Valve enthüllt futuristischen Steam Controller

Andreas Schnäpp
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Nachdem Valve mit der Ankündigung von auf SteamOS basierenden „Steam Machines“ erste Schritte ins Wohnzimmer der Spieler wagte, folgt nun das dazu passende Eingabegerät: Der mit zwei Touchpads ausgestattete Steam Controller soll die Lücke zwischen Schreibtisch und Wohnzimmer schließen, ohne dabei auf Präzision zu verzichten.

Bisher mussten Entwickler und Spieler bei der Verwendung von Gamepads im Zusammenhang mit bestimmten Genres starke Kompromisse eingehen, um die mangelnde Präzision traditioneller Gamepads mit Analog-Sticks auszugleichen. Besonders bei Cursor-gesteuerten Spielen sind Gamepads bisher meist nur die zweite Wahl, wenn es um gemütliches Spielen auf dem heimischen Sofa geht. Um beispielsweise auch Strategiespiele in Zukunft mittels Gamepad bequem im Wohnzimmer spielen zu können, präsentiert Valve ein neuartiges Controller-Design.

Steam Controller
Steam Controller

Das markanteste Merkmal des neuen Steam Controllers ist das Fehlen traditionell üblicher Eingabekomponenten: Zwei symmetrisch angeordnete Touchpads ersetzen dabei funktional die bisher bei Gamepads verwendeten Analog-Sticks und Buttons. Die „hohe Auflösung des Touchpads und dessen akkurate[...] Positionssteuerung“ soll die nötige Präzision für Ego-Shooter mitbringen und ist zusätzlich „klickbar“, wobei „die gesamte Oberfläche [...] auch als Taste benutzt werden [kann]“. Die Auflösung der Touchpads soll der einer Desktop-Maus sehr nahe kommen, so Valve.

Steam Controller (schematische Darstellung)
Steam Controller (schematische Darstellung)

Die Force Feedback-Effekte bisheriger Gamepads seien für Valve „nichtmal annähernd [ausreichend]“, sodass der Steam Controller auf eine „neue Generation von super-präzisen, dual-linearen Aktuatoren zum haptischen Feedback“ zurückgreift, die mit den Touchpads verbunden sind. Valve möchte auf diese Weise Spielentwicklern noch mehr Möglichkeiten in der Gestaltung von haptischem Feedback geben. Die beiden Aktuatoren sollen Spielern „wertvolle Informationen“ fühlbar vermitteln, sodass beispielsweise „Wegbegrenzungen“ und „Schwellen“ oder „Texturen“ haptisch wahrnehmbar werden.

Zwischen den beiden Touchpads auf der Frontseite des Controllers sitzt ein klickbarer, „hochauflösender“ Touchscreen. Valve möchte zum Start der Hardware-Beta-Phase Entwicklern entsprechende Programmierschnittstellen zur Verfügung stellen, um den Bildschirm ins Spiel zu integrieren. Dieser soll wie ein Auswahlmenü verwendet werden und zusätzliche Informationen (z.B. eine Übersichtskarte) zum Spiel bereitstellen können. Das erinnert zwar etwas an das Controller-Konzept von Nintendos Wii U Steuerung, jedoch soll die Anzeige auf dem Controller den Nutzer nicht vom eigentlichen Spielgeschehen auf dem „großen Bildschirm“ ablenken.

Insgesamt verfügt der Steam Controller über 16 Knöpfe, wobei die Anordnung der Eingabezonen und Knöpfe symmetrisch angelegt ist, um sowohl Links- als auch Rechtshändern eine reibungslose Steuerung zu ermöglichen. Die Belegung der Knöpfe kann per Softwarekonfiguration verändert werden, wobei auch bisher veröffentlichte Spiele mittels „Legacy“-Modus unterstützt werden:

Steam Controller Tastenbelegungsbeispiel (Portal 2)
Steam Controller Tastenbelegungsbeispiel (Portal 2)

Das Programm zum Anordnen der Tastenbelegung wird dabei die Steuerung per Maus und Tastatur reproduzieren, um die Kompatibilität mit älteren Titeln zu gewährleisten. Die Tastenbelegungen können abgespeichert und mit anderen Mitgliedern der Steam-Community geteilt werden.

Interessierte Spieler, die sich schon zur Hardware-Beta im Rahmen der Ankündigung der Steam-Konsolen vor zwei Tagen angemeldet haben, müssen nichts weiter tun, um auch an der Verlosung der Beta-Plätze für den Steam Controller teilzunehmen. Eine Übersicht der notwendigen Schritte findet sich im entsprechenden „Steam Hardware Enthusiast“-Abzeichen des eigenen Steam-Profils.