Nvidia kündigt Tegra 4i mit integriertem LTE-Modem an

Patrick Bellmer
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Zumindest für ein klein wenig Enttäuschung sorgte Nvidia auf der CES mit der Präsentation der vierten Tegra-Generation. Denn auch wenn man den SoC in vielen Punkten verbessern konnte: Ein integriertes LTE-taugliches Modem fehlt weiterhin, eine entsprechend ausgestattete Variante des Tegra 4 sollte erst später gezeigt werden.

Nun hat das Unternehmen das Modell Tegra 4i, Codename „Project Grey“, vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus aktuellem Tegra 4 und dem Vorgänger Tegra 3, die man um das hauseigene Soft-Modem i500 erweitert hat. Die Basis des Tegra 4i bildet dabei ARMs Cortex A9 R4, der mit maximal 2,3 Gigahertz getaktet wird. Dabei vertraut Nvidia auch hier auf das 4+1-Konzept, das einen sogenannten Companion-Core für wenig Leistung fordernde Aufgaben bereithält. Über dessen Zusammensetzung gibt es aber noch keine Informationen.

Nvidia Tegra 4i
Nvidia Tegra 4i

Abweichungen gibt es auch bei der GPU. Setzt Nvidia beim Tegra 4 auf 72 „Kerne“, sind es beim Tegra 4i nur 60. Zudem kann der Arbeitsspeicher maximal zwei statt vier Gigabyte betragen, die Ansteuerung von Anzeigen mit 4k-Auflösung entfällt; hier sind maximal 1.920 × 1.200 Pixel möglich. Im Gegenzug fällt der SoC aber trotz Modems teils deutlich kleiner aus: Misst der Tegra 4 23 × 23 respektive 14 × 14 Millimeter (BGA/FCCSP), sind es beim Tegra 4i unter anderem dank der kleineren A9-Kerne nur 12 × 12 Millimeter (POP und FCCSP).

Das Modem selbst kann – dies betonte Nvidia im persönlichen Gespräch auf der CES – per Software-Update in seinen Funktionen und unterstützten Netzen aufgerüstet werden. Vorerst wird der Tegra 4i Down- und Upload-Raten von maximal 150 und 50 Megabit pro Sekunde unterstützen. Zudem beherrscht er HSPA+ mit bis zu 42 Megabit pro Sekunde.

Vergleich Nvidia Tegra 4i und Tegra 4
Vergleich Nvidia Tegra 4i und Tegra 4

Eine weitere Gemeinsamkeit mit dem Tegra 4 gibt es dann aber doch noch: Wie dieser wird auch das neue Modell in 28 Nanometern gefertigt, beim Tegra 3 sind es 40 Nanometer. Aber auch die Chimera genannte Computational-Photography-Architektur, die vor allem beim Thema HDR Vorteile bringen soll, ist Bestandteil des neuen SoCs. Wann genau entsprechend ausgestattete Endgeräte verfügbar sein werden, teilt Nvidia nicht mit. Der Öffentlichkeit gezeigt werden soll der Tegra 4i erstmals in der kommenden Woche auf dem MWC in Barcelona.

Ob dort auch die Referenz-Smartphone-Plattform „Phoenix“ zu sehen sein wird, ist unklar. Mit dieser will das Unternehmen den Herstellern die Konzeption von neuen Modellen erleichtern und Möglichkeiten aufzeigen.

Nvidia Tegra 4i
Nvidia Tegra 4i
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