Ubuntu-Apps sollen eigenes Paketformat bekommen

Michael Schäfer
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Um die Installation von Ubuntu-Applikationen auf Geräten mit Touchscreen auch für weniger versierte Benutzer so einfach wie möglich zu gestalten, sucht die Ubuntu-Foundation aktuell nach neuen Wegen. So steht, neben weiteren Vorschlägen, die Idee eines neuen Paketformates im Raum.

Laut dem Ubuntu-Entwickler Colin Watson besteht ein Problem der Entwicklung von Applikation für die Linux-Distribution Ubuntu in ihrer Komplexität. Laut einer von ihm verfassten Eintrags auf der Mailingliste müsse es einfacher werden, erstellte Software zu überprüfen und diese in einer Sandbox zu testen. Zudem lasse sich die Geschwindigkeit der Installation noch verbessern. Daher denkt er über eine Vereinfachung des bisherigen Paketformates nach, welches viele dieser Probleme lösen könnte.

Die neuen Apps sollen weniger Abhängigkeiten mitbringen und nur auf ein Basissystem zurückgreifen. Im Falle von Ubuntu-Touch wäre dies zum Beispiel die Laufzeitumgebung der Ubuntu-SDK. Des Weiteren wird in Erwägung gezogen, das Paketformat später auch auf andere System-Profile auszuweiten. Auch über eine Installation von Applikationen ohne Root-Rechte wird laut nachgedacht.

Bei dieser ganzen Umstellung soll das angedachte Paketformat die Kombination aus Deb-Paketen und dem Werkzeug Apt nicht ersetzen, sondern lediglich darauf aufsetzen. Das bestehende System selbst soll weiterhin aufgrund der umfangreichen Möglichkeiten im Bezug auf das Betriebssystem verwendet werden. Seinen Vorstellungen nach soll das neue Paketformat und auch die Tools drumherum so rudimentär erstellt werden, dass der Prozess auch für andere Plattformen in der Zukunft sinnvoll eingesetzt werden könne.

Watsons Idee ist dabei aber nicht neu; so verwendet auch Android mit seinen APKs ein vergleichbares Konzept. Da die Ubuntu-Entwickler aber eine stärkere Integration des Unity-Desktops mit dem System anstreben, lässt sich dieses Konzept nur bedingt auf das Ubuntu-Modell anwenden. Aber auch andere bereits existierende Projekte wie unter anderem Listaller oder Zeroinstall scheinen nicht den Vorgaben und Bedürfnissen der Ubuntu-Entwickler zu entsprechen. Watson weist jedoch darauf hin, dass weder die beschriebenen Ubuntu-Applikationen vorhanden sind, noch dass generell eine Entscheidung getroffen wurde.

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