Google Glass weiterhin mitten in der Entwicklung

Nicolas La Rocco
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Die Vorstellung von Googles „Project Glass“ fand im April letzten Jahres statt, woraufhin, geht man von dem entsprechenden Medienecho aus, viele auf eine baldige Einführung der Augmented-Reality-Brille hofften. Im Interview mit IEEE Spectrum gibt Projektleiter Babak Parviz Einzelheiten zum aktuellen Entwicklungsstand preis.

Auf die Frage, was Google mit Project Glass erreichen möchte, sagte Parviz, dass der Fokus auf einer Kommunikation mit Bildern und Videos liegen würde, eine Eigenschaft, auf die aktuelle Produkte aus dem Hause Google nicht spezifisch ausgerichtet sind. Als weiteren großen Punkt nennt er den schnellen Zugriff auf Informationen: Auf eine gestellte Frage soll Glass in sehr kurzer Zeit eine passende Antwort liefern. Um eine waschechte Augmented-Reality-Brille zu bauen, benötige man aber weiterhin Zeit. Der Projektleiter geht aber davon aus, dass dies in der Zukunft gelingen wird, es also keine unüberwindbaren Hürden gibt. Aktuell liege der Fokus auf der Stabilisierung von Hard- und Software, damit entsprechende Vorseriengeräte zum Anfang dieses Jahres an die Entwickler verteilt werden können.

Zurzeit sei man dabei mit Spracherkennung zu experimentieren, denn derzeit ist an dem Gerät ein Touchpad für Befehle verbaut. Trotzdem habe man bereits jetzt eine vollwertige Ein- und Ausgabe von Sprache erreicht, was durch Gesten mit dem Kopf erweitert werden soll. Den Einsatz von Google Now wollte Parviz gegenüber IEEE Spectrum nicht bestätigen, er nannte die Idee dahinter aber sehr verlockend für Google Glass. Für Entwickler werden sich mit der Brille neue Möglichkeiten für die Entwicklung von Anwendungen ergeben. Zwar kommt hier nicht das Android-SDK zum Einsatz, doch erklärt Parviz, dass mittels einer nicht näher spezifizierten und Cloud-basierten API, Entwickler Dienste in Glass integrieren könnten. Die API wird zurzeit für E-Mail- und Kalender-Anwendungen auf der Brille getestet.

Eine der wohl wichtigsten Funktionen für viele Interessenten ist das Telefonieren mit Google Glass. Dieses Feature ist allerdings noch nicht Teil der Brille. Parviz beantwortete die Frage lediglich mit „We are working on it.“ Von einem rundum perfekten Produkt, wie es Google in einem ersten Konzept-Video vorgestellt hat, ist Glass also noch weit entfernt. Aktuell steht eine Veröffentlichung für das Jahr 2014 im Raum. Eines steht aber jetzt schon fest: Google möchte auf Werbeeinblendungen komplett verzichten und eine Laufzeit von einem Tag mit dem Gerät gewährleisten. Auch mit dem Thema Sicherheit und Ablenkung im Alltag beschäftigt sich das Entwickler-Team.

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