenden Anlauf von Diensten wie OnLive widerspiegelt. Hinzu kommt, dass es sowohl für Microsoft als auch für Sony einen herben Prestigeverlust bedeuten würde, wenn man sich auf diesem Wege aus einem hartumkämpften aber weiterhin vielversprechenden Bereich zurückziehen würde.

Gut möglich also, dass es sich hierbei am Ende um eine Aussage handelt, die vor allem dazu beigetragen hat, Gaika und die Cloud-Gaming-Branche ein passables mediales Echo zu bescheren.

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