Facebook verbündet sich mit Microsoft für Graph Search

Nicolas La Rocco
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Das soziale Netzwerk Facebook besteht laut eigenen Aussagen fortan aus drei Säulen: Dem News Feed, der Timeline und seit heute Graph Search. Die soziale Suche wird von Facebook klar von einer normalen Web-Suche getrennt und soll eine Milliarde Menschen, 240 Milliarden Bilder und eine Billion Verbindungen durchsuchen können.

Heute kündigte Facebook nicht etwa ein eigenes Smartphone an, vielmehr stellt man mit Graph Search eine Suche vor, die nicht mit klassischen Schlagwörtern arbeitet, sondern die das Zusammenfügen von einzelnen Phrasen erlaubt. So könnte zum Beispiel die Anfrage „Fotos von meinen Freunden in New York, die Fans der Yankees sind“ entsprechende Ergebnisse liefern. Graph Search wird zukünftig am oberen Rand der Facebook-Webseite erscheinen und in Kooperation mit Microsoft Bing auch klassische Suchergebnisse anzeigen. Wobei diese klar getrennt von Graph-Search-Antworten und in Form von Links im klassischen Blau dargestellt werden.

Facebook Graph Search

Die Zusammenarbeit mit Microsoft zog man der mit Google vor, da man mit dem Konzern aus Mountain View auf keinen gemeinsamen Nenner in Sachen Privatsphäre gekommen sei. Beim Teilen auf Facebook möchte man den Nutzern die Möglichkeit geben Informationen zu veröffentlichen, diese zu einem späteren Zeitpunkt aber auch zu widerrufen oder mit sofortiger Wirkung zu entfernen, so die propagierte Philosophie von Facebook. Grundsätzlich soll Graph Search nur bereits öffentlich gemachte Inhalte anzeigen können. Auf der heutigen Pressekonferenz sagte man, dass Microsoft sich im Gegensatz zu Google willig genug zeigte, diese Anforderungen zu erfüllen. Microsofts Bing und Graph Search sollen sich zukünftig gegenseitig bei den Ergebnissen fördern und verbessern.

Graph Search startet prinzipiell zwar heute, noch befindet es sich aber in der Beta-Phase und steht nur in Englisch zur Verfügung. Auch kann noch nicht der komplette Inhalt von Facebook damit durchsucht werden. Die Suche wird sich laut Aussage von Mark Zuckerberg sehr langsam verbreiten und soll Schritt für Schritt einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden – Ungeduldige können sich über die offizielle Graph-Search-Seite aber auch jetzt schon in eine Warteliste eintragen. Später sollen Funktionen wie eine Integration von Instagram oder ein mobiler Ableger folgen. Es sei zum aktuellen Zeitpunkt aber sehr schwer zeitliche Prognosen dafür abzugeben. Pläne für eine Sprachsuche habe man zurzeit aber nicht.