Western Digital stellt PATA-Festplatten ein

Michael Günsch
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Vor 27 Jahren hatte Western Digital die IDE-Schnittstelle entwickelt, welche sich in den darauf folgenden Jahren als Standard für parallele Datentransfers zwischen Laufwerken und Computern etablierte. Die Bezeichnung Parallel ATA (PATA) gilt als Synonym für IDE. Zum Jahresende wird WD die Auslieferung von PATA-HDDs einstellen.

Noch heute sind Festplatten mit dem markanten, breiten PATA-Anschluss mit 40 Pins im Endkundenhandel erhältlich. Das Angebot der verfügbaren Modelle fällt inzwischen übersichtlich aus. Am stärksten sind die führenden HDD-Hersteller Western Digital und Seagate vertreten. Wie Expreview berichtet, wird sich ersteres Unternehmen schon bald von PATA-Festplatten verabschieden. Wie die maschinelle Übersetzung offenbart, sollen die Laufwerke ab dem 29. Dezember nicht mehr ausgeliefert werden, im Mai des kommenden Jahres werde dann auch der Service eingestellt und das End of Life (EOL) erreicht. Die Serien WD800AAJB, WD1600AAJB, WD2500AAJB, WD3200AAJB, WD4000AAJB und WD5000AAJB sollen davon betroffen sein.

PATA-Festplatte von Western Digital
PATA-Festplatte von Western Digital

Obwohl mit Serial ATA (SATA) bereits seit über einem Jahrzehnt ein Nachfolger für PATA zur Verfügung steht, hat sich die parallele Schnittstelle bis heute gehalten, obgleich sie allmählich nahezu verdrängt ist. Western Digitals Vorhaben ist somit nur ein logischer Schritt und das Ende der Schnittstelle unausweichlich. Während PATA Übertragungsraten von bis zu 133 MB/s erlaubt, liefert SATA – basierend auf seriellem statt parallelem Datentransfer – bis zu 6 Gigabit/s, was sich abzüglich des Overheads in sequenziellen Transferraten im Bereich von 550 MB/s äußert. Moderne SSDs stoßen bereits an die Grenzen der SATA-Bandbreite. Mit SATA Express steht ein neuer Standard in den Startlöchern, der sich dem Standard PCI Express bedient, um nochmals höhere Transferraten von bis zu 2 Gigabyte/s zu ermöglichen.