Ivy Bridge-E bei gleichem Takt kaum schneller als Vorgänger

Michael Günsch
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Bereits im April waren Benchmarks eines Engineering Samples auf Basis der neuen „Ivy Bridge-E“ mit den Spezifikationen eines Intel Core i7-4960X aufgetaucht. Dabei hatte sich bereits angedeutet, dass die CPU-Leistung im Vergleich zum Vorgänger Core i7-3970X (Sandy Bridge-E) nur marginal zunimmt. Dies scheint sich zu bestätigen.

Erneut ist das für diverse Enthüllungen im CPU-Bereich bekannte asiatische Coolaler-Forum Quelle der Benchmarks. In gängigen Benchmarks wurde die Leistung der oben genannten Probanden gegenübergestellt. Dabei wurden beide auf 4,5 GHz übertaktet, der effektive Speichertakt lag bei 3.000 MHz. Für die Grafikbenchmarks kam ein 4-Way-SLI-Gespann aus vier Nvidia GeForce GTX 770 zum Einsatz.

Core i7-4960X Engineering Sample im Test
Core i7-4960X Engineering Sample im Test (Bild: coolaler.com)

Die mit Screenshots belegten Resultate ergeben ein ernüchterndes Bild: Zwischen einem und maximal 6,5 Prozent lag der Ivy Bridge-E in Front, im Fire-Strike-Parcours des neuen 3DMark fiel die Gesamtpunktzahl sogar etwas schlechter aus, wobei dies mangelnder Treiberunterstützung zuzuschreiben sein könnte. Im Schnitt von sieben Benchmark-Ergebnissen erwies sich der Core i7-4960X als gerade einmal 2,5 Prozent schneller bei gleichem Takt. Lässt man den „Ausrutscher“ im 3DMark außen vor, so ergibt sich ein nur wenig besseres Resultat von 3,1 Prozent Plus.

Benchmark Core i7-3970X@4,5 GHz Core i7-4960X@4,5 GHz (ES) Leistungsplus
CPU Mark 1.0 686 Punkte 705 Punkte +2,8%
wPrime 2.10 (1024M) 129,139 Sek. 125,879 Sek. +2,5%
x264 FHD 35,6 Punkte 37,9 Punkte +6,5%
3DMark Vantage (CPU-Score) 46.179 Pkt. 47.975 Pkt. +3,9%
3DMark 11 Xtreme 12.096 Pkt. 12.212 Pkt. +1,0%
3DMark Fire Strike 17.693 Pkt. 17.498 Pkt. -1,1%
Super PI mod 1.5 XS (32M) 7m40.123s 7m30.872s +2,0%
Durchschnitt: +2,5%
(exklusive Negativwert: +3,1%)

Bei den im April genannten Benchmark-Resultaten kam der Neuling immerhin auf ein Plus von 6,5 Prozent. Damals wurden beide Prozessoren allerdings mit den Standardfrequenzen betrieben, womit der Ivy Bridge-E mit 100 MHz höherem Takt leicht bevorteilt war. Bei gleichem Takt wäre das Ergebnis entsprechend schlechter ausgefallen.

Zwar handelt es sich erneut um inoffizielle Resultate, die zudem mit einem Vorserien-Chip erzielt wurden, jedoch zeigte bereits der Vergleich der Modelle für den Mainstream-Sektor, dass Ivy Bridge in Sachen CPU-Leistung nur geringe Vorteile gegenüber Sandy Bridge bietet. Bei grundlegend gleicher Architektur liegen die Vorteile von Ivy Bridge vielmehr im Bereich der Energieeffizienz dank des feineren 22-nm-Herstellungsverfahrens.

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