Apples Macs womöglich ohne Intel-CPUs ab 2017

Nicolas La Rocco
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Apple könnte sich möglicherweise ab dem Jahr 2017 vom Prozessorhersteller Intel abwenden und auf eine eigene Lösung setzen. Dies teilten drei Ingenieure des Unternehmens der Nachrichtensender-Gruppe Bloomberg mit. So soll im mobilen Bereich, als auch im Desktop-Segment ein einheitlicher Chip zum Einsatz kommen.

Die Ingenieure gehen davon aus, dass in naher Zukunft die Leistung heutiger Mobil-Chips auf das Leistungsniveau eines Desktop-Prozessors gesteigert werden kann und so die Tür für eine einheitliche Technologie zwischen den einzelnen Geräten offen stünde. Das seit 2005 auf Intel setzende Unternehmen könne so eine Vereinheitlichung zwischen den verschiedenen Geräte-Serien weiter vorantreiben. Nach Beendigung der Beziehungen zu Motorola und IBM, die ihres Zeichens Verantwortlichen für die damals zum Einsatz kommenden PowerPC-CPUs, könnte nun auch Intel von dem selben Schicksal betroffen sein. So soll in Zukunft ARM, die für das Chip-Design der CPUs in iPhones und iPads verantwortlich sind, die Position an Apples Seite einnehmen.

Mit Bob Mansfield, zuständig für die Chip-Forschung bei Apple, habe man einen Mann im Unternehmen, der großen Wert auf eine Verschmelzung zwischen iOS und dem Mac lege, so einer der Ingenieure. Mansfield wurde erst vor Kurzem von Tim Cook zum Leiter einer neuen Forschungsgruppe namens „Technologies“ ernannt. In der erst vor wenigen Tagen veröffentlichten Ankündigung über Personalveränderungen im Bereich des Managements des Unternehmens gab man zudem bekannt, dass man für die Zukunft ehrgeizige Pläne im Segment der Halbleiter habe. Exakte Details zu diesem Vorhaben stehen aber noch aus.

Durch einen Paradigmenwechsel von Intel zur ARM-Architektur wäre es Apple möglich, in Zukunft Produkte noch kleiner und schmaler zu gestalten und dabei unter gegebenen Umständen trotzdem eine gleichwertige Performance zu erreichen. Außerdem könnten so dank eines niedrigeren Stromverbrauchs längere Laufzeiten erreicht werden beziehungsweise geringe Stromkosten für die Konsumenten entstehen. Als möglicher Partner für die Produktion der neuen Chips wird das Unternehmen „Taiwan Semiconductor Manufacturing Co.“ gehandelt.

Eine finale Entscheidung sei in dieser Sache aber noch nicht getroffen worden, so die Ingenieure. Man müsse vorher sicherstellen, dass sich die Leistung der Chips auf Basis der ARM-Architektur auch wirklich in Richtung der Desktop-CPUs entwickelt. Man wird noch viele weitere Jahre auf das Unternehmen Intel setzen, auch wenn man gleichzeitig die Aussage trifft, dass es für ein nahtloses Erlebnis für den Kunden im Jahr 2017 und danach einfacher wäre, wenn man auf eine einheitlich Lösung setzt. Für den weltweit größten CPU-Lieferanten Intel würde dies einen großen Verlust darstellen, da man sich im mobilen Bereich der SoCs quasi noch im Anfangsstadium befindet und entsprechende Lösungen noch nicht flächendeckend anbieten kann. Laut Aussage der Ingenieure müsse Intel es schaffen, den Verbrauch der aktuellen CPU-Serien stark zu senken, um so auch zukünftig in den Produkten verbaut zu werden.

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