Amazon baut eigenen Streaming-Dienst auf

Max Doll
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Dem gegenwärtigen Trend zur Entkopplung von Anwendung und Endgerät folgend arbeitet auch Amazon am Aufbau eines Streaming-Dienstes. Die dafür benötigte Cloud-Infrastruktur gehört bereits seit längerem zum Portfolio des Konzerns.

Der zunächst als Vorabversion nur im Amerika zugängliche Dienst AppStream wird von Amazon mit den üblichen Vorzügen von Streaming-Lösungen beworben. Dazu gehört die Unabhängigkeit von Geräteklassen oder Hardwarevoraussetzungen, die Unterstützung verschiedener Plattformen, einfache Updates, die sofortige Verfügbarkeit der Anwendung ohne Installation sowie die erhöhte Sicherheit des geistigen Eigentums, aber auch ein nutzerfreundliches SDK.

Gestreamt werden können auf den EC2-Instanzen des Typs G2 sowohl einzelne Teile von Programmen als auch komplette Anwendungen. Amazon bleibt hierbei im Hintergrund und übernimmt Berechnung sowie Ausgabe der Daten, den Rest inklusive Kundenpflege der Entwickler.

Amazon AppStream
Amazon AppStream

Die Dokumentation des Dienstes legt Auflösungen auf derzeit 720p fest, wobei für eine Bildwiederholrate von 30 Bildern pro Sekunde eine Bandbreite von mindestens 3.000 kb/s vorausgesetzt wird. Die Bitrate wird dabei mit Hilfe „AppStream STX Protocols“ dynamisch an schwankende Übertragungsraten, die vor allem bei mobilen Endgeräten auftreten können, angepasst. Die Übertragung erfolgt als Videostream im H.264-Format, wobei Amazon Latenzen durch die direkte Verbindung zwischen Anwendung und Client verringern möchte. Weitere Details zu den technischen Hintergründen und Möglichkeiten verraten die offiziellen FAQs.

Tendenziell scheint die Marschrichtung für die nächsten Jahre also auch für Spieler immer deutlicher in Richtung Cloud zu deuten, während traditionellen Endgeräten eine deutlich geringere Bedeutung zukommen könnte – hierzulande vorbehaltlich des immer stärker stockenden Breitbandausbaus.

Amazon AppStream
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