LibreOffice will mit AMD die GPU-Unterstützung verbessern

Michael Günsch
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Das sogenannte GPU-Computing, also die Nutzung von Grafikprozessoren für Aufgaben abseits der Grafikberechnungen, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Damit das Potenzial der GPUs entsprechend genutzt werden kann, bedarf es Anpassungen an der Software. Die Entwickler der freien Büro-Software LibreOffice kooperieren hierfür mit AMD.

Wie die hinter LibreOffice stehende Organisation The Document Foundation (TDF) mitteilt, gehört der Chipentwickler AMD jetzt zum Beratungsausschuss und wird künftig mit TDF zusammenarbeiten. Ziel sei es, insbesondere die Rechenleistung von AMD-GPUs bei besonders leistungshungrigen Anwendungen zu nutzen. Vor allem die Arbeit mit großen Tabellen mit dem Programmteil „Calc“ soll mit entsprechender Software-Optimierung deutlich beschleunigt werden. Beide Unternehmen blicken dabei bereits in die Zukunft: Insbesondere Produkte auf Basis der geplanten Heterogenous System Architecture (HSA) sollen künftig für spürbaren Leistungszuwachs sorgen.

HSA is an innovative computing architecture that enables CPU, GPU and other processors to work together in harmony on a single piece of silicon by seamlessly moving the right tasks to the best suited processing element. This makes it possible for larger, more complex applications to take advantage of the power that has traditionally been reserved for more focused tasks. While the biggest impact will be for AMD APU users, supporting benefits of the work will improve the LibreOffice core data structures enabling larger spreadsheets to calculate faster for all users.

Bekanntlich wird die „Kaveri“-APU AMDs erster Prozessor mit HSA-Unterstützung sein. Der Prozessor mit „Steamroller“-Kernen und integrierter Grafikeinheit (GCN-Architektur) soll nach letzten offiziellen Angaben noch in diesem Jahr erscheinen und dabei erstmals die hUMA-Technologie unterstützen.

Da die geplanten Software-Optimierungen in LibreOffice vor allem aus Konvertierungen für die freie Schnittstelle OpenCL bestehen, sollen nicht nur AMD-GPUs die Anwendung beschleunigen können – auch aktuelle Grafiklösungen von Intel und Nvidia unterstützen OpenCL. Auf die Frage, ob auch Nutzer eines Systems mit Intel- oder Nvidia-GPU von den Optimierungen am Quellcode profitieren würden, antwortete LibreOffice-Entwickler Michael Meeks gegenüber Ars Technica: „wenn ein [GPU-]Anbieter eine gute OpenCL-Implementierung besitzt, werden wir diese nutzen und dies sollte gut funktionieren.

Die ersten Änderungen am Code der Software sollen mit LibreOffice 4.1 in rund einem Monat Einzug halten. Bis jedoch „erhebliche“ Vorteile für den Nutzer entstehen soll es allerdings noch etwa sechs Monate dauern.

Zu den Mitgliedern des Beratungsgremiums der The Document Foundation zählen neben Neuling AMD weitere namhafte Branchengrößen wie Google, Intel oder RedHat. Bezüglich einer verbesserten GPU-Unterstützung durch Software arbeitet AMD seit einer Weile auch eng mit Adobe zusammen.