Left 4 Dead 2 Beta für Linux erschienen

Ferdinand Thommes
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Gestern Abend war es so weit, die lange erwartete Linux-Version des Ego-Shooters „Left 4 Dead 2“ wurde als Beta in der Steam-Datenbank von Valve offiziell freigegeben. Erst vor zwei Tagen hatten die Spiele-Portierer bei Valve das beliebte Knobel-Action-Spiel Portal als Beta für Linux vorgestellt. Portal 2 soll in Kürze folgen.

Dass „Left 4 Dead 2“ nach Linux portiert werden soll, war bereits seit längerem bekannt, und die Spieler-Gemeinde wartete sehnsüchtig auf das Spiel. Die eigentliche Sensation ist aber, dass laut Aussagen von Valve „Left 4 Dead 2“ nach einigen Optimierungen unter Linux schneller läuft als unter Windows. Dabei wurde bereits im August 2012 die Leistung unter Windows 7 und Ubuntu 12.04 auf einer Maschine mit Intel Core- i7-3930k-Prozessor, 32 Gigabyte RAM und einer Nvidia-GeForce-GTX-680-Grafikkarte getestet.

Während unter Windows 7 mit Direct3D-Treibern 270 fps (Frames per second) erreicht wurden, konnte Ubuntu mit OpenGL 315 fps erreichen. Dem vorausgegangen waren sowohl Anpassungen des Spiels an OpenGL und das Linux-Kernel, sowie Verbesserungen an den Grafiktreibern in Zusammenarbeit mit Nvidia, AMD und Intel. Von diesen Verbesserungen profitierte im Endeffekt auch die Windows-Version, da die OpenGL-Implementation dort im Verlauf der Arbeiten ebenfalls optimiert wurde, wodurch die Leistung des Spiels auf immerhin 303 fps angehoben werden konnte.

Mit der Portierung von „Left 4 Dead 2“ sind nun auf Steam über 230 Spiele für Linux verfügbar. Allerdings ist in letzter Zeit der Anteil der Linux-Spieler auf der Steam-Plattform gesunken. Besitzer des Spiels sollten die Linux-Version ab sofort, spätestens jedoch nach einem Neustart des Clients, in ihrer Steam-Bibliothek vorfinden. Die Beta-Version für Linux bietet durch die „Authoring Tools“ und Dedicated Server Zugang zum Extended Mutation System, das Werkzeuge bereitstellt, mit denen Modder verschiedene Aspekte des Spiels, wie beispielsweise das gegnerische Verhalten, modifizieren können. Der aktuelle Beta-Build bietet ebenfalls ein Update mit Verbesserungen für Windows und Mac OS sowie, entgegen anderslautender Presseberichte der vergangenen Wochen, die Möglichkeit des Cross-Play zwischen den drei Plattformen.

Einschränkend lässt Valve verlauten, dass eine Beta-Version naturgemäß noch einige Fehler enthalten wird. Außerdem sollten Anwender mit einer langsamen Internet-Verbindung besser auf die Vollversion warten.