MS beklagt fehlenden Zugang zur YouTube-API

Ferdinand Thommes
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Dave Heiner, Unternehmens-Syndikus und einer der Vize-Präsidenten bei Microsoft, beklagt im Firmenblog die fehlende Bereitschaft Googles, Microsoft Zugang zu einer API für YouTube zu gewähren, den Microsoft benötigen würde, um ein Pendant zu der Android- und iOS-App für YouTube für das Windows Phone zu erstellen.

Heiner bemängelt, dass sich Google unter anderem in dem Punkt immer noch unzugänglich gibt, trotzt mehrerer anhängiger Klagen bei der U.S. Federal Trade Commission (FTC) und der Europäischen Kommission, bei denen es um Antitrust-Ermittlungen geht. Der MS-Vize betont, Microsoft sehe durch das Verhalten Googles, dass den Klagen zugrunde liegt, für sein Unternehmen, aber auch für tausende anderer kleinerer Firmen den Wettbewerb bei der Suche extrem gefährdet.

Bei der Europäischen Kommission sieht Heiner eine baldige Einigung mit dem Suchmaschinenbetreiber in Form einer bindenden, strafbewehrten Verpflichtung zu Wohlverhalten in mindestens vier Punkten des Wettbewerbsrechts. In den USA hingegen könnte das Verfahren bei der FTC gegen „freiwillige Eingeständnisse, sein Verhalten zu bessern“ seitens Google eingestellt werden. Er zitiert weiterhin News-Reports, nach denen Google endlich bereit sei, seine essentiellen Patente dem Wettbewerb angemessen zur Verfügung zu stellen. Leider würden diese Aussagen nicht der Tragweite der Verpflichtungen nahe kommen, die Apple und Microsoft vor einem Jahr vor dem US-Justiz-Ministerium abgaben.

Aufhänger für Microsofts wiederholten Ärger ist die Weigerung Googles, Microsoft Informationen in Form einer API zu YouTube-Metadaten zur Verfügung zu stellen, die eine vollwertige YouTube-App für das Windows Phone ermöglichen würde. Die verfügbare App MetroTube eines Drittanbieters ist von der Funktionalität her eingeschränkt und nicht viel mehr als ein Browser für die YouTube-Webseite ohne die erweiterte Funktionalität unter Android und iOS.

Heiner schließt sein Plädoyer mit den Worten: „Hoffentlich wird sich Google ins neue Jahr mit dem Vorsatz aufmachen, sein Verhalten zu ändern und sich konform zur Antitrust-Gesetzgebung zu verhalten. Sollte das nicht passieren, so wird 2013 hoffentlich das Jahr, in dem Antitrust-Vollstrecker die Beschlüsse fassen, die Google weiterhin vermissen lässt.“

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