Intel vermeldet deutliche Umsatz- und Gewinnrückgänge

Volker Rißka
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Wie seit einigen Quartalen üblich, beginnt mit Intel der Reigen der Quartalszahlen großer IT-Hersteller. Nach einer Umsatzwarnung Anfang September konnte der Konzern am Ende 13,457 Milliarden US-Dollar umsetzen und dabei einen Nettogewinn von 2,972 Milliarden US-Dollar (58 Cent pro Aktie) verbuchen.

Nachdem im gleichen Quartal des Vorjahres der bisherige Allzeitrekord beim Umsatz von 14,233 Milliarden US-Dollar aufgestellt wurde und auch der Gewinn mit 3,468 Milliarden US-Dollar nie zuvor höher ausfiel, musste Intel im dritten Quartal des Jahres 2012 einige Federn lassen.

Am Ende lag das US-Industrieschwergewicht leicht über der in der Umsatzwarnung herausgegebenen Vorhersage – auch Analysten hatten mit maximal 13,2 Milliarden US-Dollar Umsatz und 50 Cent Gewinn pro Aktie gerechnet. Unterm Strich entsprechen die neuen Zahlen nahezu dem letzten Dreimonatszeitraum, denn im zweiten Quartal dieses Jahres lag der Umsatz bei 13,501 Milliarden US-Dollar, während der Überschuss 2,827 Milliarden US-Dollar betrug.

Im Detail hatte Intel in den letzten drei Monaten mit teilweise deutlichen Rückgängen gegenüber dem Vorjahr zu kämpfen – und dass in nahezu allen Bereichen. Das operative Einkommen ging um 20 Prozent von 4,8 auf 3,8 Milliarden US-Dollar zurück, der Nettogewinn um gut 14 Prozent auf besagte knapp 3 Milliarden. Der Umsatz ging gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent zurück, die Brutto-Marge fiel in dem Zusammenhang auf 63,3 Prozent. Sinkende Preise für Prozessoren und geringere Auslieferungen sind die Hauptursache für den Rückgang, insbesondere in der PC Client Group, deren Umsatz von 9,414 im gleichen Quartal des Vorjahres auf 8,633 Milliarden US-Dollar zurückging. Die Server-Sparte fing einen Teil dieser Verluste mit sechs Prozent höheren Umsätzen wieder auf, ist mit 2,654 Milliarden US-Dollar aber nicht einmal ein Drittel so groß.

Intel: Umsätze und Gewinne seit Q1/2003
-4.00004.0008.00012.00016.000Millionen US-Dollar Q1/2003Q2/2003Q3/2003Q4/2003Q1/2004Q2/2004Q3/2004Q4/2004Q1/2005Q2/2005Q3/2005Q4/2005Q1/2006Q2/2006Q3/2006Q4/2006Q1/2007Q2/2007Q3/2007Q4/2007Q1/2008Q2/2008Q3/2008Q4/2008Q1/2009Q2/2009Q3/2009Q4/2009Q1/2010Q2/2010Q3/2010Q4/2010Q1/2011Q2/2011Q3/2011Q4/2011Q1/2012Q2/2012Q3/2012

In den Fußnoten zur Bekanntgabe der Quartalszahlen erklärte Intel, dass man die Anzahl der Mitarbeiter erneut um 2.000 aufgestockt hat und nun 105.000 Personen beschäftigt. Für das vierte Quartal des Jahres gibt man sich vorsichtig optimistisch und erwartet ähnliche Ergebnisse wie im vorangegangenen Dreimonatszeitraum, weshalb die Umsätze im Rahmen von 13,1 bis 14,1 Milliarden US-Dollar liegen sollen. Die Marge soll jedoch massiv fallen, da Intel die Fabriken aufgrund der wirtschaftlichen Lage weniger stark auslasten wird und parallel dazu weitere Gelder für die Aufnahme der Produktion von „Haswell“-Prozessoren freimacht. Unterm Strich werden dadurch noch 57 Prozent Marge erwartet.