Crytek: High-End-PCs immer besser als Konsolen

Max Doll
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Bereits am kommenden Donnerstag dem 21. Februar erscheint das Action-Spektakel „Crysis 3“ für aktuelle Konsolen und den PC. Für Cevat Yerli Grund genug zu erklären, dass selbst Next-Gen-Konsolen leistungsmäßig nicht die Grafikpracht eines High-End-Rechners erreichen können.

Gegenüber Eurogamer begründete der CEO von Crytek seine aufgrund von unterzeichneten NDAs rein theoretischen Ausführungen mit Kosten und Energiebedarf aktueller Hochtechnologie. Es sei unmöglich, Hardware im Wert von zwei- bis dreitausend US-Dollar in eine 500 US-Dollar teure Konsole zu stecken – ansonsten werde das Gerät entweder zu teuer oder aufgrund der Subventionshöhe schlicht von seinem Hersteller nicht finanzierbar. Auch würde ein High-End-Rechner „so viel Strom wie ein Kühlschrank verbrauchen“, weshalb ein derartiges Leistungsniveau für Spielekonsolen „unmöglich“ zu erreichen ist.

Diese sind nach Ansicht von Yerli im Vergleich mit dem heimischen Rechner ohnehin ins Hintertreffen geraten. Denn Gaming-PCs hätten sich seit dem Start der PlayStation 3 und Xbox 360 massiv weiterentwickelt und sind nun deutlich modularer, würden „zwei, drei oder vier Grafikkarten“ aufnehmen, könnten wassergekühlt und „bis zur Unendlichkeit übertaktet“ werden – wohingegen vor sechs Jahren Spieler bereits mit einer High-End-oder gar zwei Grafikkarten als Super-Enthusiast gegolten haben. Deshalb „ist es sehr schwer damit zu konkurrieren. Die Leute haben nun gewaltige Atomkraftwerke in ihren Zimmern stehen, auf denen Spiele wirklich schnell laufen“. Diese Leistung muss allerdings auch ausgenutzt werden, was derzeit nur selten wirklich gelingt. Manche Studios portieren ihre Projekte teilweise auch nur noch ohne jegliche Optimierungen direkt auf den PC, etwa jüngst Dead Space 3 (ComputerBase-Test).

Für Crysis 3 verspricht Yerli trotz der Multiplattform-Konzeption opulente Grafikqualität. Dies sei von PC-Spielern, denen der zweite Serienteil zu viele Bilder pro Sekunde auf den Bildschirm brachte, vehement gefordert worden. So führt er ins Feld, dass die Technologie nun zwei Generationen weiter, DirectX 11 mittlerweile ein Standard ist. Das Fehlen der aktuellen Grafik-Schnittstelle in Crysis 2 war nach dem Verkaufsstart speziell für einen auf optische Highlights setzenden Titel ein großer Kritikpunkt. Die Konsolen-Version wird laut Crytek hingegen auf kleinem Level verbessert: Das Studio gibt eine Steigerung der Bildqualität um fünf bis zehn Prozent an, wobei die dem Spiel zugrunde liegende CryEngine 3 aufgrund der anzunehmenden Rechenleistung ansonsten ohne Probleme mit NextGen-Spielen mithalten könne. Von NextGen-Konsolen erwartet man bei Crytek aber nicht nur mehr Leistung, sondern auch eine Verbesserung des Supports hinsichtlich einfacherer Updates von Spielen. Diese sieht man, getreu der neuen Free-to-Play-Ausrichtung des Studios, mehr als einen „Service“, was die zugrunde liegenden Plattformen zu „Service-Plattformen“ machen müsse.

Auch zu Crysis 3 gibt es weitere Informationen: Der Einzelspieler-Modus soll nach Angaben des polnischen Spielemagazins CD-Action, die ein Nutzer in das Forum von crydev gestellt hat, etwa fünf Stunden Unterhaltung bieten und nach Ende des Abspanns Anknüpfungspunkte für Erweiterungen ermöglichen. Auf Anfrage von CVG führte Cevat Yerli aus, dass man umfangreiche Pläne zur Produktpflege habe, die über gewöhnliche Map-Packs hinausgehen, aber zunächst die Zahlen der offenen Beta sowie den Verkaufsstart abwarte. Da alleine die Vorbestellungen diejenigen des Vorgängers um mehr als ein Drittel übertreffen, dürfte neuen Inhalten letztlich jedoch wenig im Wege stehen.