Marvell stellt SSD-Controller der 3. Generation vor

Parwez Farsan
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Kaum ist die CeBIT vorbei, gibt es schon wieder Neuigkeiten im SSD-Sektor, die streng genommen interessanter sind als kleinere Produktankündigungen, die es auf der Messe gab: Marvell hat die nunmehr dritte Generation seiner SSD-Controller vorgestellt, den Marvell 88SS9187 mit acht Speicherkanälen.

Riesige Leistungssprünge sind vom Nachfolger des Marvell 88SS9174, der unter anderem in der Crucial m4, Intels SSD 510 Series und Plextors M3 und M3 Pro eingesetzt wird, nicht zu erwarten, viel mehr Leistung als bei aktuellen Produkten gibt das SATA-Interface in der Spitze einfach nicht her, denn auch die vom neuen Controller unterstützte SATA Revision 3.1 ist an eine Schnittstellengeschwindigkeit von 6 Gbit/s gebunden. Unter der Haube des SoCs verbergen sich dann aber doch ein paar Änderungen, die Verbesserungen in verschiedenen Bereichen versprechen.

Marvell 88SS9187
Marvell 88SS9187

So unterstützt der Controller einen bis zu 1 Gigabyte großen DDR3-Cache, mit dem die SSD-Hersteller ihre Firmware noch stärker auf Leistung optimieren können. Insbesondere bei den größeren Speicherkapazitäten ab 512 Gigabyte könnten sich Leistungsvorteile ergeben, da die Mapping-Algorithmen einen größeren Adressbereich direkt im Cache vorhalten und schnell darauf zugreifen können. Genaue Zahlen zur Leistung liefert Marvell nicht – diese hängen ohnehin auch von der Firmware ab, die die SSD-Hersteller selbst programmieren müssen –, beim sequenziellen Lesen soll der Controller aber das SATA-Interface ausreizen können. Beim sequenziellen Schreiben sollen, selbst wenn das Laufwerk schon längere Zeit genutzt wurde, rund 500 MB/s erreicht werden. Bei Random Reads und Writes verspricht Marvell für den neuen Controller bei minimalem Overprovisioning und Leistungsabfall die beste Performance seiner Leistungsklasse.

Für eine leistungsstarke Fehlerkorrektur unterstützt der Marvell 88SS9187 On-Chip-RAID, wodurch der Ausfall defekter NAND-Blöcke, NAND-Planes oder ganzer Chips kompensiert werden soll. Hinzu kommt eine verbesserte ECC-Engine. Weitere Verbesserungen soll der Controller bei der Leistungsaufnahme bieten, die in ihrer Leistungsklasse herstellerübergreifend sowohl bei Aktivität als auch im Standby am niedrigsten sein soll. Im Hinblick auf die SSD-Preise nicht zu vernachlässigen, soll der Marvell 88SS9187 auch noch weniger kosten als sein Vorgänger.

Erste SSD-Hersteller sollen bereits mit der Implementierung des Controllers in ihre Produkte begonnen haben, konkrete Ankündigungen fehlen bisher allerdings.