Linux Kernel 3.10 erhält Langzeitsupport

Ferdinand Thommes
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Greg Kroah-Hartman, einer der prominentesten Kernel-Entwickler und unter anderem verantwortlich für den stabilen Kernel-Zweig, erklärte jetzt, der derzeit aktuelle Kernel 3.10 werde der nächste Kernel mit zwei Jahren Langzeitsupport. Dies betrifft auch die Long-Term Support Initiative (LTSI).

Dies erklärte Kroah-Hartman in seinem Blog und betonte, obwohl die Fehlerbereinigungen des vor rund fünf Wochen veröffentlichten Kernels immer noch nicht abreißen, hält er den aktuellen Kernel 3.10 für einen guten Kandidaten für Langzeitunterstützung. Kroah-Hartman wählt dafür einmal jährlich einen Kernel aus.

Derzeit werden noch die Kernel 2.6.32, 3.0 und 3.4 offiziell unterstützt, darüber hinaus noch Kernel 3.2 von Debian- Kernel-Maintainer Ben Hutchins, da dieser die Grundlage von Debian 7 aka „Wheezy“ bildet. Kroah-Hartman hat sich nach vielen Gesprächen mit Unternehmen und Entwicklergruppen für 3.10 entscheiden und betont, er habe zwar nicht alle zufriedenstellen können, glaube aber, den größten gemeinsamen Nenner bei denen gefunden zu haben, die auf einen langzeitunterstützen Kernel angewiesen sind.

Bei dieser Art der Kernelpflege werden über den Zeitraum der Unterstützung Fehlerbereinigungen vorgenommen sowie Sicherheitspatches eingespielt. Neue Funktionen werden nicht aufgenommen, Fehlerbereinigungen müssen vorher im Entwicklungszweig des Kernels getestet worden sein. Anders sieht das bei LTSI aus, deren nächster Kernel ebenfalls 3.10 als Grundlage haben wird. Bei Kerneln der von der Linux Foundation betreuten Initiative können auch Neuerungen eingebracht werden, die vorher nicht Teil des Kernels waren.

Diese Art der Unterstützung der Industrie und der großen kommerziellen Distributionen wird offiziell seit 2011 angewendet. Der erste Kernel, bei dem dieser Support von vielen Seiten getestet wurde, war Kernel 2.6.32, der bereits im Dezember 2009 veröffentlicht wurde.

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