AMD stellt „Richland“-APUs für Notebooks offiziell in Dienst

Volker Rißka
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Die Spatzen pfiffen es bereits seit einigen Tagen von den Dächern, heute ist es offiziell: AMD stellt die ersten „Richland“-APUs vor. Diese werden für Notebooks erscheinen und sollen gegenüber der bisherigen Serie in allen Bereichen geringe Zuwächse bieten.

Ganz einfach gesagt ist „Richland“ das, was „Brazos 2.0“ für den Vorgänger war – im Grunde genommen also „Trinity 2.0“. Die Speicherunterstützung wird etwas ausgebaut, hinzu kommt mehr Takt für die Prozessor- und Grafikseite. Jede Veränderung für sich macht zunächst keinen großen Unterschied: 200 MHz mehr für den Prozessor im Basistakt (300 MHz mehr im Turbo) und nur 36 MHz mehr für die identische VLIW4-Grafikeinheit („Northern Island“) wie bei „Trinity“ treffen beim neuen Flaggschiff A10-5750M erstmals im Notebook-Segment bei AMD auf DDR3-1866. Gerade der Arbeitsspeicher hatte sich in den letzten beiden Jahren zum größten Flaschenhals bei AMDs APUs entwickelt, sodass man durch die dort ausgebaute Unterstützung den größten Sprung nach vorne machen kann. Dieser Punkt trifft jedoch nur beim neuen Flaggschiff zu, bei den drei anderen neuen Modellen wird wie zuvor maximal DDR3-1600 unterstützt.

„Richland“-Notebook-Prozessoren
Modell Module /
Threads
Takt /
mit Turbo
L2-Cache Grafik Shader Grafiktakt /
mit Turbo
TDP
A10-5750M 2 / 4 2,5 / 3,5 GHz 4 MB HD 8650G 384 533 / 720 MHz 35 W
A8-5550M 2 / 4 2,1 / 3,1 GHz 4 MB HD 8550G 256 515 / 720 MHz 35 W
A6-5350M 1 / 2 2,9 / 3,5 GHz 1 MB HD 8450G 192 533 / 720 MHz 35 W
A4-5150M 1 / 2 2,7 / 3,3 GHz 1 MB HD 8350G 128 514 / 720 MHz 35 W
AMDs „Richland“ mit zwei Modulen und Grafikeinheit
AMDs „Richland“ mit zwei Modulen und Grafikeinheit

Für alle „Richland“ gibt es jedoch ein kleines Tuning beim Turbo-Modus, was durch die Einführung eines zusätzlichen Status' realisiert wird. Zudem wird fortan auch die Temperatur eine gewichtige Rolle spielen, inwieweit der Turbo-Modus für die Grafik- und/oder Prozessoreinheit zur Verfügung steht. Entsprechend gut gekühlte Systeme können sich trotz gleicher APU dementsprechend von weniger gut gekühlten hinsichtlich der Performance unterscheiden.

AMD-Präsentation zu „Richland“ für Notebooks

Durch die Optimierung der 32-nm-Fertigung bei Globalfoundries und einer optimierten Auswahl der APUs hinsichtlich Spannung und Takt soll das Gesamtpaket „Richland“ gegenüber „Trinity“ an Effizienz teilweise deutlich zulegen. Die TDP von 35 Watt für die vier Modelle legt AMD wie Intel im letzten Jahr bei den „Ivy Bridge“ als konfigurierbar aus, sodass OEM-Partner speziell angepasste Varianten für ihre Systeme bereitstellen können. Dieser Schritt soll OEM-Partner auch dadurch erleichtert werden, dass der Prozessorsockel FS1r2 (35 × 35 mm² und 722 Pins) sowie die bestehende Chipsatz-Infrastruktur von „Trinity“ übernommen wird.

Einmal mehr geht AMD den Weg, neue Logos einzuführen. Nach der wenig durchschaubaren und erfolglosen „Vision“-Marke, welche kürzlich eingestellt wurde, gibt es eine Überarbeitung der bestehenden Variante. Die Marke „AMD“ rückt dabei wieder stärker in den Vordergrund.

Neue AMD-Logos für die A-Serie
Neue AMD-Logos für die A-Serie

Wie zuvor kann dem Hauptlogo ein zusätzliches „Radeon“-Logo angehören, was direkt zu der nächsten Eigenschaft der „Richland“ führt. Denn auch beim Thema „Dual Graphics“ geht AMD den nächsten Schritt. Die Besonderheit dabei ist, dass die alte VLIW4-Architektur mit der „Graphics Core Next“ (GCN) der „Solar System“ alias Radeon HD 8000M kombiniert werden kann – dies hatte AMD zuvor aufgrund von großer architektureller Unterschiede immer ausgeschlossen.

AMD-Präsentation zu „Richland“ für Notebooks