Alle Spezifikationen der „Trinity“-Desktop-APUs von AMD enthüllt

Volker Rißka
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Nachdem erst vor wenigen Tagen eine Roadmap den Startzeitraum der „Trinity“-APUs für das zweite Quartal im Desktop-Segment bezifferte, sind jetzt die Taktraten der ersten Modelle aufgetaucht. Doch dies ist nicht alles, auch der Sockel und die Grafikeinheit wird exakt definiert.

Zusammengefasst ergeben die neuen Berichte exakt das, was bereits in einzelnen Schnipseln in den vergangenen Monaten bekannt wurde. Die „Trinity“-APUs werden auf den neuen Sockel FM2 setzen, der mechanisch nicht kompatibel zum aktuellen „Llano“-Sockel FM1 ist. Die wesentlichen Neuerungen sind die hohen Taktfrequenzen sowie ein Turbo, der nicht nur den 65-Watt-Modell vorbehalten bleibt. Bei der Speicherunterstützung tut sich zum Vorgänger „Llano“ bei allen „Trinity“-APUs nichts, es bleibt hier bei maximal DDR3-1866.

Auf Basis der überarbeiteten und optimierten Architektur des „Bulldozers“, Codename „Piledriver“, wird Trinity eines dessen wesentlichen Merkmale fortführen: Einen hohen Takt. Das kommende Flaggschiff A10-5800K mit zwei dieser neuen „Piledriver“-Modulen, die jeweils zwei „Kerne“ (Threads) bieten, soll mit einem Basistakt von 3,8 GHz agieren, im Turbo kann es auf 4,2 GHz beschleunigen. Zur Seite steht dabei die 384 Shader starke und auf 800 MHz getaktet Radeon HD 7660D. Gemeinsam darf der Prozessor- und Grafikteil ein TDP-Budget von 100 Watt ausschöpfen.

Mit den Taktraten will AMD im Desktop-Segment eine 15 Prozent höhere Prozessorleistung bieten, die Grafikeinheit soll 30 Prozent schneller sein. Geht man davon aus, dass „Piledriver“ gegenüber „Bulldozer“ deutliche Fortschritte gemacht hat und auch ohne L3-Cache-Unterstützung bei gleichem Takt auf das Niveau der verbesserten K10-Architektur des „Llano“ zusteuert, sind die angepeilten 15 Prozent mehr Leistung wohl in erster Linie über den Takt realisiert, agiert der schnellste „Llano“ doch mit maximal 3,0 GHz. Auch bei der Grafikeinheit richtet es wohl zum größten Teil der höhere Takt, denn auf dem Papier macht man mit 384 Shadern einen kleinen Rückschritt zu den 400 Shadern des „Llano“-Vollausbaus – aber eben 800 statt maximal 600 MHz. Am Ende will man dort im Desktop-Segment 30 Prozent schneller sein als beim Vorgänger, eben auch, weil man intern die Grafikeinheit noch etwas überarbeitet hat und dies auch direkt im Kleingedruckten vermerkt.

Alle Spezifikationen der „Trinity“-APUs von AMD
Alle Spezifikationen der „Trinity“-APUs von AMD

Interessant geht es jedoch unter dem Flaggschiff weiter, insbesondere das erste 65-Watt-Modell sticht hervor. Es bietet zwar einen 400 MHz geringeren Basistakt, bringt den Turbo aber immer noch bis auf 4 GHz. Die Grafikeinheit des A10-5700 wird mit 760 statt 800 MHz ebenfalls leicht langsamer agieren, hört aber mit Radeon HD 7660D auf die gleiche Bezeichnung. Das Spiel wiederholt sich beim A8-5600K und dem A8-5500, die auf etwas geringere Taktraten und eine abgespeckte Radeon HD 7560D mit noch 256 Shadern setzen.

Auskunft gibt die Roadmap auch über die ersten Modelle mit nur einem Modul. Dort wird AMD auch wieder ein Modell mit frei bestimmbarem Multiplikator einführen, den A4-5400K. Die Radeon HD 7540D wird noch 192 Shader besitzen, die Taktraten sind wie vom Prozessorteil aber noch nicht festgelegt, da der Launch der Ein-Modul-Versionen erst im dritten Quartal über die Bühne gehen soll. Interessant dürfte dabei auch sein, inwiefern sich die Halbierung des L2-Caches in dem „Piledriver“-Modul auswirkt, sollen die A4-Modelle doch nur noch 1 MByte bieten. Dies gilt auch für den A4-5300, der als kleinste Version am Ende der Liste auftaucht. Dort sind noch 128 Shader zugegen, die die Radeon HD 7480D bilden, die Speicheranbindung wird auf DDR3-1600 beschränkt.

Mit den gesammelten Informationen sind nun fast alle Details zum erwarteten Start der „Trinity“ im zweiten Quartal zumindest für den Desktop bekannt. Da das primäre Einsatzgebiet der neuen APU aber im Notebook liegt und dort wesentlich mehr Neuerungen und auch Geschwindigkeitszuwächse versprochen werden, bleiben einige Unbekannte doch noch erhalten. Zumal der Start der Notebook-APUs vermutlich sogar vor den Desktop-Varianten über die Bühne gehen soll.

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